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06.03.2018 13:06

Sicherheit ist wichtiger als Flexibilität. Wie Frauen und Männer sich ihren Arbeitsplatz wünschen

Dr. Harald Wilkoszewski Informations- und Kommunikationsreferat
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH

    Frauen wünschen sich einen sicheren Arbeitsplatz und eine interessante Arbeit. Flexible Arbeitszeiten sind ihnen dagegen weniger wichtig. Dies hat Mareike Bünning vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) in einer neuen Studie zu den Arbeitsbedingungen von Erwerbstätigen in Deutschland herausgefunden.

    Im Mittelpunkt der Studie stehen die Wünsche von Frauen und Männern an ihren Arbeitsplatz, den sie anhand von neun Merkmalen bewerten konnten. Eine sichere und interessante Arbeit zu haben, steht für erwerbstätige Frauen an erster Stelle; über die Hälfte der Frauen findet diese beiden Kriterien sehr wichtig. Darin unterscheiden sie sich nicht von den männlichen Erwerbstätigen, für die beide Kriterien ebenfalls auf den ersten beiden Plätzen der Liste stehen. Flexible Arbeitszeiten, ein hohes Einkommen und gute Aufstiegsmöglichkeiten landen bei Frauen wie bei Männern auf den hinteren Plätzen der Liste.

    Nur 14 Prozent der Erwerbstätigen sind flexible Arbeitszeiten sehr wichtig, was angesichts der Debatten um Vereinbarkeit von Familie und Beruf besonders bei den weiblichen Erwerbstätigen erstaunt. „Mütter mit kleinen Kindern sind die Gruppe, die am meisten Wert auf flexible Arbeitszeiten legt“, sagt Mareike Bünning, „aber auch von ihnen finden nur 20 Prozent flexible Arbeitszeiten sehr wichtig. Während einige Frauen flexible Arbeitszeiten als hilfreich für die Vereinbarkeit ansehen, hilft es anderen mehr, wenn sie klar geregelte, feste Arbeitszeiten haben. “

    Auf die Plätze drei und vier der Liste setzen Frauen den Wunsch, bei der Arbeit Kontakt zu anderen Menschen zu haben, und die Möglichkeit, selbstbestimmt und unabhängig zu arbeiten. Jeweils 39 Prozent ist dies sehr wichtig. Hier unterscheiden sich die Geschlechter am stärksten. Männer legen im Vergleich zu Frauen mehr Wert auf Gestaltungsspielräume (sehr wichtig bei 45 Prozent) und weniger Wert auf Kontakt zu anderen Menschen (32 Prozent). Auf Platz fünf und sechs folgt bei Frauen wie bei Männern der Wunsch, anderen Menschen zu helfen und eine Arbeit auszuüben, die nützlich für die Gesellschaft ist.

    Unterschiede gibt es bei den Frauen je nach Bildungsgrad: Frauen mit Abitur legen im Vergleich zu Frauen mit Haupt- oder Realschulabschluss deutlich mehr Wert auf eine interessante und unabhängige Arbeit, auch flexible Arbeitszeiten sind ihnen etwas wichtiger. Frauen mit Hauptschulabschluss wünschen sich dagegen besonders oft ein hohes Einkommen.

    Auch die tatsächlichen Arbeitsplatzmerkmale wurden in der Studie untersucht: Positiv ist, dass die meisten Arbeitsplätze die Merkmale aufweisen, die den Erwerbstätigen besonders wichtig sind. Jeweils über 80 Prozent der weiblichen und männlichen Erwerbstätigen erklären, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben, einer interessanten und unabhängigen Arbeit nachzugehen und Kontakt zu anderen Menschen zu haben. Defizite gibt es laut Selbsteinschätzung der Beschäftigten bei den Aufstiegsmöglichkeiten und der Möglichkeit, ein hohes Einkommen zu erzielen. Diese beiden Bedingungen finden Frauen mit 30 Prozent zudem deutlich seltener vor als Männer (40 Prozent).

    Die Daten stammen aus dem International Social Survey Programme (ISSP) 2015, einer repräsentativen internationalen Befragung. In Deutschland wurden 1.029 Erwerbstätige ab 18 Jahren befragt.

    Pressekontakt

    Dr. Mareike Bünning
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Nachwuchsgruppe
    Arbeit und Fürsorge
    Telefon 030 25491-297
    mareike.buenning@wzb.eu

    Kerstin Schneider
    WZB-Pressestelle
    Telefon 030 25491-506
    kerstin.schneider@wzb.eu


    Weitere Informationen:

    https://www.wzb.eu/sites/default/files/u8/tabelle_arbeitsplatzwuensche.pdf (Tabelle)
    https://www.wzb.eu/de/pressemitteilung/sicherheit-ist-wichtiger-als-flexibilitae...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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