Während eines Statusseminars am 18. April 2018 an der Uni Greifswald werden erste Ergebnisse des Forschungsvorhabens WETSCAPES öffentlich vorgestellt. Neben Wissenschaftlerinnen u. Wissenschaftlern beider Unis haben sich Vertreter des Bildungsministeriums, der Regional- u. Landschaftsplanung M-V u. Naturschutzorganisationen zu dieser Veranstaltung angemeldet. Das Verbundprojekt wird im Rahmen des Landesexzellenzprogramms über einen Zeitraum von 4 Jahren mit etwa 5 Millionen Euro aus Mitteln des Europ. Sozialfonds gefördert. Hier arbeiten Wissenschaftler der Unis Rostock und Greifswald gemeinsam daran, Grundlagen für eine nachhaltige Bewirtschaftung von wiedervernässten Mooren zu entwickeln.
Moor- und Küstenflächen sind von besonderer Bedeutung für den Klima- und Gewässerschutz. In Mecklenburg-Vorpommern nehmen sie 13 Prozent der Landesfläche ein und sind mit 35 Prozent die größte Einzelquelle von Treibhausgasemissionen. Durch Wiedervernässung können diese Emissionen reduziert werden. Damit die Flächen der wirtschaftlichen Nutzung nicht verloren gehen, werden in WETSCAPES die Grundlagen für die Paludikultur, also die land- und forstwirtschaftliche Nutzung nasser Moore, untersucht.
Im ersten Projektjahr (Start Anfang 2017) wurden die Versuchsflächen ausgewählt. So werden je eine entwässerte und eine wiedervernässte Fläche eines Durchströmungsmoores bei Bad Sülze, eines Küstenüberflutungsmoores bei Greifswald und eines Erlenbruchmoores bei Marlow näher untersucht. Versuchsflächen mit einer Größe von 10 x 30 Metern wurden für ein störungsarmes Betreten mit Holzstegen ausgestattet und eingezäunt, damit Wild und Weidetiere die empfindlichen Messeinrichtungen nicht beschädigen.
Einundzwanzig junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie zahlreiche Studierende messen auf diesen Flächen zweiwöchentlich Treibhausgasemissionen, beobachten unterirdisch das Wurzelwachstum, vergraben Biomasse, um deren Abbau zu untersuchen, betrachten ihre gewonnen Daten im Zusammenhang mit Wetterdaten und nehmen Bodenproben zur Analyse im Labor. Dort werden zum einen die chemischen und hydrologischen Eigenschaften der Böden gemessen und zum anderen die Biologie – also Mikroorganismen, Pollen und Wurzeln – analysiert. Mit Hilfe von Drohnen und Satellitendaten werden die Flächen „von oben“ betrachtet, um die gewonnenen Erkenntnisse auf größere Flächen zu übertragen. Die systematische Auswertung historischer Karten verrät etwas über die frühere Nutzung der Flächen.
Kontakt:
Universität Rostock | Koordinatorin WETSCAPES
Dr. Franziska Schmacka
Grünland und Futterbauwissenschaften
Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät
Justus-von-Liebig-Weg 6, 18059 Rostock
Telefon +49 381 498 3145
franziska.schmacka@uni-rostock.de
Universität Greifswald
Prof. Dr. Dr. h. c. Hans Joosten
Institut für Botanik und Landschaftsökologie
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Soldmannstraße 15, 17489 Greifswald
Telefon +49 3834 420 4177 oder 4691
joosten@uni-greifswald.de
https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/detail/n/moorfo...
https://www.uni-greifswald.de/
https://www.wetscapes.uni-rostock.de/
https://www.uni-rostock.de/
https://www.researchgate.net/project/WETSCAPES-2
https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/bm/Wissenschaft/Forschung/F%C3%B6rde...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Tier / Land / Forst
überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
Deutsch
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