Diese Frage und damit zusammenhängend viele weitere Fragen zum Thema Digitalisierung wirft eine internationale Tagung auf, die kommende Woche (19. – 21. April 2018) an der Alpen-Adria-Universität über die Bühne geht. Daran teilnehmen werden Forscherinnen und Forscher aus aller Welt, unter anderem aus China, Australien, Dänemark, USA und England.
„All unsere Lebensbereiche sind heute mit digitalen Medien durchdrungen. Mir war es ein wichtiges Anliegen, bei der Tagung ‚Global Mediatization Research and Technology. Findings, Challenges and International Perspectives in the Digital Age ‘ diese zunehmende Bedeutung der Auswirkung der digitalen Medien auf den verschiedene Ebenen international zu diskutieren. Was wissen wir? Wo stehen wir vor aktuellen Herausforderungen? “, erläutert Tagungsorganisatorin Katrin Döveling (Institut für Meiden- und Kommunikationswissenschaft) zentrale Fragestellungen der Konferenz. Die Digitalisierung betrifft, so die Kommunikationswissenschaftlerin, uns alle auf allen Ebenen: Sowohl das Individuum tritt als Handelnder im Umgang mit digitalen Medien auf (etwa im Bereich des Smart Home), als auch unsere täglichen Gruppenprozesse (ob bei der Arbeit oder in der Schule, in Facebook-Gruppen oder in speziellen Foren) sind durch die neuen digitalen Möglichkeiten geprägt. Nicht zuletzt stellt Döveling fest, dass die Digitalisierung auf einer globalen Ebene extreme Auswirkungen hat: „Durch die digitalen Medien wird Kommunikation zeit- und raumunabhängig. Wir können durch sie international handeln, und das beinahe in Echtzeit.“ Für sie sei es nun an der Zeit, dass die Expertinnen und Experten stärker interdisziplinär, kulturübergreifend und kulturvergleichend an dem Thema arbeiten, „denn der Mensch im digitalen Zeitalter ist nicht nur in regionale und länderspezifische Strukturen involviert, sondern durch die digitalen Medien auch permanent an globalen Prozessen beteiligt. Mehr noch: Er gestaltet diese aktiv mit.“
Ob sich der Mensch im digitalen Zeitalter zunehmend in Richtung einer globalen Digital-Kultur weiterentwickelt, kann die Wissenschaft noch nicht hinreichend beantworten. Katrin Döveling vermutet, dass es solche Prozesse gibt: „Ich sehe Anzeichen von Homogenisierungstendenzen, aber wir sollten genauer untersuchen, wann es solche gibt. Bei so genannten Medienereignissen, wie zum Beispiel Krisen, Terroranschlägen oder ähnlichem, wandert ein Hashtag sehr schnell durch die Welt und scheint uns miteinander zu verbinden. In solchen Zeiten werden wir zu einem kollektiven digitalen Dorf.“ Das Gefühl der Vergemeinschaftung sei für Döveling, die auch zu „digitalen Affektkulturen“ arbeitet, besonders dann beobachtbar, wenn es darum geht, im globalen digitalen Raum gemeinsam zu trauern, bestürzt zu sein oder sich zu mobilisieren. Denn, so Döveling, „der Mensch im digitalen Zeitalter handelt in und durch digitale Medien, die wiederum Auswirkungen auf eine Vielzahl von Prozessen und Entwicklungen offline, auf unsere Arbeitsweisen, auf unser Denken, Handeln und Fühlen und auch Entscheidungen haben. Die digitale Welt ist mittlerweile so fester Bestandteil unseres Alltags, dass beide sich wechselseitig beeinflussen.“
Die Konferenz wird sich mit vielen verschiedenen Aspekten und Herausforderungen der Digitalisierung auseinandersetzen. Keynote-Speaker sind Stig Hjarvard (Kopenhagen) und Friedrich Krotz (Bremen). Alle weiteren Informationen finden Sie unter www.aau.at/gmr. Ein ausführliches Interview mit Katrin Döveling finden Sie unter www.aau.at/blog/digitale-medienereignisse-lassen-uns-sehr-schnell-zu-einem-kollektiven-digitalen-dorf-werden/.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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