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12.10.1998 00:00

Der Fußballgegner heißt "Moldova" und nicht "Moldawien"

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Rumänistik-Professor analysiert nächsten Fußballgegner:
    "Moldova sollte kein Problem werden"

    Jena (12.10.98) Wenn die deutsche Fußballnationalmannschaft am Mittwoch auf die Mannschaft aus Moldova trifft, geht es schon um alles oder nichts. Eine Niederlage gegen den südosteuropäischen Fußballzwerg würde Deutschlands Chance, sich für die kommende Europameisterschaft zu qualifizieren, beinahe auf Null reduzieren.

    Doch trotz der bisher gezeigten "Leistungen" erwartet jeder einen klaren Sieg des amtierenden Europameisters.
    Diese Meinung teilt auch Prof. Dr. Wolfgang Dahmen (48): "Die Mannschaft aus Moldova dürfte eigentlich kein Problem darstellen". Dahmen hat die - bundesweit einzige - Professur für Rumänistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena inne, und Moldova, wo rund zwei Drittel der Bevölkerung Rumänisch als Muttersprache hat, gehört somit zu seinem Arbeitsgebiet. Doch das Interesse des Jenaer Wissenschaftlers an den entsprechenden Fußballspielen geht viel tiefer. Wolfgang Dahmen war vor seiner akademischen Karriere als freier Mitarbeiter beim Westdeutschen Rundfunk tätig - in der Sportredaktion bei Ernst Huberty.

    Der Rumänistik-Professor hat diese Leidenschaft nie aufgegeben und u. a. das Spiel zwischen Deutschland und Moldova in Leverkusen, das im Oktober 1995 mit 6:1 gewonnen wurde, live miterlebt. Aus diesen Erfahrungen und seinen guten Kontakten zum Deutschen Fußballbund (DFB) resultiert seine Siegeshoffnung. "Doch unser Team neigt dazu", fügt er einschränkend hinzu, "schwache Mannschaften schwach einzuschätzen und dann unmotiviert zu spielen".

    Ganz so schlecht ist der osteuropäische Gegner nämlich nicht: Die besten Spieler sind in Mittel- und Westeuropa unter Vertrag, z. B. in den Niederlanden und in Frankreich, wenngleich sie dort meistens in der 2. Liga spielen. Außerdem wird die Motivation der Moldauer sehr hoch sein. "Ein Spiel gegen Deutschland hat einen unglaublichen Stellenwert", weiß Dahmen aus eigener Anschauung. So ist beispielsweise noch heute das Hotel in der moldauischen Hauptstadt Chisinau, in dem die deutschen Kicker gewohnt haben, mit deutschen Plakaten und Erinnerungsfotos geschmückt.

    Die Republik Moldova ist eine ehemalige Teilrepublik der Sowjetunion, von der sie sich am 27. August 1991 unabhängig erklärte. Vielfach wird der Staatsname noch mit "Moldawien" übersetzt. Eine unzulässige Benennung, wie Prof. Dahmen erläutert, denn man greift damit nur die alte russische Version auf. Der Staat nennt sich selber "Republik Moldova" - eine Bezeichnung, die verwendet werden sollte, wenn man die Selbständigkeit des Staates anerkennt, appelliert der Philologe Dahmen. Eine alternative Bezeichnung wäre die - gelegentlich anzutreffende - deutsche Übersetzung "Republik Moldau".

    Kontakt:
    Prof. Dr. Wolfgang Dahmen
    Institut für Romanistik der Universität Jena
    Botzstr. 5
    07743 Jena
    Tel.: 03641/944660
    Fax: 03641/944642

    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Axel Burchardt M. A.
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931041
    Fax: 03641/931042
    e-mail: hab@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sportwissenschaft, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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