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06.04.2018 10:04

„Broken Heart Syndrome“: Hohes Schlaganfall-Risiko

Prof. Dr. Eckart Fleck Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Nach einer Stress-Kardiomyopathie ist das Risiko, innerhalb von fünf Jahren einen Schlaganfall zu erleiden, deutlich höher als nach einem Herzinfarkt. Das zeigt eine Studie der Universitäts-Medizin Mannheim, die auf der DGK-Jahrestagung vorgestellt wurde.

    Mannheim, 6. April 2018 – Patienten mit einer Stress-Kardiomyopathie erleiden innerhalb von fünf Jahren nach diesem Ereignis deutlich häufiger einen Schlaganfall als Herzinfarkt-Patienten. Das zeigt eine Studie der Universitäts-Medizin Mannheim, die auf der 84. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim präsentiert wurde. Vom 4. bis 7. April 2018 treffen zu diesem Kongress mehr als 8.500 aktive Teilnehmer zusammen. Für die Untersuchung wurden Patienten aus der Universitätsmedizin Mannheim, Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung, eingeschlossen und über fünf Jahre nachbeobachtet.

    Die Stress-Kardiomyopathie – auch Takotsubo-Syndrom oder Broken-Heart-Syndrome – ist eine akut einsetzende, vorübergehende Funktionsstörung des Herzens, die Frauen häufiger betrifft als Männer. Die genaue Ursache ist nicht geklärt, das Syndrom kann wiederholt auftreten und mit mehreren Komplikationen einhergehen, zum Beispiel Thromboembolien, kardiogenem Schock oder Rhythmusstörungen und erhöhter Sterblichkeit. „Die Prognose des Takotsubo-Syndroms wurde früher als günstig eingeschätzt. Neuere Studien zeigen aber, dass Betroffene eine gleich hohe Mortalität haben wie Patienten mit einem akuten Herzinfarkt“, so Dr. Ibrahim El-Battrawy von der Universitätsmedizin Mannheim. „Unsere Daten zeigten, dass die Langzeit-Inzidenz für Schlaganfälle nach fünf Jahren bei Patienten mit dem Takotsubo-Syndrom mit 6,5 Prozent deutlich höher war als bei Patienten mit Herzinfarkt mit 3,2 Prozent.“

    Ein Vergleich der Komorbiditäten sowie der Begleiterkrankungen wie zum Beispiel Vorhofflimmern, Lungenerkrankungen, Diabetes mellitus, Adipositas und Bluthochdruck erbrachte keinen relevanten Unterschied. „Interessanterweise litten mehr Patienten in der Gruppe mit Stress-Myokardiopathie an Karzinomen als in der Herzinfarkt-Gruppe,“, so Dr. El-Battrawy. „Eine mögliche Assoziation wird in weiteren Studien zu klären sein.“

    Quelle: I. El-Bettrawy et al. Short- and long-term incidence of stroke in Takotsubo syndrome. Clin Res Cardiol 107, Suppl 1, April 2018

    Informationen:
    Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
    Pressesprecher: Prof. Dr. Eckart Fleck (Berlin)
    Hauptstadtbüro der DGK: Tel.: 030 206 444 82
    Pressestelle: Kerstin Kacmaz, Tel.: 0211 600 692 43
    Pressebüro während der 84. Jahrestagung: 0641 4106 5002
    presse@dgk.org
    B&K–Bettschart&Kofler Kommunikationsberatung, Dr. Birgit Kofler, Tel.: +43 (0) 676 6368930
    kofler@bkkommunikation.com

    Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine gemeinnützige wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit mehr als 10.000 Mitgliedern. Sie ist die älteste und größte kardiologische Gesellschaft in Europa. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder und die Erstellung von Leitlinien. Weitere Informationen unter www.dgk.org


    Weitere Informationen:

    http://www.dgk.org/presse
    http://www.kardiologie.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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