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16.09.2003 14:26

Geographentag diskutiert Probleme und Zukunftsperspektiven der Alpen und anderer Gebirge der Erde

Dr. Peter Wittmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geographie (DGfG)

    Geographinnen und Geographen aus vielen Ländern kommen am 28. September in der Schweizer Bundeshauptstadt Bern zum 54. Deutschen Geographentag zusammen, um eine Woche lang über die aktuellen und möglichen zukünftigen Probleme der Gebirge und ihres Umlandes zu diskutieren. Zu dem wissenschaftlichen und zugleich praxisnahen Kongress, der unter dem Motto "Alpenwelt - Gebirgswelten: Inseln, Brücken, Grenzen" steht, werden rund 1800 Teilnehmer erwartet.

    Dramatisch zurückgehende Gletscher, Felsstürze als Folge auftauenden Permafrostes, von Schlammlawinen verwüstete Siedlungen - die durch die jüngsten Wetterextreme ausgelösten katastrophalen Ereignisse in den Alpen haben erneut deutlich gemacht, wie sensibel gerade Gebirgsräume auf Klimaänderungen oder Eingriffe des Menschen in den Naturhaushalt reagieren. Als einzigartige Natur- und Lebensräume stehen die Gebirge der Erde in vielfältigen Wechselbeziehungen zu ihrem Umland; die Alpen besitzen als Energie- und Trinkwasserlieferant eine kontinentale und als Erholungsraum eine weltweite Bedeutung. Umso gravierender sind die Auswirkungen immer schneeärmerer Winter oder des stetig zunehmenden Transitverkehrs.

    Ein Jahr nach dem durch die UNO ausgerufenen "Internationalen Jahres der Berge" geht es um die Frage, welche Beiträge Experten aus den verschiedenen Teilbereichen der Geographie zur nachhaltigen Entwicklung der Gebirgsräume in einer globalisierten Welt leisten können. Im Mittelpunkt der traditionsreichen geographischen Großveranstaltung, die alle zwei Jahre an einem anderem Hochschulstandort im deutschsprachigen Raum abgehalten wird, stehen diesmal die Leitthemen:
    - Aktuelle Dynamik und Langzeitsignale in Gebirgsräumen
    - Risikomanagement und Nachhaltigkeit in Gebirgsräumen
    - Mythen und Lebensalltag in Gebirgsräumen
    - Entwicklungsstrategien im Spannungsfeld von Geopolitik und lokalen Agenden.

    Das Programm umfasst 50 wissenschaftliche Sitzungen mit über 250 Referaten, rund 30 Arbeitskreisveranstaltungen und zahlreiche Exkursionen. Dazu finden politische Podiumsdiskussionen, Ausstellungen und kulturelle Rahmenveranstaltungen statt. Zusätzlich informiert der Kongress die Fachöffentlichkeit und ein größeres interessiertes Publikum über das breite inhaltliche und methodische Spektrum der Geographie, die in den letzten Jahren neue, höchst innovative Forschungs- und Anwendungsfelder erschlossen hat. Fachsitzungen beschäftigen sich unter anderem mit den Themen Klimaänderung, Naturgefahren, Probleme von Trockengebieten, öffentlicher Raum und gesellschaftliche Partizipation, Geschlechterforschung, neue Unternehmen, Geopolitik und europäische Finanzplätze.

    Als Gastredner an der Eröffnung zugesagt haben Bundesrat Moritz Leuenberger und Professor Bruno Messerli, bekannt als Mitinitiator des UNO-Jahres der Berge 2002. Den Gastvortrag zur Schlussfeier hält Anne Buttimer. Die aus Dublin stammende Professorin ist Präsidentin der International Geographical Union (IGU), des Weltverbandes der Geographie. Im Rahmen der Schlussfeier werden verschiedene Wissenschaftspreise sowie der Medienpreis der Deutschen Geographie verliehen.

    Eine Podiumsdiskussion mit Vertretern aller Alpenländer zum Thema Alpenkonvention widmet sich Blockaden und Möglichkeiten einer europäischen Berggebietspolitik.

    Zahlreiche Exkursionen führen vom Hörsaal in die Landschaft: Tunnelbaustelle oder Hochgebirgsforschungsstation, Fabrikationsstätten der Uhrenindustrie, Nobelhotel, Naturschutzgebiet oder der Mittelpunkt der Schweiz sind einige der Ziele.

    An der begleitenden Fachausstellung zeigen rund 60 Buch- und Kartenverlage, Gerätehersteller und Beratungsfirmen ihre Produkte und Dienstleistungen; Geographische Institute, Organisationen und Forschungsprogramme stellen sich vor. Aus Anlass des Geographentages finden auch zwei Publikumsausstellungen statt, die kürzlich eröffnet wurden: "Achtung Klimawandel!" im Schweizerischen Alpinen Museum und "Danger Zone" in der Kunsthalle Bern.

    Eröffnung und Schlussfeier des Geographentages finden im Kultur Casino Bern statt, alle anderen Veranstaltungen werden im Hauptgebäude der Universität und dem benachbarten Gebäude der Exakten Wissenschaften abgehalten. Die Fachausstellung ist im Ausstellungszelt auf der Terrasse vor den Exakten Wissenschaften zu besichtigen.

    Durchgeführt wird der 54. Deutsche Geographentag vom Geographischen Institut der Universität Bern. Die Schirmherrschaft hat die Deutsche Gesellschaft für Geographie (DGfG), die Dachorganisation der geographischen Verbände in Deutschland.

    Das ausführliche Tagungsprogramm und weitere Informationen zum Geographentag können unter www.geotag.ch im Internet abgerufen oder dem Programmheft entnommen werden.

    Für Rückfragen:
    Dr. Barbara Gerber
    Geographisches Institut der Universität Bern
    Hallerstrasse 12, CH-3012 Bern
    Tel. +41 (0)31 6318018
    dgt@giub.unibe.ch
    www.geotag.ch

    Dr. Peter Wittmann
    Deutsche Gesellschaft für Geographie
    Rotenwaldstraße 85 a, D-70197 Stuttgart
    Tel./Fax +49 (0)711 2261402
    p.wittmann@epost.de
    www.geographie.de


    Weitere Informationen:

    http://www.geographie.de
    www.geotag.ch


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Gesellschaft, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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