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24.04.2018 15:15

Digitales Museum: das älteste deutschsprachige Buch am Touchscreen

Mag. Mark Hammer Marketing und Unternehmenskommunikation
Fachhochschule St. Pölten

    Smartphones und Touchscreens könnten Museumsbesuche zum digitalen und multimedialen Erlebnis werden lassen. Ein Beispiel dafür ist in den nächsten Monaten im Stift Admont zu sehen: In einer Sonderausstellung präsentiert das Stift Fragmente des „Admonter Abrogans“, eines lateinisch-deutschen Wörterbuchs aus der Zeit um 800. Auf einem Touchscreen können Besucherinnen und Besucher die Fragmente gewissermaßen berühren und erhalten Informationen zu dem Ausstellungsstück.

    Es war ein Sensationsfund, als im Jahr 2012 die Fragmente des 1.200 Jahre alten Pergaments in einem Karton wiederentdeckt wurden: Das Original wurde im 18. Jahrhundert zerschnitten und als Einband für andere Bücher verwendet. Vor sechs Jahren fand man die Fragmente in der Klosterbibliothek des Stifts Admont und erkannte deren Wert.

    Derzeit werden die Fragmente des Admonter Abrogans in einer Sonderausstellung des Stifts präsentiert. Durch eine Multi-Media-Präsentation, die MitarbeiterInnen des Instituts für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten gestaltet haben, werden die Kulturschätze zugänglich gemacht. Besucherinnen und Besucher können in die hochaufgelösten Aufnahmen der Fragmente hineinzoomen, erhalten Hintergrundinformationen zu Details der Fundstücke, können sich Übersetzungen ins Neuhochdeutsche anzeigen lassen oder vorab raten, welcher aktuelle Begriff zu welchem althochdeutschen Original passt.

    Digitales Museum
    Die Präsentation des Abrogans ist ein erster Prototyp aus dem von der FH St. Pölten koordinierten Forschungsprojekt MEETeUX (Multi-Device Ecologies Towards Elaborate User Experience). Es entwickelt Ansätze für digitale Formen der Ausstellungsgestaltung. So könnten etwa auf Tablets Bücher durchgeblättert werden, die aus Schutzgründen von Besucherinnen und Besuchern nicht berührt werden dürfen. Oder auf das Skelett eines Dinosauriers ließen sich mit Virtual und Augmented Reality Fleisch und Haut projizieren.

    „Für eine zukünftige sinnvolle und integrierende Verwendung von Smartphones, Tablets und Touchscreens oder moderner Medientechnik wie Augmented und Virtual Reality in halböffentlichen Bereichen wie etwa Ausstellungen und Museen fehlen derzeit noch erprobte Konzepte für das Gestalten der Interaktionen und das Nutzungserlebnis für Anwenderinnen und Anwender“, erklärt Markus Seidl, Leiter des Projekts MEETeUX sowie des Instituts für Creative\Media/Technologies der FH St. Pölten. Dieses Wissen sei jedoch wichtig, um die Technologien möglichst niederschwellig und für alle zugänglich einsetzen zu können.

    Genau hier setzt das Projekt MEETeUX an. Im Zentrum steht Forschung an der Schnittstelle von Mensch und Maschine zum Interaktionsdesign und dem Erlebnis für NutzerInnen. „Smartphones könnten etwa als ‚Magic Lens‘ wie eine Lupe benutzt werden, bestimmte Informationen könnten – auch als 360-Grad-Video oder -Audio-Vorführung – automatisch abgespielt werden, sobald man sich in der Nähe einer Station befindet. Oder Ausstellungsbesucherinnen und -besucher können mit gesammelten Gegenständen und Informationen gemeinsam an der Lösung eines Rätsels arbeiten“, sagt Seidl.

    PartnerInnen im Projekt MEETeUX sind mehr als zehn Museen sowie AnbieterInnen von Museumsinstallationen. Ziel des Projekts, das noch bis Ende 2019 läuft, ist ein eigener Prototyp für kreative, digitale Ausstellungspräsentationen. Derzeit laufen dazu konzeptionelle und technische Vorarbeiten.

    Ausstellung “Von Abrogans bis Nibelungen. Sensationsfunde deutscher Literatur in Österreichs Klöstern”
    Sonderausstellung in der Stiftsbibliothek Admont vom 23. April bis 4. November 2018
    Gezeigt werden auch das Melker Nibelungenfragment, das erstmals sein Heimatkloster verlässt, weitere Fragmente deutscher Heldendichtung von Walther von der Vogelweide, Wolfram von Eschenbach, Hartmann von Aue und Ulrich von Etzenbach aus den Klöstern Seitenstetten, Klosterneuburg, Zwettl, Vorau, Rein, St. Paul, Kremsmünster und dem Grazer Franziskanerkloster sowie andere rare Texte in althochdeutscher Sprache.
    https://www.stiftadmont.at/museen/ausstellungen/von-abrogans-und-nibelungen

    Projekt MEETeUX (Multi-Device Ecologies Towards Elaborate User Experience)
    Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung im Rahmen der COIN-Programmlinie „Aufbau“ über die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert.
    http://meeteux.fhstp.ac.at

    Fotos:
    Abrogans, Credit: Marcel Peda Pedagrafie
    Screenshots, Credit: FH St. Pölten
    Touchscreen in der Ausstellung, Credit: FH St. Pölten / Kerstin Blumenstein
    Abrogans am Touchscreen mit Projektteam der FH St. Pölten, Credit: FH St. Pölten / Tobias Sautner

    Über die Fachhochschule St. Pölten
    Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung in den sechs Themengebieten Medien & Wirtschaft, Medien & Digitale Technologien, Informatik & Security, Bahntechnologie & Mobilität, Gesundheit und Soziales. In mittlerweile 17 Studiengängen werden mehr als 3.000 Studierende betreut. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.

    Informationen und Rückfragen:
    Mag. Mark Hammer
    Fachverantwortlicher Presse
    Marketing und Unternehmenskommunikation
    T: +43/2742/313 228 269
    M: +43/676/847 228 269
    E: mark.hammer@fhstp.ac.at
    I: https://www.fhstp.ac.at/de/presse
    Pressetext und Fotos zum Download verfügbar unter https://www.fhstp.ac.at/de/presse.
    Allgemeine Pressefotos zum Download verfügbar unter https://www.fhstp.ac.at/de/presse/pressefotos-logos.
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    Bilder

    Touchscreen in der Ausstellung
    Touchscreen in der Ausstellung
    FH St. Pölten / Kerstin Blumenstein
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    Der Admonter Abrogans
    Der Admonter Abrogans
    Marcel Peda Pedagrafie
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    Anhang
    attachment icon Ausstellung zu Sensationsfund im Stift Admont

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    jedermann
    Geschichte / Archäologie, Informationstechnik, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Touchscreen in der Ausstellung


    Zum Download

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    Der Admonter Abrogans


    Zum Download

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