Vier Millionen Euro für das Berliner Forschungszentrum Internetökonomie vom BMBF bewilligt
Das Berliner Forschungskonsortium "InterVal - Internet and Value Chains" wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als einer von sieben Förderschwerpunkten zum Thema "Internetökonomie" ausgewählt. Beworben hatten sich bundesweit über 100 Konsortien. InterVal wird bis Ende 2007 mit insgesamt knapp 4 Mio. Euro gefördert werden. Das neue Forschungszentrum ist naturgemäß interdisziplinär; beteiligt sind Informatiker, Ökonomen und Wirtschaftsinformatiker der drei Berliner Universitäten und das Fraunhofer-Institut für Software- und System-technik (ISST). Die Federführung liegt beim Institut für Wirtschaftsinformatik der Humboldt-Universität (Sprecher: Prof. Oliver Günther).
Das Forschungszentrum wird am 6. November im Rahmen eines Festakts im Senatssaal der Humboldt-Universität eröffnet.
Ziel von InterVal ist die Analyse und Weiterentwicklung von Internettechnologien im Kontext moderner Wertschöpfungsketten. Neue Technologien wie XML, Webdienste (Web Services) und semantische Netze haben die für moderne Volkswirtschaften typischen Wertschöpfungsprozesse in den letzten Jahren tief greifend und nachhaltig verändert. Dies gilt für Anwendungen in der produzierenden Industrie ebenso wie für die Erstellung von Software bis hin zum Dienstleistungssektor. In InterVal sollen diese Veränderungen anhand konkreter Fallbeispiele analysiert werden. Hierbei werden Überlegungen zur Rentabilität von Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologien ("IT-Investitionen") eine wichtige Rolle spielen. Betriebswirtschaftliche Ansätze zur Investitionsanalyse und zur Bewertung von Managementtechniken sollen ebenso Verwendung finden wie makroökonomische Kalküle zur Messung des Einflusses von IT-Investitionen auf die Gesamtproduktivität und den Arbeitsmarkt einer Volkswirtschaft.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt auf Fragen der Sicherheit und des Daten-schutzes. Webdienste werfen allein aufgrund der Tatsache, dass sie organisationsübergreifend eingesetzt werden, Sicherheitsprobleme auf. Ist es überhaupt möglich, Webdienste eines Anbieters zu nutzen, dem man nicht uneingeschränkt vertraut? Welche technischen oder organisatorischen Mittel gibt es, um die persönlichen oder unternehmenseigenen Daten vor dem Zugriff Unbefugter zu schützen?
Schließlich werden auch Fragen der Informationslogistik und des Wissensmanagements eine wichtige Rolle spielen. Komplexe Wertschöpfungsketten basieren darauf, dass Informationen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort verfügbar sind. Wie können ökonomische Anreize gestaltet werden, um potenzielle Informationsanbieter dazu zu motivieren, ihre Informationen anderen zeitnah zur Verfügung zu stellen?
Die Forschungsergebnisse von InterVal werden kontinuierlich in öffentlich zugängliche Kommunikationsplattformen einfließen. Hierfür werden in InterVal Lernmanagementsysteme eingesetzt, die den Wissenstransfer zwischen Hochschule, unternehmerischer Praxis und öffentlicher Verwaltung nachhaltig fördern.
Informationen Dr. Gerrit Tamm , Geschäftsführer InterVal - Internet and Value Chains, Berliner For-schungszentrum Internetökonomie, Institut für Wirtschaftsinformatik (HU)
Telefon, Fax [030] 2093 5662 bzw. [030] 2093 5741 (Fax)
e-mail tamm@wiwi.hu-berlin.de
Internet http://interval.hu-berlin.de (ab 01.11.2003) bzw. http://ebf.wiwi.hu-berlin.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
regional
Forschungsprojekte, Organisatorisches
Deutsch
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