idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.03.2018 11:00

EU-Projekt zur Flüchtlingskrise: Werte? Welche Werte?

Ulrike Bohnsack Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Populismus, Brexit, Zuwanderung und Finanzkrise: Die EU hat gewaltige Probleme zu lösen und streitet darüber wie. Dabei geht es nicht nur um Kompetenzen und Geld, sondern auch um die gemeinsamen Werte. Verändern sich diese gerade, und wofür wird Europa künftig stehen? Das untersucht das Projekt NoVaMigra am Beispiel der europäischen Migrations- und Flüchtlingskrise. Geleitet von der Universität Duisburg-Essen (UDE), bringt es Forschende aus neun europäischen und amerikanischen Einrichtungen zusammen. Auch die EU findet das Vorhaben wichtig: Sie fördert es für drei Jahre mit ca. 2,5 Millionen Euro*.

    Die Rede von europäischen Werten ist oft nicht mehr als eine Floskel, findet Projektleiter und Philosophie-Professor Dr. Andreas Niederberger. „Wir werden präzise bestimmen, welche Normen und Werte im Recht und in der politischen Ordnung der EU tatsächlich niedergelegt sind. Und wir wollen wissen, ob sie eine Bedeutung für den Umgang mit Migration und Flucht hatten und haben.“

    Außerdem werden all jene befragt, die mit Geflüchteten und Migranten zu tun haben: Beschäftigte in Kommunen, in kirchlichen und anderen Organisationen, Ehrenamtliche wie hauptberuflich Tätige. Warum engagieren sie sich, und haben sich ihre Motive mit der Flüchtlingskrise 2015 verändert?

    Natürlich wird man sich auch eng mit der Politik in Brüssel austauschen. Denn letztlich soll die EU eine Strategie an die Hand bekommen, wie sie sich besser auf eine gemeinschaftliche Linie verständigen kann. Eine Herkulesaufgabe – das weiß auch Professor Niederberger: „Die Europäische Union muss die unterschiedlichen Auffassungen berücksichtigen, die es in jedem Land gibt; gleichzeitig darf sie sich nicht abschotten. Die gemeinsamen Grundüberzeugungen sollten gefestigt und die politischen Strukturen so ausgebaut werden, dass Menschenrechte und Demokratie nicht das Privileg weniger, sondern das Recht aller sind.“

    An NoVaMigra (Norms and Values in the European Migration and Refugee Crisis) sind neben der UDE das Kulturwissenschaftliche Institut (KWI) Essen beteiligt sowie Universitäten und Forschungszentren aus Athen, Budapest, Chicago, Mailand, Malmö, Paris, Posen und Utrecht.

    Weitere Informationen: Prof. Dr. Andreas Niederberger, Institut für Philosophie bzw. Interdisziplinäres Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (InZentIM), Tel. 0201/183-3474, andreas.niederberger@uni-due.de

    * Das Projekt wird über das Horizon 2020-Programm der EU unter der Nummer 770330 gefördert.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).