Berufung von Professor Dr. Egbert Willem (Bert) Meijer erweitert Anwendungsbereich für supramolekulare Materialien und medizinische Einsatzfelder am Max-Planck-Institut (MPI) für Polymerforschung
Der niederländische Chemiker, Professor Dr. Egbert Willem (Bert) Meijer, wurde zum Auswärtigen Wissenschaftlichen Mitglied des Max-Planck-Instituts (MPI) für Polymerforschung berufen. Er ist einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der supramolekularen Polymere und deren Anwendung in der Materialforschung und -entwicklung. Auswärtige Wissenschaftliche Mitglieder sind international erfolgreiche Top-Wissenschaftler, die auf Anfrage eines Max-Planck-Instituts nach einer eingehenden wissenschaftlichen Begutachtung berufen werden. Meijer ist Geschäftsführender Direktor des Instituts für Komplexe Molekulare Systeme an der Technischen Universität Eindhoven, Niederlande. Seine Berufung als Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied am MPI für Polymerforschung basiert auf seiner wissenschaftlichen Exzellenz und der langjährigen wissenschaftlichen Kooperationen zwischen seinem Forschungsinstitut und dem MPI für Polymerforschung. „Ich freue mich sehr über meine wissenschaftliche Mitgliedschaft am MPI für Polymerforschung. Ich bin besonders erfreut, weil wir bereits seit einigen Jahren auf eine enge und erfolgreiche wissenschaftliche Kollaboration in der Materialforschung zurückschauen können“, sagte Professor Meijer. Die MPG und das MPI für Polymerforschung begrüßen diese Mitgliedschaft außerordentlich, die den Anwendungsbereich der Materialien erweitert, der am MPI für Polymerforschung ein zentrales Forschungsthema darstellt. Professor Dr. Paul Blom, Geschäftsführender Direktor des MPI für Polymerforschung und Leiter der Abteilung für Molekulare Elektronik sagte: „Wir begrüßen Bert Meijer als neues externes wissenschaftliches Mitglied. Bereits seit Jahren schätzen wir seine wissenschaftliche Arbeit in exzellenten und zukunftsweisenden Kooperationsprojekten. Seine Forschung passt perfekt zur Forschungsstrategie unseres Instituts.“
Anwendung in der regenerativen Medizin und Energie
Im Zentrum von Bert Meijer‘s Forschung stehen funktionale supramolekulare Materialien. Diese beruhen auf Monomereinheiten, die sich selbst zu supramolekularen polymeren Strukturen verbinden, organisieren und als sogenannte „weiche Materialien“ vielfältige Anwendungen finden. Die supramolekularen Polymerbausteine sind über reversible chemische Verbindungen verbunden, die durch Temperatur und Druck beeinflusst werden können. Dies führt zu dem funktionalen Charakter des supramolekularen Materials und eröffnet neue wissenschaftliche Perspektiven für die molekulare Kontrolle der makroskopischen Funktionen dieser weichen Materialien in verschiedenen Anwendungsgebieten, wie beispielsweise in der biomedizinischen, elektronischen oder mechanischen Forschung.
Bert Meijer hat Pionierarbeit geleistet auf dem stark wachsenden Gebiet der supramolekularen Polymere, die inzwischen aufgrund ihrer Ähnlichkeit zu biologischem Gewebe für medizinische Anwendungen eingesetzt werden. Dabei hat er die mögliche Anwendung dieser maßgeschneiderten Materialien in Wasser und Körperflüssigkeiten wie dem Blutserum entwickelt. Inzwischen haben erste Anwendungen in der regenerativen Medizin in laufenden klinischen Studien vielversprechende Ergebnisse geliefert. So konnten beispielsweise neue Blutgefäße aus biologisch abbaubaren supramolekularen Polymeren bereits zehn Patienten im Zuge einer klinischen Studie eingesetzt werden. Darüber hinaus interessiert sich die Konsumindustrie für die supramolekularen Polymere von Bert Meijer und seinem engagierten Forschungsteam, um diese zum Beispiel in der Haar- und Hautkosmetik oder als sehr dünnflüssige Elastomere in Klebstoffen einzusetzen.
“Niederländischer Nobelpreis” für supramolekulare Polymerforschung
Bert Meijers Arbeit auf dem Gebiet der funktionalen supramolekularen Polymere stellt einen seiner bedeutendsten Beiträge für die Erforschung von supramolekularen Systemen dar, die als eine neue Klasse weicher Materialien mit maßgeschneiderten Funktionen gelten. Während seiner Karriere erhielt er für seine herausragenden Forschungsleistungen auf dem Gebiet des Designs, der Synthese, Charakterisierung und möglichen Anwendungen von supramolekularen Systemen bereits zahlreiche wichtige Auszeichnungen. Darunter fällt der höchste wissenschaftliche Preis in den Niederlanden, der „Spinoza Award“, der allgemein als "niederländischer Nobelpreis" bekannt ist.
"Wir freuen uns sehr, dass Bert Meijer als Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied berufen wurde. Er ist ein visionärer Wissenschaftler und ein großes Vorbild sowie eine Inspirationsquelle auch für die nächste Generation von jungen Wissenschaftlern", sagte Professorin Dr. Tanja Weil, Direktorin am MPI für Polymerforschung und Leiterin des Arbeitskreises zur Synthese von Makromolekülen, und fuhr fort:" Ich habe immer schon seine wissenschaftliche Exzellenz und immense Kreativität bewundert, mit der er Makromoleküle baut, indem er ähnliche Prinzipien wie die Natur nutzt, um Funktionen zu erzielen und grundlegende Fragen des Lebens sowie dringende Herausforderungen in der Medizin anzugehen.“
Berufung nach Begutachtung durch Max-Planck-Gesellschaft
Professor Dr. Bert Meijer wurde als Auswärtiges Wissenschaftliches Mitglied von den sechs wissenschaftlichen Direktoren des MPI für Polymerforschung vorgeschlagen. Diese sind Professor Dr. Paul Blom, Professor Dr. Mischa Bonn, Professor Dr. Hans-Jürgen Butt, Professor Dr. Kurt Kremer, Professorin Dr. Katharina Landfester und Professorin Dr. Tanja Weil. Sie benannten Meijer aufgrund seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistungen und seiner thematischen Nähe zum Institut. Professor Dr. Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft (MPG) in München, verkündete die Berufung von Professor Dr. Bert Meijer nach erfolgreicher Begutachtung und einstimmiger Empfehlung der Chemisch-Technisch-Physikalischen Sektion der MPG und des MPG-Senats. Mit der Annahme dieser Berufung ist Meijer gleichzeitig wissenschaftliches Mitglied der MPG geworden.
Max-Planck-Institut für Polymerforschung
Das Max-Planck-Institut für Polymerforschung (MPI-P) zählt zu den international führenden Forschungszentren auf dem Gebiet der Polymerforschung. Durch die Fokussierung auf weiche Materie und makromolekulare Materialien ist das MPI-P mit seiner Forschungsausrichtung weltweit einzigartig. Seine Aufgabe ist es, neue Polymere herzustellen und zu charakterisieren. Zum Aufgabengebiet gehört auch die Untersuchung ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften. Das MPI-P wurde 1984 gegründet. Es beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem In- und Ausland, von denen die große Mehrzahl mit Forschungsaufgaben befasst ist.
http://www.mpip-mainz.mpg.de
http://www.meijerlab.nl
Professor Dr. Bert Meijer ist einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der supram ...
©Elodie Burrillon
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Chemie, Elektrotechnik, Energie, Medizin, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Personalia
Deutsch
Professor Dr. Bert Meijer ist einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der supram ...
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