idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.02.2018 14:11

Wo zukünftig Nachfolger gesucht werden

Dr. Jutta Gröschl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn

    In den kommenden fünf Jahren stehen in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg die meisten Familienunternehmer vor der Frage der Nachfolge. Allerdings finden sich in diesen Bundesländern auch die meisten Unternehmen. In Ostdeutschland stellt sich hingegen die Nachfolgerfrage seltener

    "Bezieht man die Anzahl der Unternehmen und die Unternehmensgrößenstruktur in die Betrachtung ein, so wird sich in den Stadtstaaten Bremen, Hamburg sowie in Niedersachsen am häufigsten die Frage nach der Unternehmensnachfolge stellen – in Brandenburg hingegen am seltensten", erklärt Dr. Rosemarie Kay, stellvertretende Geschäftsführerin des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn. Von den anstehenden Übergaben werden in Bremen mehr als 1.000 Beschäftigte je 1.000 Unternehmen betroffen sein, in Hamburg rund 845 Mitarbeiter und in Niedersachsen 755 Beschäftigte.

    Nach aktuellen Schätzungen des IfM Bonn stehen im gesamten Bundesgebiet zwischen 2018 und 2022 rund 150.000 Unternehmen zur Übergabe an. "Im Gegensatz zu den Hochrechnungen anderer Institutionen werden bei den Berechnungen des IfM Bonn nur die Unternehmen berücksichtigt, bei denen aufgrund des Mindestertragswerts eine Übergabe ökonomisch sinnvoll und deshalb auch zu erwarten ist", erläutert Dr. Rosemarie Kay. Das IfM Bonn ermittelt seit Mitte der 1990er Jahre die Anzahl der Unternehmensnachfolgen mittels eines selbst entwickelten Schätzverfahrens, weil es hierzu keine verlässliche amtliche Statistik gibt. Die Gewerbeanzeigenstatistik gibt dabei einen groben Anhaltswert. "Ein Vergleich mit der Anzahl der Übergaben, die laut Gewerbeanzeigenstatistik in 2016 erfolgten, zeigt, dass unser Schätzverfahren den tatsächlichen Umfang an Unternehmensnachfolgen recht gut abbildet".

    Vorrangig suchen Unternehmer ihren Nachfolger weiterhin in der eigenen Familie (53 %), wie eine Analyse erfolgter Übergaben zeigt. Eine unternehmensexterne Lösung wählen 29 % und die Übergabe an einen Mitarbeiter 18 % der Übergeber. Gleichwohl warnt die Wissenschaftlerin davor, allein auf eine familieninterne Lösung zu setzen: "Wir beobachten seit geraumer Zeit, dass Familienangehörige immer öfters nicht gewillt oder fähig sind, die Unternehmensverantwortung zu übernehmen. Nicht zuletzt, weil Unternehmerkinder in der Regel jeden Tag unmittelbar erleben, wie das Unternehmen den Alltag ihrer Eltern dominiert."

    Die Hintergrundinformation zur Unternehmensnachfolge in den Bundesländern sowie die Studie "Unternehmensnachfolgen in Deutschland 2018 bis 2022" sind auf der Homepage des Institut für Mittelstandsforschung (www.ifm-bonn.org) abrufbar.


    Weitere Informationen:

    https://www.ifm-bonn.org/fileadmin/data/redaktion/ueber_uns/ifm-hintergrundinfor...


    Bilder

    Zur Übergabe anstehende Unternehmen (2018-2022)
    Zur Übergabe anstehende Unternehmen (2018-2022)
    Copyright: IfM Bonn
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Zur Übergabe anstehende Unternehmen (2018-2022)


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).