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23.01.2018 09:30

Göttinger Forscher empfehlen Ampelkennzeichnungen auf Lebensmittelverpackungen

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Insbesondere zum Jahresbeginn achten Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Wahl von Lebensmitteln vermehrt auf Kalorien, Zucker und Fett. Forscher der Universität Göttingen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Ampelkennzeichen auf Lebensmitteln, die Farbkodierung mit Nährwertangaben verbinden, vielen Konsumenten am besten helfen, gesündere Kaufentscheidungen zu treffen.

    Pressemitteilung Nr. 17/2018

    Gesünder einkaufen
    Göttinger Forscher empfehlen Ampelkennzeichnungen auf Lebensmittelverpackungen

    (pug) Insbesondere zum Jahresbeginn achten Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Wahl von Lebensmitteln vermehrt auf Kalorien, Zucker und Fett. Daher ist die Platzierung von bestimmten Nährwertangaben auf der Vorderseite von Produktpackungen ein weitverbreitetes Vermarktungsinstrument der Lebensmittelhersteller geworden. Allerdings bestehen Zweifel, ob solche Kennzeichen Verbrauchern tatsächlich bei der Wahl gesünderer Lebensmittel helfen und welche Formate dafür am besten geeignet sind. Forscher der Universität Göttingen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Ampelkennzeichen, die Farbkodierung mit Nährwertangaben verbinden, vielen Konsumenten am besten helfen, gesündere Kaufentscheidungen zu treffen. Ihre Studie ist in der Fachzeitschrift Nutrition Reviews erschienen.

    Die Forscherinnen und Forscher der Professur Marketing mit dem Schwerpunkt Konsumentenforschung untersuchten, welche persönlichen und situativen Faktoren die Verarbeitung von Nährwertinformationen beeinflussen. Dafür berücksichtigten sie 4780 veröffentlichte Fachartikel, von denen sie 59 systematisch auswerteten. Anschließend analysierten sie, was die gewonnenen Erkenntnisse für verschiedene Nährwertkennzeichen-Formate bedeuten. Bei ihrer Analyse wendeten sie so genannte Zwei-Prozess-Theorien der Informationsverarbeitung an. Diese Theorien formulieren Kriterien, wann Personen ihrer Intuition folgen und wann sie gründlich nachdenken, um eine Entscheidung zu fällen.

    „Unsere Studie belegt, dass die Wirksamkeit von Nährwertkennzeichen von der jeweiligen Einkaufssituation abhängt“, fasst Dr. Steffen Jahn zusammen, der gemeinsam mit Setareh Sanjari und Prof. Dr. Yasemin Boztuğ für die Untersuchung verantwortlich war. Motivierte Verbraucher ohne Zeitdruck nutzen demnach detaillierte Informationen, um gesündere Kaufentscheidungen zu treffen. „In der Mehrheit der Fälle möchten die Menschen aber keine aufwendigen Vergleiche anstellen oder gar Kopfrechnen. Es gibt nicht die perfekte Kennzeichnung, aber Ampelkennzeichen erleichtern die Informationsverarbeitung und sind daher in vielen Einkaufssituationen das wahrscheinlich am besten geeignete Format“, so der Wissenschaftler.

    Originalveröffentlichung: Sanjari, Setareh S., Steffen Jahn, & Yasemin Boztug (2017). Dual-Process Theory and Consumer Response to Front-of-Package Nutrition Label Formats. Nutrition Reviews 75 (11), 871–882.

    Kontakt:
    Dr. Steffen Jahn
    Georg-August-Universität Göttingen
    Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
    Professur für Marketing, insb. Konsumentenforschung
    Telefon (0551) 39-7407
    E-Mail: steffen.jahn@wiwi.uni-goettingen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-goettingen.de/de/dr.+steffen+jahn/439393.html


    Bilder

    Ampelkennzeichnung, die Farbkodierung mit Nährwertangaben verbindet.
    Ampelkennzeichnung, die Farbkodierung mit Nährwertangaben verbindet.
    Foto: Universität Göttingen
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Ampelkennzeichnung, die Farbkodierung mit Nährwertangaben verbindet.


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