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12.10.1998 00:00

Berlin-Brandenburgische Urogynäkologie-Tage

Dipl. Wirt. Marlis Gebuhr GB Unternehmenskommunikation
Charité-Universitätsmedizin Berlin

    Am Wochenende fanden an der Charité die zweiten Berlin-Brandenburgischen Urogynäkologie-Tage statt. Eine Regionaltagung niedergelassener und klinisch tätiger Gynäkologen und Urologen aus Berlin und Brandenburg, die durch die Vorjahrestagung bereits bundesweites Interesse geweckt hat.

    Berlin-Brandenburgische Urogynäkologie-Tage

    Am Wochenende fanden an der Charité die zweiten Berlin-Brandenburgischen Urogynäkologie-Tage statt. Eine Regionaltagung niedergelassener und klinisch tätiger Gynäkologen und Urologen aus Berlin und Brandenburg, die durch die Vorjahrestagung bereits bundesweites Interesse geweckt hat.
    Namenhafte Urogynäkologen des In- und Auslandes (Österreich, Mazedonien) wurden durch Live-Operationen und Vorträge neue Trends in der Deszensus- und Harninkontinenzchirurgie demonstriert und diskutiert.
    Live-Operationen haben die Behebung von Gebärmuttersenkungen bei jüngeren Frauen mittels "Knopfloch-Chirurgie" unter Erhalt der Gebärmutter (laparoskopische Uterusfixation) und Neuentwicklungen auf dem Gebiet der minimalinvasiven Harninkontinenz-Chirurgie (Proleneband-Insertion) demonstriert. Aber auch Operationstechniken zur gleichzeitigen Behebung von Senkungs- und Harninkontinenzbeschwerden, insbesondere bei bereits erfolglos voroperierten Frauen, wurden vorgestellt.
    Harninkontinenz als Synonym für ungewollten Urinverlust ist in der Öffentlichkeit leider immer noch ein Tabu-Thema, obwohl über 30 % aller Frauen in der zweiten Lebenshälfte davon betroffen sind. Neben altersbedingten Veränderungen der Beckenbodenmuskulatur und des Bindegewebes, sind geburtsbedingte Beckenbodenschäden als Hauptursache für die Entstehung von Harninkontinenz- und Senkungsbeschwerden anzusehen. So geben bereits 10 - 20 % aller jungen Mütter nach Entbindungen entsprechende Beschwerden an, 25 % der Betroffenen sprechen weder mit dem Arzt noch den Familienangehörigen darüber. Bleiben konservative Behandlungsmethoden erfolglos, muß operiert werden.
    Eine vor 3 Jahren in Schweden eingeführte und seit 2 Jahren auch an der Charité angewandte "Proleneband-Insertion" zum Gewebeersatz bei Harninkontinenz ist ein in Lokalanästhesie durchführbarer Eingriff. Die Operationszeit beträgt ca. 30 Minuten. 80 % der Patientinnen benötigen postoperativ keinen Katheter mehr und 95 % der Frauen können bereits nach zwei Tagen die Klinik wieder verlassen. Nachuntersuchungen zeigen Operationserfolge von über 90 %, operationsbedingte Vernarbungen und Blasenentleerungsstörungen sind ausgeblieben, also ein wesentlicher Fortschritt auf dem Gebiet der Harninkontinenz-Chirurgie. Das Gleiche gilt für Entleerungsstörungen der oberen Harnwege nach Unterleibsoperationen, die heute besser erkennbar und unter Umständen durch minimalinvasive Eingriffe zu beheben sind.

    Die von der Urogynäkologischen Abteilung der Charité-Frauenklinik organisierte Tagung hat auf das gemeinsame Bemühen von Gynäkologen und Urologen um eine verbesserte Diagnostik und Therapie von Funktionsstörungen der Harnorgane bei der Frau verwiesen. Ihre Abhängigkeit von der Beschaffenheit des Beckenbodens und den Lagebeziehungen der Harn- und Geschlechtsorgane untereinander unterstreicht die Notwendigkeit einer solchen subspezialisierten Weiterbildung.

    Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Ralf Tunn von der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe Tel. 2802 5901 o.5498 o. 5132, Fax. 28028488 gern zur Verfügung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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