Bekommen Männer und Frauen an der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft gleich viel Geld für gleichwertige Arbeit? Der HTW Berlin liegen jetzt die Erkenntnisse aus dem ersten Teilprojekt vor. Im Fokus standen die Leistungs- und Berufungsbezüge der Professor_innen. Das Fazit: Die Richtlinien der Hochschule sind frei von Diskriminierungspotenzial. Eine Einkommenslücke ergab sich bei den Zulagen, die Wissenschaftler_innen bei ihrer Berufung individuell aushandeln. HTW-Präsident Prof. Dr. Klaus Semlinger und die zentrale Frauenbeauftragte Dr. Sünne Andresen bewerten die Ergebnisse gleichwohl positiv.
„Wir wissen nun, dass unsere Spielregeln gut funktionieren. Gleichzeitig hat uns die Untersuchung für das Thema sensibilisiert“, resümieren Prof. Dr. Klaus Semlinger und Dr. Sünne Andresen. Sechs Monate lang war gerechnet und verglichen worden, Regie führte dabei eine achtköpfige Steuerungsgruppe. Sie hatte sich für das Prüfinstrumentarium eg.check.de entschieden und jene beiden Wissenschaftlerinnen hinzugezogen, die das Instrumentarium im Jahr 2010 entwickelt hatten. eg.check.de ist anerkannt und gilt als hinreichend komplex; es wird von der Antidiskriminierungsstelle des Bundes unterstützt. Überprüft wird dabei nicht, ob das individuelle Entgelt der Tätigkeit angemessen ist, sondern ob Männer und Frauen das gleiche Entgelt für gleichwertige Arbeit erhalten. Dazu sind Arbeitgeber_innen nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz verpflichtet.
Mithilfe von eg.check.de wurden an der HTW Berlin drei verschiedene Bereiche geprüft. Eine statistische Analyse verschaffte den Überblick über die geschlechterbezogene Verteilung der Leistungsbezüge der Professor_innen. Mit einem 26 Fragen umfassenden Katalog rückte man daraufhin der an der HTW Berlin seit 2010 geltenden Leistungsbezügeordnung zu Leibe. Zu guter Letzt wurden sogenannte Paarvergleiche angestellt, um herauszufinden, ob und wie diese Regeln im Einzelfall in der Praxis funktionieren. Bis Ende 2018 sollen auch die Ergebnisse des zweiten Teilprojekts vorliegen, bei dem die Bezahlung der Tarifbeschäftigten genauer unter die Lupe genommen wird. Damit wurde bereits begonnen.
Die HTW Berlin hat derzeit beinahe 14.000 Studierende und steht für ein anspruchsvolles Studium, qualifizierte Absolvent_innen und praxisnahe Forschung. Als größte Berliner Hochschule für Angewandte Wissenschaften nutzt sie die Vielfalt ihrer mehr als 70 Studiengänge in den Bereichen Technik, Informatik, Wirtschaft, Recht, Kultur und Gestaltung für eine vernetzte Zusammenarbeit. Dadurch leistet sie wissenschaftlich fundierte Beiträge zur technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung. Besonders ausgeprägt sind die Kompetenzen der HTW Berlin in den Bereichen „Industrie von morgen“, „Digitalisierung“ und „Kreativwirtschaft“.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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