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15.02.2018 09:03

Werte und Interessen in Krieg und Frieden

Axel Burchardt Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Tagung zur Sicherheitspolitik vom 19.-21. Februar in Berlin

    Ob es um Kompromisse mit Präsident Assad bei der Wiederherstellung eines Friedens in Syrien geht, um den Umgang mit der russischen „hybriden Kriegführung“ in der Ukraine oder um die Kooperation mit Militärregimen, die durch Putsch an die Macht gelangen und die Menschenrechte missachten – immer wieder wird darum gerungen, wie Werte und Interessen in der Außenpolitik zu balancieren sind. Die Stellungnahmen in Deutschland reichen von Warnungen vor „blindem Idealismus“ und „Moralisieren“ über Forderungen nach einer „wertegeleiteten Außenpolitik“ bis hin zum Ruf, nach Jahrzehnten der Selbstvergessenheit endlich deutsche Interessen klar zu benennen und zu verfolgen.

    Im Spannungsfeld von Normen, Interessen und Werten

    Politik wie Wissenschaft stehen hier vor schwerwiegenden Zwangslagen, insbesondere bei Entscheidungen über Krieg und Frieden. Diese werden vom 19. bis 21. Februar 2018 auf einer hochkarätig besetzten internationalen Tagung thematisiert, die im Zentrum der deutschen Politik veranstaltet wird: in Berlin. Organisiert wird die öffentliche Veranstaltung von den Professoren Rafael Biermann, Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Beziehungen der Universität Jena, sowie Michael Haspel, Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen und Mitglied der Theologischen Fakultät der Uni Jena. Unter dem Titel „Legal Norms, Moral Values and National Interests“ treffen sich Sicherheitsexperten aus Australien, Belgien, Deutschland, Großbritannien, Kanada und der Ukraine. Sie werden zunächst vergleichen, wie weit die Perspektiven der Politikwissenschaft, der Theologie und Philosophie sowie des Völkerrechts hier übereinstimmen, bevor sie konkrete Politikfelder diskutieren, etwa: Wie können bei der Terrorismusbekämpfung Sicherheitserfordernisse, internationales Recht und Freiheitsrechte balanciert werden? Wie kann in Sezessionskonflikten das Recht auf territoriale Integrität mit dem Recht auf Selbstbestimmung vereinbart werden? Oder wie können bei Asyl und Migration Menschenrechte und Aufnahmebereitschaft in Übereinstimmung gebracht werden? Schließlich soll das Spannungsfeld von Normen, Interessen und Werten am Fall der EU-Politik im Ukrainekonflikt mit Vertretern der EU-Kommission und ukrainischer NGOs ausgeleuchtet werden.

    Während diese Tagung in der Evangelischen Bildungsstätte Schwanenwerder dem wissenschaftlichen Austausch dient, findet in dessen Rahmen eine öffentliche Abendveranstaltung am 20. Februar am Gendarmenmarkt statt, die von der Evangelischen Akademie Berlin organisiert wird. Hier spricht um 19 Uhr der ehemalige Außenminister Australiens und langjährige Präsident der International Crisis Group, Professor Gareth the Hon Evans, über “Peace in Crisis: Interests, Norms and Values in International Politics”. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Rafael Biermann
    Institut für Politikwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Carl-Zeiß-Str. 3
    07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945410
    E-Mail: rafael.biermann[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.lib.uni-jena.de/wp-content/uploads/2018/01/Programm-Norms-Values-Inte... - das Programm der Tagung


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Politik, Religion
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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