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16.02.2018 10:04

Neue Nachwuchsforschergruppe untersucht das Vergessen im Alter

Katja Bär Pressestelle: Kommunikation und Fundraising
Universität Mannheim

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die Einrichtung einer Emmy Noether-Nachwuchsgruppe an der Universität Mannheim mit 450.000 Euro. Ab Mai 2018 untersucht das Team aus Psychologinnen und Psychologen für mindestens drei Jahre das „Quellenvergessen bei jüngeren und älteren Erwachsenen“.

    Im Zuge des demografischen Wandels nimmt der Anteil von über 60-jährigen in unserer Gesellschaft stetig zu. Die neue Emmy Noether-Nachwuchsforschergruppe, geleitet von Juniorprofessorin Dr. Beatrice Kuhlmann, untersucht ab Mai 2018 die grundlegende Frage, wie sich das Erinnerungsvermögen eines Erwachsenen im Laufe seines Lebens verändert – und schlägt Strategien vor, um dem Vergessen entgegenzuwirken.

    In der Studie steht zum ersten Mal das Erinnern und Vergessen von Quellen im Vordergrund – also wann, wo und wie Menschen eine Information erhalten haben. Stammt der Gesundheitstipp beispielsweise aus einer Zeitung, von einem Facharzt oder von einem Bekannten? Fehlt die Erinnerung an solche Details, kann das weitreichende Folgen haben: Denn halten wir eine Quelle für zuverlässig, verlassen wir uns auch eher auf die gelieferte Information.

    Die Studie untersucht die Vergessensprozesse bei Probanden ab 60 Jahren, die kognitiv gesund sind, also nicht an Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson leiden, die das kognitive Altern verstärken. In den Experimenten erhalten die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer Informationen aus verschiedenen Quellen und werden nach wenigen Minuten, mehreren Stunden, Tagen und Wochen zu ihren Erinnerungen befragt. Um das Quellen- und das Informationsgedächtnis getrennt voneinander messen zu können, werden mathematische Modellierungen eingesetzt.

    Die Leiterin der Forschungsgruppe, Juniorprofessorin Dr. Beatrice Kuhlmann, legt den Fokus der Studie ganz klar auf das gesunde Altern. „Es geht mir nicht nur darum, besser zu verstehen, welche kognitiven Einbußen im gesunden Altern unvermeidlich sind, sondern auch, wie Menschen diese kompensieren können“, sagt Kuhlmann. Eine Gedächtnisstrategie, die im Rahmen der Untersuchungen getestet werden soll, ist zum Beispiel das Erinnern von Quellen mithilfe mentaler Bilder. Erzählt beispielsweise eine Bekannte vom Schnorcheln im Ägyptenurlaub, so könnte man sich die Bekannte mit Schnorchelausrüstung vor einer Pyramide vorstellen. Mithilfe dieses Bildes erinnere man sich – so das Ergebnis einer früheren Studie – sowohl an die Information, den Schnorchelurlaub in Ägypten, als auch an die Bekannte als Quelle.

    Mit dem Emmy Noether-Programm unterstützt die Deutsche Forschungsgemeinschaft besonders qualifizierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler. Die DFG fördert die Nachwuchsforschergruppe, die neben Prof. Dr. Beatrice Kuhlmann aus drei Doktorandinnen und Doktoranden sowie studentischen Hilfskräften besteht, für mindestens drei Jahre mit rund 450.000 Euro. Weitere Fördermittel von bis zu 430.000 Euro für eine daran anschließende zweite Projektphase wurden von der DFG bereits in Aussicht gestellt. Beatrice Kuhlmann ist seit Februar 2015 Juniorprofessorin für Kognitive Psychologie, Schwerpunkt kognitives Altern, an der Universität Mannheim.

    Für die Studie werden noch Probanden gesucht. Interessierte melden sich bitte unter 0621-181-3511 oder JPKognitivePsych@uni-mannheim.de.

    Kontakt:
    Beatrice Kuhlmann
    Juniorprofessur für Kognitive Psychologie
    Universität Mannheim
    0621-181 3396
    kuhlmann@psychologie.uni-mannheim.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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