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22.09.2003 17:15

Berlin-Stipendien für Angehörige von NS-Opfern

HU- Pressestelle Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Ein Programm der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universität, der Freien Universität, der Technischen Universität, der Universität der Künste und der Fachhochschule für Wirtschaft

    Am Montag, den 22. September, werden im Internationalen Club "Orbis Humboldtianus" der Humboldt-Universität erstmals 30 Stipendiatinnen und Stipendiaten im Rahmen des neuen Programms "Berlin-Stipendien für Angehörige von NS-Opfern" begrüßt.

    Studierende, die Nachkommen oder Angehörige von ehemaligen Zwangsarbeitern und anderen NS-Opfern aus Mittel- und Osteuropa, den GUS-Staaten, den USA und Israel sind, haben mit diesem Stipendium die Möglichkeit, für ein Jahr in Berlin zu studieren und sich ein Bild vom heutigen Deutschland zu machen - annähernd 60 Jahre nach dem Ende der Hitlerdiktatur. Auch Studierende, die nicht über diesen familiären Hintergrund verfügen, sich jedoch inhaltlich intensiv mit den Themen Zwangsarbeit und Nationalsozialismus auseinander setzen, haben die Möglichkeit, sich für dieses Stipendium zu bewerben.

    Das Programm wird - zunächst auf drei Jahre befristet - mit einem Gesamtvolumen von 943.000 Euro aus Mitteln des Fonds "Erinnerung und Zukunft" der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" gefördert.

    Die Kandidaten können sich gezielt für eine der fünf kooperierenden Hochschulen bewerben: Humboldt-Universität, Freier Universität, Technischer Universität, Universität der Künste sowie die Fachhochschule für Wirtschaft. Die Koordination des Programms liegt in den Händen der HU.

    Die größte Gruppe der diesjährigen Stipendiaten stammt mit 13 Studierenden aus Polen. Je drei kommen aus Tschechien und Belarus, je zwei aus Rumänien und Israel, und je ein weiterer aus der Slowakei, Ungarn, Serbien, Lettland, der Ukraine, Aserbaidschan und den USA . Die Stipendiaten werden zwei Semester in Berlin studieren; 19 von ihnen an der HU, zwei sowohl an HU wie an FU, drei an der FU, drei an der UdK, eine an der TU und zwei an der FHW. Den Stipendiaten wird ein umfangreiches und abwechslungsreiches Begleitprogramm geboten, mit Sprachkurs, Hochschultagen, Museumsbesuchen, Führungen und Besichtigungen, Vorträgen und Exkursionen, sowie monatlichen Treffen zum Erfahrungs- und Meinungsaustausch. Das Rahmenprogramm soll Raum bieten für Begegnungen und Diskussionen, bei denen sich deutsche Geschichte und politische Gegenwart Deutschlands verknüpfen lassen.

    Die Vizepräsidentin für Internationales und Öffentlichkeitsarbeit der Humboldt-Universität, Prof. Dr. Anne-Barbara Ischinger erklärt dazu: "Wir hoffen, dass wir mit diesen Angeboten einen guten Weg finden, den Stipendiaten die Auseinandersetzung mit dem heutigen Deutschland und mit der Geschichte, die eng und meist schmerzhaft mit der eigenen Familiengeschichte verbunden ist, zu erleichtern.
    Für die Humboldt-Universität hat dieses Stipendienprogramm auch deswegen beson-dere Bedeutung, weil es sich in idealer Weise in unsere Bemühungen um eine offensive und transparente Auseinandersetzung mit unserer eigenen NS-Geschichte einpasst. Dieser Umgang mit der Verantwortung vor der und für die Geschichte ist für uns ein erklärtes Anliegen, dem wir große Aufmerksamkeit widmen, wie beispielsweise derzeit mit der öffentlichen Ringvorlesung 'Die Berliner Universität unterm Hakenkreuz'.
    Im Oktober 2001 hatten wir Gelegenheit, 25 nach 1933 von der Universität vertriebene Studierende an die Humboldt-Universität zu einzuladen. In dieser Woche der 'Kommilitonen von 1933' wurde von Seiten der Ehemaligen der Wunsch geäußert, vor allem auch die Enkelgeneration der Opfer von damals in die Auseinandersetzung mit der Geschichte einzubeziehen.
    Wir sind sehr dankbar, dass wir diesem Wunsch nun, dank der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", nachkommen können.
    Gemeinsam mit der Stiftung und den teilnehmenden Hochschulen hoffen wir, mit diesem Programm einen aktiven Beitrag zur Versöhnungspolitik leisten zu können."

    Informationen Annett Peschel
    Telefon [030] 2093 2171
    e-mail evz@uv.hu-berlin.de
    Internet http://www2.hu-berlin.de/aia/stud_ausl/evz.htm


    Weitere Informationen:

    http://www2.hu-berlin.de/aia/stud_ausl/evz.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    regional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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