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02.02.2018 15:06

Stipendien und individuelle Betreuung: Heidelberg stärkt Ausbildung von Global Health-Experten

Julia Bird Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert neues Promotionskolleg an der Medizinischen Fakultät Heidelberg für drei Jahre mit 750.000 Euro / Resistente Keime, Klimawandel, Flucht – Bedarf an Wissenschaftlern im Bereich Globale Gesundheit steigt

    Individuelle Betreuung, umfangreiches Kursprogramm, interdisziplinärer Austausch und ein Stipendium, das eine 12-monatige Vollzeit-Promotion unabhängig vom elterlichen oder eigenen Einkommen erlaubt: Die Medizinische Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg richtet – gefördert von der Else Kröner-Fresenius-Stiftung – jetzt ein Promotionskolleg „Global Health“ ein. Das Kolleg bietet engagierten medizinischen Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, auf hohem Niveau wissenschaftlich zu arbeiten und so einen Einstieg in eine wissenschaftliche Karriere zu finden. Die Stiftung finanziert das Promotionskolleg in den kommenden drei Jahren mit 750.000 Euro.

    „Im Gegensatz zu unseren europäischen Nachbarn fristet in Deutschland die Forschung zu Themen der globalen Gesundheit weitestgehend ein Schattendasein“, erläutert Privatdozentin Dr. Dr. med. Sabine Gabrysch, Leiterin der Sektion Epidemiologie und Biostatistik, die mit ihren Kollegen das Projekt initiierte. „Aber der Bedarf an medizinisch ausgebildeten Global Health Experten kann momentan schon nicht gedeckt werden und wird in den kommenden Jahren durch die Probleme, vor die uns Klimawandel, Flüchtlingsströme, Antibiotikaresistenzen und die weltweite Zunahme der Fettleibigkeit und ihrer Folgeerkrankungen stellen, weiter steigen. Ein Ausbau der derzeit noch völlig unzureichenden Ausbildungsangebote ist daher dringend nötig. Das Else-Kröner-Promotionskolleg ist dazu ein wichtiger Baustein.“

    Heidelberg deutschlandweit führend im Bereich Global Health

    Jährlich sollen zehn Kandidatinnen und Kandidaten aufgenommen werden. Die Vielfalt möglicher Promotionsthemen spiegelt die Interdisziplinarität von Global Health wieder und umfasst unter anderem die Finanzierung von Gesundheitssystemen, globale Gesundheitspolitik, Qualität medizinischer Versorgung, Diagnostik, Therapie und Kontrolle von Infektionskrankheiten wie Malaria, HIV und Tuberkulose, Ernährungssicherheit, gesundheitliche Auswirkungen von Umweltverschmutzung und Klimawandel oder die Gesundheit von Flüchtlingen und Migranten.

    Im Bereich „Globale Gesundheit“, der die globale Dimension von Gesundheitsproblemen und deren Ursachen – soziale, umweltbedingte und politische – über Länder- und Fachgebietsgrenzen hinweg in den Blick nimmt, hat die Medizinische Fakultät Heidelberg deutschlandweit eine Vorreiterrolle inne: Seit mehr als 50 Jahren ist das Thema am Institut für Public Health in Forschung und Lehre verankert. Es gibt einen international angesehenen Masterkurs „International Health“ mit einem weltweit aktiven Alumni-Netzwerk, das Institut unterhält Partnerschaften in mehreren afrikanischen und asiatischen Ländern. Seit 2016 leitet Professor Dr. Dr. med. Till Bärnighausen als Humboldt-Professor für Globale Gesundheit das Institut, das in den kommenden Jahren zum deutschlandweit ersten Institut für Global Health ausgebaut werden soll.

    Hohe Qualität der Doktorarbeit dank Einbettung in bestehende Programme und Curricula

    Das Promotionskolleg kann auf den modernen Curricula und Promotionsprogrammen aufbauen, die in den letzten Jahren an der Medizinischen Fakultät Heidelberg etabliert wurden: Die bereits gegebenen Vertiefungsangebote im Fachbereich Global Health für Studierende der Medizin sind seit 2017 im interdisziplinären „Wahlfachtrack Global Health“ strukturiert zusammengefasst. Dieser Vertiefungsbereich ist eine gute Vorbereitung für eine Promotion zu Global Health-Themen. Um die wissenschaftliche Qualität medizinischer Doktorarbeiten insgesamt zu steigern, implementierte die Medizinische Fakultät Heidelberg zudem verbesserte Rahmenbedingungen und seit 2016 verpflichtende Vorgaben im Rahmen des MEDISS-Programms (Medical Structured Scientific Program), in das auch das neue Promotionskolleg eingebettet ist.

    Neben den fachspezifischen Lehreinheiten werden eine Reihe promotionsbegleitender Kurse zum methodischen wissenschaftlichen Arbeiten angeboten. Über die individuelle Betreuung durch erfahrene Wissenschaftler hinaus erhalten die Kollegiaten gezielte Unterstützung bei der Zusammenstellung ihrer jeweils benötigten Kurse sowie beim Aufstellen sinnvoller Etappenziele z.B. mittels eines eigens entwickelten Logbuchs. Besonderes Gewicht liegt zudem auf interdisziplinärer Zusammenarbeit und internationalem Austausch – beides speziell im Bereich der globalen Gesundheit unerlässlich.

    Koordinationsteam:
    PD Dr. Volker Winkler (Koordinator), Prof. Dr. Dr. med. Till Bärnighausen, Dr. med. Florian Neuhann, Dr. Andreas Deckert

    Kooperationspartner:
    Prof. Dr. med. Thomas Junghanss, Dr. med. Marija Stojkovic, PD Dr. Dr. med. Thomas Jänisch (Sektion Klinische Tropenmedizin des Zentrums für Infektiologie),
    Prof. Dr. med. Joachim Szecsenyi, Dr. med. Kayvan Bozorgmehr, PD Dr. med. Svetla Loukanova (Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung)

    Kontakt:
    PD Dr. Dr. med. Sabine Gabrysch
    Sektionleiterin, Epidemiologie und Biostatistik
    Stellvertretende Leiterin, Institut für Public Health
    Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg
    Tel.: 06221 56-5086
    Email: sabine.gabrysch@uni-heidelberg.de

    Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg: Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang

    Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der bedeutendsten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung innovativer Diagnostik und Therapien sowie ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und engagieren sich in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 50 klinischen Fachabteilungen mit fast 2.000 Betten werden jährlich rund 65.000 Patienten vollstationär, 56.000 mal Patienten teilstationär und mehr als 1.000.000 mal Patienten ambulant behandelt. Gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum und der Deutschen Krebshilfe hat das Universitätsklinikum Heidelberg das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg etabliert, das führende onkologische Spitzenzentrum in Deutschland. Das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland. Derzeit studieren ca. 3.700 angehende Ärztinnen und Ärzte in Heidelberg.
    www.klinikum-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    https://www.ekfs.de/ Else Kröner-Fresenius-Stiftung
    http://www.medizinische-fakultaet-hd.uni-heidelberg.de/Global-Health.111790.0.ht... Wahlfachtrack


    Bilder

    Privatdozentin Dr. Dr. Sabine Gabrysch vom Institut für Public Health mit einem Doktoranden.
    Privatdozentin Dr. Dr. Sabine Gabrysch vom Institut für Public Health mit einem Doktoranden.
    Universitätsklinikum Heidelberg
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    Untersuchungsszene in Bangladesch: PD Dr. Dr. Gabrysch leitet dort eine Studie zu Mangelernährung von Kindern.
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    Universitätsklinikum Heidelberg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Privatdozentin Dr. Dr. Sabine Gabrysch vom Institut für Public Health mit einem Doktoranden.


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    Untersuchungsszene in Bangladesch: PD Dr. Dr. Gabrysch leitet dort eine Studie zu Mangelernährung von Kindern.


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