idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.01.2018 10:39

Können Funktionsstörungen von Organisationen mit menschlichen Krankheiten verglichen werden?

Jan Vestweber Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Forschungskonferenz an der Uni Witten/Herdecke versucht, sozialphilosophische, medizintheoretische und psychotherapiewissenschaftliche Perspektiven auf Dysfunktionen in Politik und Wirtschaft anzuwenden

    „Institutional Pathologies - What can we learn from severely malfunctioning economic and political organizations, institutions and networks?” So lautet der Titel der Forschungskonferenz, die am 1. und 2. Februar an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) stattfindet. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwiefern sich Verständnisweisen von Krankheit, Störung und Gesundheit, die sich in der ärztlichen Heilkunst, der Medizintheorie und Psychotherapiewissenschaft mit Bezug auf lebendige Personen entwickelt haben, auf sozial organisierte, aktive und „lebendige“ Gebilde übertragen lassen. „Können wir gravierende Dysfunktionen, wie sie in Organisationen wie zum Beispiel Krankenhäusern, Wirtschaftsunternehmen, politischen Parteien oder Familiensystemen unter bestimmten Bedingungen auftreten, besser begreifen und besser mit ihnen umgehen, wenn wir sie in Analogie zu Symptomen und Krankheitsprozessen begreifen?“, fasst Prof. Dr. Matthias Kettner die Fragestellung der Konferenz zusammen. „Können wir auf diese Art Probleme wie zum Beispiel ärztliche Entprofessionalisierung, hohe Krankheitsstände, chronische Korruption, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, die Häufigkeit von Suchtstörungen oder Suizidneigungen unter Heranwachsenden besser erklären?“

    Versuche, die Perspektive der Pathologie auf Sozialgebilde zu erweitern, werfen laut Kettner komplexe ethische Fragen auf wie: Was wären hinreichend objektive normative Maßstäbe, um bestimmte Zustände von Sozialgebilden als miserabel (krankheitswertig) zu bewerten, ohne mit solchen ‚Diagnosen‘ bloß relative, gruppeneigene Auffassungen des guten Lebens auszudrücken? „Wir werden aber nicht nur untersuchen, unter welchen Bedingungen sich bestimmte Begriffe von Störung vs. Normalität, Krankheit vs. Gesundheit auf organisierte Sozialgebilde übertragen lassen, sondern auch, welcher Gewinn an praxisrelevantem Veränderungswissen sich daraus ergibt“, so Kettner weiter.

    Veranstaltet wird die Tagung vom Wittener Institut für Institutionellen Wandel (WIWa), organisiert von Prof. Dr. Matthias Kettner (Lehrstuhl für Philosophie, Fakultät für Kulturreflexion) und Prof. Dr. Dirk Sauerland (Lehrstuhl für Institutionenökonomik, Fakultät für Wirtschaft), gefördert von der Wittener Universitätsgesellschaft (WUG), dem World Interdisciplinary Network for Institutional Research (WINIR) und der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft.

    Das Konferenzprogramm, die Abstracts der Präsentationen und ein Anmeldeformular finden Sie unter: www.uni-wh.de/wiwa-en

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Matthias Kettner, matthias.kettner@uni-wh.de oder 02302 / 926-815

    Über uns:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.400 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

    www.uni-wh.de / #UniWH / @UniWH


    Bilder

    Institutional Pathology
    Institutional Pathology

    None

    Institutional Pathology
    Institutional Pathology

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Politik, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

    Institutional Pathology


    Zum Download

    x

    Institutional Pathology


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).