Zentrum für Stammzelltransplantation schließt Versorgungslücke
Kiel (ek) - Heute, am 15. September 2003, wurde in Kiel das neue Dr. Mildred-Scheel-Haus eröffnet. Im Beisein der Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, Heide Simonis, der Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Professor Dr. Dagmar Schipanski, und der Oberbürgermeisterin von Kiel, Angelika Volquartz, konnten sich die Besucher der Feierstunde davon überzeugen, dass Hochleistungsmedizin und Menschlichkeit eine gelungene Verbindung eingegangen sind: Das neue Zentrum für Stammzelltransplantation, Zell- und Gentherapie ist untergebracht in einem lichten und freundlichen Neubau. Die Deutsche Krebshilfe investierte rund sieben Millionen Euro in das Kompetenzzentrum.
Die Knochenmark- und Stammzelltransplantation bietet Patienten mit einer Krebserkrankung des Blutes (Leukämie) eine echte Heilungschance. "In Schleswig-Holstein bestand auf diesem Feld noch großer Bedarf", betonte Ministerpräsidentin Simonis. "Doch nun ist die Versorgungslücke im Norden Deutschlands geschlossen: Unsere Patienten können jetzt wohnortnah behandelt werden." Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Campus Kiel - verfügt nun über ein modern ausgestattetes Zentrum für Stammzelltransplantation, Zell- und Gentherapie, das die Krankenversorgung auf hohem Niveau sichert. Synergie-Effekte aus Forschung und Lehre werden zum Wohle der Patienten genutzt und direkt in die Versorgung krebskranker Menschen eingebracht.
"Schon seit vielen Jahren begleitet und fördert die Deutsche Krebshilfe die vorbildliche wissenschaftliche Entwicklung der hiesigen Universitätsklinik", berichtete Frau Professor Schipanski. "Das Dr. Mildred-Scheel-Haus bedeutet einen weiteren Schritt nach vorne. Wir freuen uns, dass das Land und der Bund insgesamt 2,3 Millionen Euro beigesteuert haben. Die Krankenkassen haben die Folgefinanzierung zugesichert."
Der Neubau steht auf dem Zentralgelände des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein - Campus Kiel -. Gestaltende Elemente sind die Erker der 15 Patientenzimmer sowie ein Vorbau in der Gebäudemitte, der die Vertikale betont. Entwurfs- und Ausführungsplanung wurden von der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) erstellt.
Das Dr. Mildred-Scheel-Haus in Kiel ist das neunte Zentrum für Knochenmark- und Stammzelltransplantation, das von der Deutschen Krebshilfe finanziert wurde. Weitere Standorte sind Dresden, Halle, Hannover, Homburg/Saar, Jena, Münster, Nürnberg und Rostock. Insgesamt hat die Deutsche Krebshilfe über 38 Millionen Euro in den Auf- und Ausbau von Knochenmarktransplantations-Stationen investiert. Dadurch ist es gelungen, die Engpässe bei der Transplantation von Knochenmark- und Blutstammzellen bei krebskranken Menschen in Deutschland zu beheben.
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Info-Kasten: Stammzelltransplantation
Bei der Stammzelltransplantation werden Zellen übertragen, aus denen lebenslang alle Zellen des Blutes entstehen. Diese Zellen werden als Blutstammzellen bezeichnet. Bei Patienten mit Krebserkrankungen des Blutes (Leukämien) oder des lymphatischen Systems (Lymphome) werden die entarteten Blutstammzellen durch eine hochdosierte Chemo- und Strahlentherapie zerstört und anschließend durch gesunde Stammzellen ersetzt. Diese blutbildenden Stammzellen können von einem fremden Spender stammen (allogene Transplantation) oder vom Patienten selber (autologe Transplantation). Durch medizinische Fortschritte ist es heute zunehmend möglich, die Stammzellen aus dem Blut zu gewinnen.
Projekt-Nummer: 70-2929
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Bauwesen / Architektur, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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