Einen Überblick über Zahlen und Fakten zum dualen Studium im Bereich des Handwerks bietet erstmals eine Sonderauswertung der Datenbank AusbildungPlus im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), die in Zusammenarbeit mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) entstanden ist. Die Auswertung nimmt ausbildungsintegrierende duale Studiengänge in den Blick. Sie zeigt, dass das duale Studium nicht nur für Großbetriebe, sondern auch für kleinere und mittlere Unternehmen interessant sein kann. Praktische Umsetzungsbeispiele runden die Veröffentlichung ab, die auch dem Austausch und der Vernetzung von Bildungsakteuren im Handwerk dient.
Die Auswertung „AusbildungPlus: Duales Studium in Zahlen – Sonderauswertung im Handwerk“ informiert über Angebote, Daten und Strukturen, in denen sich Ausbildung und Studium im Handwerk kombinieren lassen. Sie zeigt, dass in fast jedem Bundesland solche Angebote bestehen, insgesamt über 150. Ziel der Publikation ist es, eine Standortbestimmung des Handwerks in diesem Bereich vorzunehmen, um Handlungsempfehlungen für die weitere Entwicklung dualer Studiengänge im Handwerk ableiten zu können.
BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser betont die Bedeutung des Qualifizierungsangebotes für leistungsstarke Jugendliche: „Die Berufsbildung steht vor der Herausforderung, ihre Attraktivität für Studienberechtigte nicht nur zu erhalten, sondern zu verbessern. Dazu müssen entsprechende Ausbildungs-, Fortbildungs- und Karrieremöglichkeiten geboten werden. Duale Studiengänge bieten hier ein attraktives und innovatives Qualifizierungsangebot, in dem wissenschaftliches und berufliches Lernen miteinander verknüpft werden.“
ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer erklärt: „Duale Studiengänge sind ein Beispiel dafür, wie die jeweiligen Vorteile von beruflicher und akademischer Bildung miteinander verknüpft werden können. Als Akteure in der beruflichen Bildung begrüßen und unterstützen wir diese Entwicklung. Die Kooperationen lassen gegenseitiges Verständnis wachsen. Sie ermöglichen innovative Bildungsangebote zur Fachkräftesicherung und die Gestaltung individueller Bildungsbiografien.“
Die aus der BIBB-Datenbank AusbildungPlus gewonnenen Ergebnisse liefern vielfältige Informationen für Bildungsakteure – sei es in der Berufsorientierung und -beratung oder bei Interesse, eigene duale Studiengänge zu gestalten. Im Mittelpunkt stehen Studiengänge der Erstausbildung, also Modelle, die mit einem Bachelor und einem Ausbildungsabschluss enden. Aktuell sind 157 derartige Studiengänge registriert, davon 21 ausdrücklich für Handwerksberufe und 136, die sowohl auf Handwerks- als auch auf weitere Berufe abzielen. 129 und damit über 80 % der hier untersuchten Angebote stehen an Fachhochschulen zur Verfügung. Weiterhin sind 19 universitäre Angebote mit Handwerksbezug erfasst – ein hoher Anteil an den insgesamt 69 bundesweit zur Verfügung stehenden dualen Studiengängen an Universitäten. Die restlichen neun sind Angebote von Berufsakademien.
Bei den Fachrichtungen zeigt sich, dass insbesondere die dualen Studienangebote im Bauingenieurwesen, gefolgt von der Elektrotechnik, stark auf die Zielgruppe der Handwerksauszubildenden ausgerichtet sind.
Mit Blick auf einzelne handwerkliche Berufe bieten sich insbesondere für Elektroniker/-innen viele Wege: Ihnen stehen über 50 Kombinationsmöglichkeiten für duale Studiengänge zur Verfügung, für Maurer/-innen 29, für Anlagenmechaniker/-innen Sanitär Heizung Klima 27.
„AusbildungPlus“ ist ein seit 2015 vom BIBB betriebenes Fachportal. „Herzstück“ ist eine Datenbank, die bundesweit über duale Studiengänge und Zusatzqualifikationen in der dualen Berufsausbildung informiert. Interessierte können die Datenbank nach passenden Angeboten durchsuchen. Anbieter – wie Betriebe, (Fach-)Hochschulen oder Berufsakademien – können ihre Ausbildungs- und Studienangebote kostenlos hier veröffentlichen.
Weitere Informationen unter http://www.ausbildungplus.de
Die Auswertung „AusbildungPlus: Duales Studium in Zahlen – Sonderauswertung im Handwerk“ steht im Internetangebot des BIBB unter https://www.bibb.de/veroeffentlichungen/de/publication/show/8604 zum Download zur Verfügung.
Ansprechpartnerin im BIBB: Silvia Hofmann; E-Mail: hofmann@bibb.de
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
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