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23.04.2018 17:26

Versuchstiermeldung für das Jahr 2017

Martin Ballaschk Kommunikation
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft

    Am MDC analysieren Forscherinnen und Forscher aus aller Welt was im Körper vor sich geht, wenn er gesund ist und wenn er krank wird. Dafür sind sie oft auf Tierversuche angewiesen. Die Versuchstierzahlen für das Jahr 2017 hat das Zentrum nun dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) übermittelt.

    Am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurden im Jahr 2017 insgesamt 48.113 Tiere – meist Mäuse oder Ratten – in Versuchen verwendet. Das sind 660 weniger als im Vorjahr. Genetisch verändert wurden 32.175 Tiere. Ein pathologischer Phänotyp, der zum Beispiel nötig ist, um Volkskrankheiten wie Krebs oder Herzleiden besser zu verstehen, wurde bei 6.644 Tieren verzeichnet.

    Mäuse: 41.783
    Ratten: 5.801
    Zebrabärblinge: 492
    Andere Nagetiere: 23
    Kaninchen: 6
    Goldhamster: 5
    Krallenfrösche: 2
    Meerschweinchen: 1
    Gesamt: 48.113

    Tierleid zu vermeiden und zu verringern, ist ein zentrales Anliegen des 3-R-Prinzips – reduce, refine, replace. Diesem Prinzip ist das MDC verpflichtet. In den meisten Fällen arbeiten die Forscherinnen und Forscher zunächst an Zell- oder Gewebekulturen oder mit Computermodellen. Sie entwickeln neue Verfahren, um zum Beispiel mit Mini-Organen (Organoiden) und anderen Stammzelltechnologien medizinische Probleme zu analysieren.

    Vorgänge im Gehirn oder im Immunsystem sind zu komplex für Computersimulationen

    Wenn ein Tierversuch unumgänglich ist, können die Forschungsteams dank moderner omics-Technologien enorme Datenmengen aus wenigen Experimenten gewinnen. Methoden wie die Genomeditierung mit CRISPR/Cas9 schaffen außerdem die Grundlage für Tiermodelle, die menschliche Krankheiten genauer als bisher nachbilden können. Nicht-invasive und damit schonende bildgebende Verfahren sind ein weiterer Schwerpunkt, den das MDC derzeit ausbaut.

    Insbesondere wenn die Forscherinnen und Forscher Krankheitsmechanismen überprüfen oder neue Behandlungsstrategien erproben, haben sie oft keine Alternative zum lebenden Organismus. „Vorgänge im Gehirn oder im Immunsystem zum Beispiel sind viel zu komplex, um sie am Computer nachzubilden“, sagt Professor Martin Lohse, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des MDC. Auch um das Zusammenspiel zwischen dem zentralen Nervensystem, Herz-Kreislauf-System und Atemtrakt zu verstehen, seien Tierversuche derzeit unerlässlich. „Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber den Tieren bewusst. Doch letztlich ermöglichen die Ergebnisse von Tierversuchen uns allen ein längeres und gesünderes Leben.

    Über das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC)

    Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) wurde 1992 in Berlin gegründet. Es ist nach dem deutsch-amerikanischen Physiker Max Delbrück benannt, dem 1969 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin verliehen wurde. Aufgabe des MDC ist die Erforschung molekularer Mechanismen, um die Ursachen von Krankheiten zu verstehen und sie besser zu diagnostizieren, verhüten und wirksam bekämpfen zu können. Dabei kooperiert das MDC mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und dem Berlin Institute of Health (BIH) sowie mit nationalen Partnern, z.B. dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK), und zahlreichen internationalen Forschungseinrichtungen. Am MDC arbeiten mehr als 1.600 Beschäftigte und Gäste aus nahezu 60 Ländern; davon sind fast 1.300 in der Wissenschaft tätig. Es wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Berlin finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren.


    Weitere Informationen:

    https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/versuchstiermeldung-fuer-das-jahr-2017
    https://www.mdc-berlin.de/de/content/zahlen-und-fakten


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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