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13.04.2018 11:58

Forschung und Lehre in mittelalterlicher Klosterstadt

Antje Karbe Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Universität Tübingen führt Lehrveranstaltungen auf Campus Galli durch ‒ Wissenschaftler und Studierende untersuchen Brenntechniken antiker Keramik

    Die Klosterbaustelle „Campus Galli“ bei Meßkirch wird Lern- und Forschungsort der Universität Tübingen: Auf dem 25 Hektar großen Gelände entsteht eine Klosterstadt auf Grundlage des einzig erhaltenen Bauplans aus dem Mittelalter, dem St. Galler Klosterplan. Die Handwerker nutzen dafür ausschließlich mittelalterliche Werkzeuge und Techniken. In der neuen Kooperation wird das Kompetenzzentrum für Archäometrie - Baden-Württemberg (CCA-BW) der Universität unter Leitung von Dr. Christoph Berthold, Professor Klaus Nickel und Seniorprofessor Klaus Bente regelmäßig Lehr- und Forschungsprojekte durchführen. In einer ersten gemeinsamen Lehrveranstaltung wird die Produktion antiker Keramiken erforscht.

    Dr. Silvia Amicone vom CCA-BW, Studierende und Martin Rogier, der Töpfer des Campus Galli, führen in diesem Frühjahr, am 20. April, in einer Lehrveranstaltung vor Ort den sogenannten offenen Grubenbrand durch ‒ mit dieser Technik wurde im Mittelalter Gebrauchsgeschirr hergestellt. Die Ergebnisse aus diesem und anderen Experimenten auf dem Campus Galli werden mit archäometrischen Untersuchungen an den Endprodukten und mit archäologischen Funden verglichen, um insgesamt die damaligen Techniken besser verstehen zu können.

    „So verbinden wir geisteswissenschaftlich-historische Ansätze mit naturwissenschaftlichen und methodischen Fragestellungen“, sagt Christoph Berthold. „Ein äußerst vielversprechender Ansatz, von dem wir uns ein deutlich besseres Verständnis der damaligen Produktionstechniken im Unterschied zu idealisierten Laborexperimenten erhoffen. Die Klosterbaustelle „Campus Galli“ liefert uns hier eine einzigartige Möglichkeit antike Techniken unter realen Bedingungen zu untersuchen.“

    Der Kooperationsvertrag wird am Freitag, den 20. April um 10.30 Uhr auf dem Campus Galli übergeben. Die interessierte Öffentlichkeit und Medienvertreter sind dazu herzlich eingeladen, wir bitten Journalisten um Anmeldung beim Campus Galli unter Telefon 07575-9266495 oder unter napierala@campus-galli.de. Wissenschaftler und Studierende der Universität Tübingen werden vor Ort ihre Arbeit demonstrieren und Fragen beantworten. Das detaillierte Programm finden Sie untenstehend, Informationen zum Projekt und Anfahrt unter www.campus-galli.de

    Kontakt:
    Dr. Christoph Berthold
    Universität Tübingen
    Competence Center Archaeometry - Baden-Wuerttemberg
    Telefon: +49 7071 29-72604
    christoph.berthold@uni-tuebingen.de

    Das Programm

    10.30 Uhr: Begrüßung auf dem Parkplatz des Campus Galli, anschließend kurzer Fußmarsch (ca. 10 min.) auf Waldweg zum Vorplatz der Kirche

    Grußworte:
    - Prof. Dr. Jochen Hirsch, Universität Tübingen
    - Anton Oschwald, 1. Vorsitzender des Trägervereins „Karolingische Klosterstadt e.V.“
    - Dr. Christoph Berthold, Leiter CCA-BW

    Übergabe des Kooperationsvertrags und Signierung

    Wanderung (ca. 5 min.) zum Grubenbrand inkl. Besichtigung, Lehrveranstaltung und Empfang

    Führung über das Gelände des Campus Galli

    Competence Center Archaeometry - Baden-Wuerttemberg (CCA-BW)
    Das Competence Center Archaeometry - Baden-Wuerttemberg (CCA-BW) wurde 2016 an der Universität Tübingen gegründet und ist aus dem Teilbereich Materialwissenschaftliche Archäometrie in der Angewandten Mineralogie hervorgegangen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen archäologische Artefakte mit speziell auf archäologische Bedarfe zugeschnittenen Analyseverfahren und modernsten Messmethoden. Sie bearbeiten damit auch materialwissenschaftliche Fragestellungen, beispielsweise im Bereich der industriellen Prozesskontrolle, Materialentwicklung oder Schadensanalyse. Das CCA-BW wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, der Firma Helmut Fischer Institut für Elektronik und Messtechnik GmbH in Sindelfingen sowie aus Mitteln der Exzellenzinitiative an der Universität Tübingen gefördert. http://www.cca-bw.de

    Der Campus Galli
    Im Projekt Campus Galli baut der Verein „Karolingische Klosterstadt e.V.“ seit 2013 ein frühmittelalterliches Kloster auf Grundlage des 1200 Jahre alten St. Galler Klosterplans. Auf einer Gesamtfläche von 25 Hektar entstehen im Laufe der nächsten Jahrzehnte zahlreiche Gebäude und eine Landwirtschaft, zur Anwendung kommen dabei nur mittelalterliche Werkzeuge. Der Bauprozess gibt einzigartigen Einblick in mittelalterliches Handwerk sowie die Planung von Bauwerken und Architektur zur Zeit der Karolinger, aber auch in Techniken wie die Keramikherstellung und Metallverarbeitung. Zu sehen sind aktuell bereits eine Holzkirche, zahlreiche Werkstätten, Gärten und Äcker. Das gemeinnützige Projekt finanziert sich über die Besuchereinnahmen. https://www.campus-galli.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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