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15.09.2003 08:36

Wissenswertes zur Zivilrechtslehrervereinigung

Sabine Köditz Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    PM 120/2003

    Die Zivilrechtslehrervereinigung, gegr. 1950 (www.zivilrechtslehrervereinigung.de), vereinigt die auf allen Gebieten des Privatrechts tätigen Hochschullehrer an deutschsprachigen Universitäten, um Bürgerliches Recht und privatrechtliche Sondermaterien im deutschsprachigen Raum wissenschaftlich, zunehmend international, interdisziplinär zu durchdringen, zu entwickeln. Die erste Tagung war 1951; die Jahrestagung 2003 vom 21. bis zum 24. September im Kruppkolleg organisiert Prof. Stefan Habermeier als Glanzpunkt der rechtswissenschaftlichen Diskussion in Greifswald. Die Referate, publiziert im Archiv für die civilistische Praxis (Mohr Siebeck, Tübingen), spiegeln dann den Stand der Wissenschaft wider.

    Das Referat "Die Suche nach der Mitte als dauernde Aufgabe der Privatrechtswissenschaft" (Franz Bydlinski, Wien) läßt Rechtsphilosophie und ihre Umsetzung durch die Rechtsanwendung erwarten; es belegt, daß die Zivilrechtsdogmatik eines wissenschaftlich-theoretischen Fundaments nicht entbehren kann, wenn sie der Gerechtigkeit dienen soll. "Die Kaufrechtsreform in Europa und die Dogmatik des Leistungsstörungsrechts" (Heinz-Peter Mansel, Köln) behandelt einen zentralen Teilaspekt des 2002 mit dem Schuldrechtsmodernisierungsgesetz eingeführten neuen Schuldrechts. Das sollte zu einem "einfacher handhabbaren und übersichtlicheren Recht", "für alle von Vorteil", führen und eine "Verbesserung des dogmatischen Fundaments" des Schuldrechts bewirken; doch viele bezweifeln die Sinnhaftigkeit der Reform. Alte Auslegungsfragen und Streitfragen auf dem Gebiet des Leistungsstörungsrechts werden dem rechtspolitischen Ziel der Vereinfachung nicht ohne weiteres gerecht. Kritikwürdig ist auch die weitreichende Verweisungstechnik, wodurch viele Vorschriften aus sich selbst heraus nicht verständlich sind. "Die Dogmatik der Zession angesichts der internationalen Entwicklung" (Horst Eidenmüller, Münster) behandelt Fragen der Abtretung (Zession), besonders von Forderungen. Das durch grenzüberschreitende Wirtschafts- und Rechtsbeziehungen vermehrt internationalen Einflüssen ausgesetzte Recht der Abtretung fordert Wissenschaft und Praxis heraus. "Der Einfluß der Societas Europaea auf die Dogmatik des deutschen Gesellschaftsrechts" (Holger Fleischer, Göttingen) beleuchtet diese Societas als neue Gesellschaftsform nach Europäischem Gemeinschaftsrecht. Ihre Einführung (Plan: 10.2004) soll die grenzüberschreitende Betätigung europäischer und international agierender Unternehmen durch eine einheitliche Rechtsform erleichtern, Schwierigkeiten im Umgang mit Tochtergesellschaften, die in verschiedenen europäischen Ländern dem jeweiligen Gesellschaftsrecht unterworfen sind, beseitigen.

    "Europäische Vereinheitlichung des Familienrechts" (Nina Dethloff, Bonn) widmet sich einem in der universitären Ausbildung stark vernachlässigten Rechtsgebiet. Die Rechtsanwender wissen um das häufig Transnationale am Familienrecht. Die Frage nach Entwicklungstand und Tendenzen der Vereinheitlichung des Familienrechts in Europa ist nicht nur wissenschaftlich, sondern auch praktisch bedeutsam.

    Weitere Informationen erhalten Sie von Prof. Dr. Stefan Habermeier, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Gesellschaftsrecht der Universität Greifswald, Domstraße 20a, Telefon 03834-862127 oder 862158, Fax 03834-862163, habermei@uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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