Das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen wird Teil des Universitätszentrums – Symbolische Grundsteinlegung im Beisein zahlreicher Gäste
Mit einem neuen Theaterlabor rückt das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft (ATW) der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) näher an die Stadtmitte heran und wird zusammen mit dem nahegelegenen Stadttheater Gießen, dem Kunstverein und dem Rathaus ein kulturelles Zentrum in der Universitätsstadt Gießen bilden. Das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft genießt national wie international einen herausragenden Ruf; von hier aus gehen seit Jahrzehnten innovative Impulse für die Theaterszene aus. Die Freude darüber, dass das ATW in Zukunft auch in der Gießener Innenstadt für die Bürgerinnen und Bürger deutlich stärker präsent sein wird, ist bei allen Beteiligten groß. Dies brachten zahlreiche Gäste aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft am 27. April 2018 bei der symbolischen Grundsteinlegung im Campusbereich Universitätszentrum neben dem Universitätshauptgebäude zum Ausdruck.
Grußworte sprachen nach der Begrüßung durch JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee Staatssekretär Martin Worms, Hessisches Ministerium der Finanzen (HMdF), Thorsten Schmidt, Referatsleiter Hochschulbau im Hessischen Ministerium für Wissenschaft (HMWK), Dietlind Grabe-Bolz, Oberbürgermeisterin der Universitätsstadt Gießen, Thomas Platte, Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen, sowie der Komponist und Theaterwissenschaftler Prof. Dr. h.c. Heiner Goebbels, Inhaber der Georg-Büchner-Professur der JLU.
Mit dem Theaterlabor wird das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft ein Teil des Campusbereichs Universitätszentrum. Die Inbetriebnahme des neuen Lehr- und Forschungsgebäudes mit moderner Probebühne, Medienstudios und Aufnahmeraum soll im Juli 2019 stattfinden. Es handelt sich um eine Baumaßnahme im Rahmen des HEUREKA-Investitionsprogramms des Landes Hessen. Die Gesamtkosten werden sich auf rund 8,2 Millionen Euro (inklusive 1,85 Millionen Euro für Infrastrukturmaßnahmen) belaufen. Der Neubau wird die vorhandenen Räume des ATW am Campusbereich Philosophikum II ergänzen, wodurch auch eine intensive Vernetzung mit den anderen kultur- und geisteswissenschaftlichen Einrichtungen der JLU gewährleistet ist. Auch diese Räume sollen als „HSP‐2020“‐Maßnahme im Rahmen der Sanierung des Philosophikums aufgewertet werden.
Der sehr kurzfristig in dringender Angelegenheit verhinderte Hessische Minister für Wissenschaft und Kunst Boris Rhein ließ seine Glückwünsche übermitteln. In seinem Grußwort hieß es: „Die Absolventinnen und Absolventen des Instituts für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität sind über die Grenzen Hessens hinaus gefragt: sei es in Tanz, Theater und Performance, in der bildenden Kunst, den Medien und der Wissenschaft. Um weiterhin eine herausragende Ausbildung zu garantieren und regional sowie überregional wettbewerbsfähig zu bleiben, investiert die Hessische Landesregierung rund 9 Millionen Euro in einen modernen Neubau. Er trägt auch steigenden Studierendenzahlen, neuen Studiengängen und der Einführung der künstlerischen Abschlussarbeiten Rechnung.“
JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee betonte: „Das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der JLU gilt als eine der renommiertesten Ausbildungsstätten für Theater und Performance-Kunst in Europa. Wir sind froh, dass wir für die Studierenden und Lehrenden ein kreatives Umfeld bieten und geeignete Rahmenbedingungen im Universitätszentrum schaffen können. Im Neubau wird es möglich sein, auch in Zukunft dem extrem hohen Anspruch an Produktion, Aufführung und Reflexion von Theater in der Lehre und Forschung gerecht zu werden. Profitieren werden jedoch nicht nur Angehörige der Universität, sondern auch alle Kunstinteressierten aus der Stadt und Region.“
Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz ergänzte: „Der Neubau des Theaterlabors in direkter Nähe zum alten historischem Gründerzeit-Zentrum der JLU wird nicht nur den stadträumlichen Bereich des universitären Kultur-Campus aufwerten. Dies alleine wäre bereits ein Gewinn für Gießen und seine Stellung als Kulturstadt in der Region wie auch für die Wahrnehmbarkeit der herausragenden Leistungen der JLU im Bereich der Kulturwissenschaften. Das neue Theaterlabor inmitten der Landschaft der anderen wertvollen universitären Veranstaltungsflächen im und um das Universitätshauptgebäude wird überdies hinaus auch das kulturelle Leben und damit die Lebensqualität unserer jungen Stadt insgesamt bereichern und – da bin ich sicher – uns ein weiteres, höchst lebendiges, kulturelles wie experimentelles neues Kulturviertel schaffen. Darauf dürfen wir uns freuen.“
Das im Jahr 1982 von Andrzej Wirth gegründete Institut für Angewandte Theaterwissenschaft bietet die Möglichkeit, das Studium der Theaterwissenschaft mit einem Studium der künstlerischen Praxis des Theaters zu verbinden – auch nach über drei Jahrzehnten noch ein einzigartiges Konzept in Deutschland. Prof. Heiner Goebbels, der das Institutsgeschehen seit 1999 maßgeblich mitgeprägt und zum 1. April 2018 die Georg-Büchner-Seniorprofessur an der JLU angetreten hat, wird dem Institut weiter eng verbunden bleiben, das Lehrangebot um szenische Projekte und Vorträge bereichern und den Studierenden am ATW seine künstlerischen Netzwerke und Kontakte zur Verfügung stellen. Die Nachfolge von Prof. Goebbels wird der französische Tänzer, Choreograf und bislang freischaffende Performancekünstler Dr. Xavier Le Roy am 1. Mai 2018 antreten.
In der Planungsphase für den Theaterlabor-Neubau hat der international renommierte Komponist und Theatermacher Prof. Goebbels von Anfang seine fachliche Expertise eingebracht; bei der Grundsteinlegung wies er nochmals auf die Bedeutung des Bauprojekts für Lehre und Forschung am ATW hin: „Ein Haus für ein Theater, von dem wir jetzt noch nicht wissen, wie es einmal aussehen wird – das ist keine leichte Aufgabe; und ich freue mich über die Offenheit, die Flexibilität und Möglichkeitsräume, die dieses Theaterlabor für die Experimente der Studierenden bieten wird.“
Der Neubau „Theaterlabor“ in Stichworten:
Bauherr: Land Hessen, vertreten durch das Hessische Ministerium
der Finanzen, vertreten durch den Landesbetrieb Bau und
Immobilien Hessen (LBIH) in Abstimmung mit dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Nutzer: Justus-Liebig-Universität Gießen
Planung/Bauleitung: hjp architekten, Würzburg
Gesamtnutzfläche: 713 m2
Baukosten: rund 8,25 Millionen Euro (inklusive rund 1,85 Millionen Euro für Infrastrukturmaßnahmen / davon rund 634.000 Euro Gerätekosten)
Baubeginn: Februar 2018
Geplante Inbetriebnahme: Juli 2019
Geplante Bauübergabe: Oktober 2019
Kontakt
Institut für Angewandte Theaterwissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen
Prof. Dr. h.c. Heiner Goebbels, Inhaber der Georg-Büchner-Professur
E-Mail: heinergoebbels@gmail.com
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die über 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissenschaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit 2006 wird die JLU sowohl in der ersten als auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzinitiative gefördert (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System – ECCPS; International Graduate Centre for the Study of Culture – GCSC).
Feierliche Grundsteinlegung für das Theaterlabor der JLU im Universitätszentrum.
Foto: JLU-Pressestelle Rolf K. Wegst
None
Visualisierung
hjp architekten PGmbB
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
überregional
Organisatorisches
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).