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23.01.2018 13:13

Latein als interkultureller Experimentierraum

Tanja Eisenach Dezernat Kommunikation
Otto-Friedrich-Universität Bamberg

    Altphilologe Markus Schauer über die Potenziale eines Brückenfachs

    Sie taucht in Werbesprüchen und Lebensmottos für Tattoos auf oder liefert Ideen für die Namensgebung von Fantasy-Charakteren: Die vermeintlich verstaubte lateinische Sprache zeigt sich in unserem Alltag in den verschiedensten Lebensformen. Prof. Dr. Markus Schauer, Inhaber des Lehrstuhls für Klassische Philologie mit Schwerpunkt Latinistik an der Universität Bamberg, beschäftigt sich mit dieser Sprache auch deshalb, weil sie als erstarrte Kunstsprache der Schlüssel zur Vergangenheit Europas ist.

    Doch die lateinische Sprache öffnet nicht nur Türen zu europäischem Ursprung und Denken, sie kann außerdem noch heute dem Austausch und der interkulturellen Verständigung dienen. Die Fremdsprache Nummer drei an deutschen Schulen biete gerade im Bereich Migration einen interessanten Ansatz, weiß Markus Schauer: Als sogenanntes Brückenfach könnte Latein einen Experimentierraum für Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Nationalitäten öffnen, der gegenseitigen Austausch und Verständnis fördert.

    „Latein ist für alle zunächst gleich schwer und gleich weit weg. Die gemeinsame fremde Sprache und ihre fremde Welt können deshalb zur neutralen Diskussionsarena werden, in der sich über Weltbilder und Kulturunterschiede ausgetauscht werden kann, ohne selbst zu sehr emotional involviert zu sein“, so Markus Schauer. Behandeln die Schülerinnen und Schüler beispielsweise antike Rollenbilder, so lässt sich darüber ein Anknüpfungspunkt finden, wie heutige Gesellschaften mit dieser Frage umgehen.

    Auch über Redewendungen, Metaphern und Sprichwörter, die aus dem Lateinischen übernommen wurden, lassen sich Denkweisen und kulturelle Inhalte vermitteln. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, erklärt der Philologe, kann beispielsweise auf eine Fabel von Äsop, die bei Aristoteles überliefert ist, zurückverfolgt werden. Im Englischen heißt es „One swallow doesn’t make a summer“ und auch im Französischen, Italienischen oder sogar im Arabischen ist eine Übersetzung zu finden. „Durch dieses ursprünglich lateinische Sprichwort lässt sich so über die Grenzen hinweg etwas Verbindendes und Identitätsstiftendes verspüren“, sagt Markus Schauer.

    Ausführliche Artikel zu den Forschungen Markus Schauers finden Sie unter www.uni-bamberg.de/news/artikel/markus-schauer und in der Ausgabe des Forschungsmagazins uni.vers der Universität Bamberg aus dem Sommersemester 2017: www.uni-bamberg.de/univers-forschung

    Weiterführende Informationen für Medienvertreterinnen und Medienvertreter:

    Kontakt für inhaltliche Rückfragen:
    Prof. Dr. Markus Schauer
    Lehrstuhl für Klassische Philologie/Schwerpunkt Latinistik
    Tel. 0951/863-2127
    markus.schauer@uni-bamberg.de

    Medienkontakt:
    Tanja Eisenach
    Pressereferentin/Leitung Pressestelle
    Tel. 0951/863-1023
    presse@uni-bamberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-bamberg.de/news/artikel/markus-schauer
    http://www.uni-bamberg.de/univers-forschung


    Bilder

    Markus Schauer erforscht an der Universität Bamberg die lateinische Sprache und weiß um deren Potenzial als interkulturelles Brückenfach.
    Markus Schauer erforscht an der Universität Bamberg die lateinische Sprache und weiß um deren Potenz ...
    Jürgen Schabel/Universität Bamberg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

    Markus Schauer erforscht an der Universität Bamberg die lateinische Sprache und weiß um deren Potenzial als interkulturelles Brückenfach.


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