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15.02.2018 13:59

Universität Witten/Herdecke gedenkt Prof. Michael Bockemühl mit Veranstaltung am 21. Februar

Jan Vestweber Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Neben ehemaligen Kollegen, Alumni und Freunden spricht auch dm-Drogeriemarkt-Gründer Götz Werner über den ehemaligen Dekan der Fakultät für Kulturreflexion

    Am 21. Februar 2018 wäre der Kunstwissenschaftler, Wahrnehmungsforscher und zweimalige Dekan der Fakultät für Kulturreflexion der Universität Witten/Herdecke (UW/H), Prof. Michael Bockemühl, 75 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass wird die Universität seiner mit der Veranstaltung „Bockemühl 75 und die Aktualität der eigenen Sinneserfahrung“ gedenken und dabei untersuchen, inwiefern seine wissenschaftlichen Ansätze auch heute noch Gültigkeit haben.

    Michael Bockemühl war Kunstwissenschaftler, Hochschullehrer, Vortragsredner und Berater großer Unternehmen. Er studierte Philosophie, Kunst- und Kirchengeschichte in München und Bochum und wurde 1984 habilitiert. Zunächst war er als Waldorf- und Sonderschullehrer tätig, später bei der GLS Bank in Bochum. Ab 1985 arbeitete der vierfache Familienvater als Kulturmanager für die Anthroposophische Gesellschaft, bevor er 1990 an die UW/H berufen wurde.

    Noch als Student der Ruhruniversität Bochum gründete er 1968 mit einigen Kommilitonen das Freie Hochschulseminar. Die dort entwickelten Ideen flossen später in die Konzeption des Studium fundamentale der Universität Witten/Herdecke ein, wo er den Lehrstuhl für Kunstwissenschaft, Ästhetik und Kunstvermittlung innehatte. Von 1994 bis 1998 war er Dekan der damaligen Fakultät für das Studium fundamentale. Es folgten Gastprofessuren an den Universitäten in Innsbruck, Bielefeld und Stockholm. Von 2007 bis 2009 war Bockemühl erneut Dekan an der UW/H. Er starb am 23. Dezember 2009 in Herdecke.

    Die Gedenkveranstaltung „Bockemühl 75 und die Aktualität der eigenen Sinneserfahrung“ findet am 21. Februar von 10 bis 13 Uhr im Audimax statt (Anmeldung unter www.uni-wh.de/bockemuehl75). „Um die Aktualität der eigenen Sinneserfahrung im Sinne Bockemühls zu verdeutlichen, werden wir den Tag mit künstlerischen Aktionen beginnen“, erläutert der Organisator der Veranstaltung, Dr. David Hornemann v. Laer. Der UW/H-Wissenschaftler hat selbst bei Prof. Bockemühl zu Michelangelos Sixtinischen Deckenfresken promoviert und lehrt an der Fakultät für Kulturreflexion. „Zudem werden Weggefährtinnen und Weggefährten, Professorinnen und Professoren sowie Alumni der UW/H berichten, welche Anregungen und Impulse sie durch diesen leidenschaftlichen Wahrnehmungsforscher erfahren haben.“ Unter den Rednern ist auch dm-Drogeriemarkt-Gründer Götz Werner, der mit Michael Bockemühl befreundet war.

    Vorgestellt werden auch die drei ersten von insgesamt 17 geplanten Bänden zum Thema „Kunst Sehen“. Sie enthalten die öffentlichen Vorlesungen von Prof. Bockemühl, die er aufgrund des großen Andrangs zwischen 1992 und ‘94 im Wittener Saalbau gehalten und als sein eigentliches Hauptwerk bezeichnet hat. Präsentiert wird das bislang noch unveröffentlichte Werk von Studierenden der UW/H. „Michael Bockemühl hat mit seiner Ideenkraft und seinem Gestaltungsvermögen nicht nur unsere Universität maßgeblich geprägt. Seinen in öffentlichen Vorträgen und Seminaren vielfach erprobten und erfolgreichen Ansatz, durch Kunstbetrachtung das Bewusstsein für Wahrnehmungsprozesse zu schulen, übertrug er auch auf die Gestaltung von Medizin, Ökologie, Pädagogik, Technik und Wirtschaft“, sagt Hornemann v. Laer. „Er war ein zukunftsweisender Wissenschaftler. Sein Impuls, das Wahrnehmen für die Wissenschaft produktiv zu machen, wird weiterleben und die Wissenschaft des 21. Jahrhunderts prägen. Wir sind sehr froh, dieses Wissen nun mit der Buchreihe für alle Interessierten bereitstellen zu können.“

    Zum Hintergrund: Die Buchreihe „Kunst Sehen“
    Diese auf etwa 20 Bände ausgelegte Edition geht auf eine viel beachtete öffentliche Vorlesungsreihe im Saalbau Witten zurück. In seinen Diavorträgen nahm Prof. Bockemühl gemäß seinem Credo „Der Künstler ermöglicht, was der Anschauende verwirklicht“ sein Publikum bei der Hand und führte es zu den einzelnen Kunstwerken hin. Mit Witz und methodischer Konsequenz verstand Bockemühl es, die Aufmerksamkeit auf die durch nichts anderes als durch das Kunstwerk eröffneten Anschauungsmöglichkeiten zu lenken.

    In der Buchreihe sind Bände zu folgenden Themen vorgesehen: Die Malerei des 19. Jahrhunderts, Claude Monet, Paul Gauguin (erscheinen am 21. Februar), Vincent van Gogh, Paul Cézanne, Pablo Picasso, Wassily Kandinsky, Emil Nolde, Piet Mondrian, Paul Klee, Salvador Dali, Ad Reinhard, Roger Bacon / Cy Twombly, Joseph Beuys, Positionen der Kunst heute, Michelangelo, Auguste Rodin, Hans Arp, Alberto Giacometti und Henry Moore.

    „Kunst ist die Antwort auf Kunst: Wie ist eine Sache gestaltet, wie wurde sie gemacht, wie spricht sie mich an, wie erscheint sie mir, wie wird sie mir verständlich? Ein Kunstwerk macht Sinn für die Sinne. Sinn zu fassen durch die Sinne – das ermöglicht Kunst.“
    Prof. Michael Bockemühl

    Weitere Informationen: Dr. David Hornemann v. Laer, David.HornemannvonLaer@uni-wh.de oder 02302 / 926-473

    Über uns:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.400 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

    www.uni-wh.de / #UniWH / @UniWH


    Bilder

    Prof. Michael Bockemühl
    Prof. Michael Bockemühl
    UW/H
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    Bockemühl 75 und die Aktualität der eigenen Sinneserfahrung
    Bockemühl 75 und die Aktualität der eigenen Sinneserfahrung

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Kulturwissenschaften, Kunst / Design
    überregional
    Personalia, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

    Prof. Michael Bockemühl


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    Bockemühl 75 und die Aktualität der eigenen Sinneserfahrung


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