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15.09.2003 12:42

Meister Eckhart in Erfurt

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Die Universität Erfurt, die Katholisch-Theologische Fakultät Erfurt und die Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt veranstalten im Rahmen des Meister Eckhart-Gedenkjahres 2003 der Stadt Erfurt vom 25. bis 28. September eine internationale Tagung unter dem Thema "Meister Eckhart in Erfurt". Zum Auftakt der Internationalen Tagung findet am 22.9.03, um 15.00 Uhr in der Katholisch-Theologischen Fakultät ein Pressegespräch statt.

    Im Frühsommer 1303 kehrte der Magister Eckhart von Hoheim aus Paris in seine thüringische Heimat in den Erfurter Dominikanerkonvent zurück, dem er bereits nach seinem Pariser Bakkalaureat und vor seinem ersten Pariser Magisterium als Prior vorgestanden hatte, und wurde alsbald der erste Provinzial der im gleichen Jahr neubegründeten Ordensprovinz Saxonia, ein Amt das er bis zu seinem zweiten Pariser Magisterium im Jahre 1311 innehatte.

    Obgleich die Bedeutung der Erfurter Zeit Meister Eckharts zwischen den Aufenthalten in Paris, zunächst als Student und Bakkalar und sodann zweimal als Magister, in den letzten Jahren zunehmend deutlicher hervorgetreten ist und Erfurt selbst (besonders in der Bibliotheca Amploniana) wichtige Zeugnisse für seine Denkentwicklung birgt, so steht die Erfurter Zeit in der Eckhart-Forschung, aber auch im allgemeinen Bewußtsein in aller Regel hinter seiner Pariser, Straßburger und Kölner Zeit zurück.
    Angesichts dieser Tatsache erscheint eine wissenschaftliche Aufarbeitung der Erfurter Zeit Eckharts ein Desiderat. Daher veranstalten die Universität Erfurt, die Katholisch-Theologische Fakultät Erfurt und die Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt im Rahmen des Meister Eckhart-Gedenkjahres 2003 der Stadt Erfurt vom 25. bis 28. September eine internationale Tagung unter dem Thema "Meister Eckhart in Erfurt".
    Zu den Themenschwerpunkten, die auf der Tagung und dem zugehörigen Workshop eingehend diskutiert werden sollen, zählen die frühen Erfurter Jahre Eckharts, der Entwurf zu seinem systematischen Hauptwerk, der Einfluß der Pariser Debatten auf Eckharts Philosophie, das Verhältnis von Predigt und Traktatwerk, die Hermeneutik der Bibelauslegung, der Zusammenhang von lateinischem und deutschem Werk sowie die Frage von Authentizität, Adressantenkreis und Sprache der deutschen Predigten, schließlich Eckharts Stellung im Zusammenhang der mystischen Tradition. Hinzukommt die genauere Einordnung der Erfurter Jahre in das Wirken Eckharts: als Seelsorger in bewegter Zeit, als zentrale Figur seines Ordens, als eine führende intellektuelle Persönlichkeit seiner Zeit, und schließlich auch mit Blick auf spätere Verbindungen, etwa mit Straßburg oder in Hinblick auf den Avignoneser Prozeß. Zudem steht das Erfurter Wirken Eckharts in einem engen Zusammenhang mit der Gründungsphase der Dominikaner-Provinz Saxonia.
    Hierzu sind international angesehe Eckhart-Forscher gewonnen worden, die in den vergangenen Jahren gerade mit Blick auf Erfurt eine Vielzahl neuer Einsichten gewonnen haben. Drei Vorträge sollen als öffentliche Abendvorlesungen gehalten werden, die auch über die Tagungsteilnehmer hinaus einem interessierten Fachpublikum die Möglichkeit zur Anteilnahme bieten sollen.

    Schließlich wird zusammen mit der Tagung (und dieser faktisch vorgeschaltet) vom 23. bis 24. September ein Eckhart-Workshop stattfinden, der insbesondere jüngeren Kolleginnen und Kollegen sowie solchen aus Osteuropa die Möglichkeit zur Präsentation ihrer Arbeiten, die Gelegenheit zu einer eingehenden Diskussion mit den wichtigsten Eckhart-Forschern und die Teilnahme an der internationalen Eckharttagung geben soll. Dieser Workshop, an dem die Referenten und die verantwortlichen Herausgeber des lateinischen und deutschen Werks des Meister Eckhart teilnehmen, will zum Meinungsaustausch, zur Orientierung und auch zum Vergleich der Forschungsmethoden und -standards beitragen. Ziel des Eckhart-Workshops ist auch eine kritische Bestandsaufnahme des Forschungsstandes.

    Die Vertreter der Presse sind zu einem Pressegespräch vor Beginn des Workshops und der Tagung eingeladen.
    Termin: Montag, der 22.9.03; 15.00 Uhr;
    Ort: Dekanat der Katholisch-Theologischen Fakultät, Hauptlesesaal, Domstraße 10;
    Referenten: Prof. Dr. Andreas Speer/Universität Würzburg, Wissenschaftlicher Leiter der Tagung; Prof. Dr. Eberhard Tiefensee, Vizepräsident und Dekan der Kath.-Theologischen Fakultät; Dr. Christine Schrader, Universität Erfurt.

    Kontakt/ Weitere Informationen:

    Prof. Dr. Andreas Speer (Würzburg)
    Universität Würzburg
    Institut für Philosophie - Lehrstuhl III
    Residenzplatz 2, D-97070 Würzburg
    Tel.: 0931/31-2856, Fax: -2855
    andreas.speer@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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