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17.09.2003 09:09

Hessische Fachhochschulen kritisieren Sparbeschlüsse

Ralf Thaetner Wissenschaftskommunikation
Hochschule Fulda

    Die Präsidien der hessischen Fachhochschulen (FH) haben auf ihrer Sitzung am 15. September 2003 in Frankfurt am Main die Auswirkungen der geplanten und mit Wissenschaftsminister Udo Corts in der vergangenen Woche vereinbarten Sparmaßnahmen in Höhe von 30 Millionen Euro für 2004 einer Analyse unterzogen. Aus Sicht der Hochschulleiter verschlechtern sich mit den geplanten Maßnahmen der Landesregierung die Rahmenbedingungen für Studium und Arbeit an den hessischen Fachhochschulen deutlich.

    Nach Vorstellung des Finanzministers sollen durch die Einführung einer von jedem Studierenden semesterweise erhobenen Verwaltungsgebühr von 50 Euro im Jahr 2004 insgesamt 15 Millionen Euro zur Konsolidierung des Lan-deshaushaltes eingenommen werden. Ferner sollen von sogenannten Langzeitstudierenden (bei Diplomstudiengängen an Fachhochschulen bereits nach dem 12. Semester) und "Zweitstudierenden" je Semester, gestaffelt nach Stu-diengängen, zwischen 500 und 1500 Euro entrichtet werden. Diese Maßnahme soll allein 2004 den Landeshaushalt um 24 Millionen Euro entlasten.

    "Studierende überschreiten die Regelstudienzeit nicht deshalb, weil sie faul sind, sondern weil zum Beispiel bei jedem zweiten Absolventen einer hessischen FH finanzielle Gründe die Ursache für Studienzeitverlängerung sind", sagte Roland Schopf, Vorsitzender der Konferenz hessischer Fachhochschulpräsidenten (KHF). "Eine Studiengebühr wird zu Lasten derer gehen, für die ein Studium mit besonderen finanziellen Belastungen verbunden ist. Dies konterkariert das Bemühen der Hochschulen um Chancengleichheit." Sowohl Verwaltungs- als auch die Studiengebühren werden - so die Kritik der Präsidenten - junge Menschen von der Aufnahme eines Studiums abschrecken: "Diese Gebühren gehen an der sozialen Lage der Studierenden vorbei." Besonders nachdrücklich kritisieren die Präsidenten, dass eine umfassende Diskussion zu Ursachen der Studienzeitverlängerung, zu Übergangsregelungen und zu Ermäßigungstatbeständen etwa aus sozialen Gründen bisher nicht stattgefunden hat.

    Die geplante Verlängerung der Arbeitszeit für Beamte und Angestellte, die Streichung des Urlaubsgeldes und die Kürzung des Weihnachtsgeldes um mehr als ein Viertel wird nach Auffassung der Präsidenten den Leistungen der Mitglieder der Hochschule nicht gerecht.
    Durch die Verwaltungsreform und die Einführung der kaufmännischen Software SAP ist den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hochschulen in den letzten Jahren erhebliche Mehrarbeit und zusätzliche Arbeitsbelastung abverlangt worden; dass diesem Engagement Gehalts- und Lohnkürzungen gegenüberstehen sollen, sei den Mitgliedern der Hochschulen nicht zu vermitteln.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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