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13.10.1998 00:00

GEBIRGSBILDUNGSPROZESSE und KLIMA-"GEDÄCHTNIS" DER Anden

Jürgen Abel M. A. Pressestelle
Universität Bayreuth

    Gebirgsbildende Prozesse, Klimaentwicklung anhand geomorphologischer Daten und die Umweltproblematik in diesem Erdteil sind die wichtigsten Themen des 16. Lateinamerika-Kolloquium, an dem rund 300 Geoforscher aus dem In- und Ausland vom 14.- 16. Oktober in Bayreuth teilnehmen.

    16. Geowissenschaftliches Lateinamerika-Kolloquium
    GEBIRGSBILDUNGSPROZESSE, KLIMA-"GEDÄCHTNIS" DER
    ANDEN UND UMWELTPROBLEMATIK IN LATEINAMERIKA
    Interdisziplinäres Forum von fast 300 Geowissenschaftlern

    Bayreuth (UBT). Auf einer Länge von über 7000 Kilometern durchzieht die Hochgebirgskette der Anden den südamerikanischen Kontinent. Diese Gebirgskette verdankt ihre Entstehung dem seit über 100 Millionen Jahren andauernden plattentektonischen Prozeß der Subduktion, also dem Abtauchen einer Erdkrustenplatte unter eine andere Platte. Die Krustendeformation im Zuge dieser Subduktion und die damit einhergehende Heraushebung und Abtragung der Anden wird ein Schwerpunkt des vom 14. - 16. Oktober, in Bayreuth stattfindenden 16. Geowissenschaftlichen Lateinamerika-Kolloquiums sein. Das Treffen von fast 300 deutschen und internationalen Teilnehmern aller naturwissenschaftlichen Geowissenschaften wird vom Lehrstuhl für Geomorphologie der Universität (Prof. Dr. Helmut Stingl) ausgerichtet.

    Geowissenschaftliche Forschung deutscher Wissenschaftler hat in Lateinamerika eine lange Tradition. Es war eigentlich schon Alexander von Humboldt, der (nach seiner Zeit als Oberbergmeister im Bayreuth-nahen Goldkronach), diese Tradition mit seiner großen Lateinamerikareise (1799-1804) begründete.

    Zahl deutscher Geoforscher in Lateinamerika rasch gestiegen
    Nach dem 2. Weltkrieg, vor allem ab der 60er Jahre gingen viele deutsche Geowissenschaftler u.a. im Rahmen der Rohstofferkundung nach Lateinamerika.

    Als gemeinsames Diskussionsforum wurde deshalb vor genau 30 Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) das "Geowissenschaftliche Lateinamerika-Kolloquium" ins Leben gerufen. Seit 1968 findet dieses Treffen nun alle zwei Jahre an verschiedenen Hochschulorten in Deutschland statt -
    1998 erstmals in Bayreuth. Die Zahl der in Lateinamerika forschenden deutschen Geowissenschaftler ist in den letzten drei Jahrzehnten rasch gestiegen. Es gibt heute kaum ein geowissenschaftliches Universitätsinstitut, an dem nicht wenigstens eine Arbeitsgruppe in Lateinamerika tätig ist. Vielfach haben sich daraus auch enge Kontakte zu lateinamerikanischen Universitäten entwickelt. Die Universität Bayreuth beispielsweise unterhält Partnerschaften zu den Universitäten La Serena und Temuco in Chile.

    Das Geowissenschaftliche Lateinamerika-Kolloquium setzt bewußt - und das spiegelt auch das diesjährige Programm in Bayreuth wider - auf den interdisziplinären Austausch zwischen den einzelnen geowissenschaftlichen Fachrichtungen. Ursprünglich eher als ein nationales Treffen gedacht, erfreut sich das Kolloquium auch immer größeren internationalen Interesses.

    Öffentlicher Abendvortrag
    Neben gebirgsbildenen Prozessen in den Anden werden im Rahmen des Lateinamerika-Kolloquiums z.B. auch Forschungsergebnisse über die Klimaentwicklung im Quartär (in den letzten 2 Millionen Jahren) diskutiert werden. Untersuchungen hierzu bilden seit vielen Jahren einen der Schwerpunkte des Lehrstuhles für Geomorphologie der Universität Bayreuth in Lateinamerika. Professor Heinz Veit, Universität Bern, vormals Assistent am Lehrstuhl für Geomorphologie in Bayreuth, wird u.a. über Ergebnisse dieser Arbeiten in einem öffentlichen Abendvortrag (Donnerstag, 15. Oktober, 20.00 Uhr, Hörsaal H15, Gebäudes NW I) informieren, der nicht nur für ein Fachpublikum interessant sein dürfte. Das Thema des Vortrages lautet "Das klimatische Gedächtnis
    der Anden - Geowissenschaftliche Forschung zwischen Eiszeiten und El Nino-Phänomen". Es weist bereits darauf hin, daß die Rekonstruktion vergangener Klimazustände für das Verständnis aktueller Klimaveränderungen von großer Bedeutung ist.

    Zur Themenpalette gehört auch die Umweltproblematik, die in Lateinamerika mit der Ausbeutung natürlicher Ressourcen und dem Wirtschaftswachstum z.T. verheerende Ausmaße angenommen hat. Zahlreiche Fachvorträge werden sich in diesem Zusammenhang z.B. mit Bodenerosion infolge agrarischer
    oder forstlicher Nutzung oder mit der Kontamination von Gewässern und Böden infolge intensiver Rohstoffgewinnung beschäftigen


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-bayreuth.de/departments/geomorph/lak.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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