Internationales Expertentreffen zur frühen Brustkrebs-Diagnostik vom 25.-27. September an der Universität Jena
Jena (24.09.03) Bei Brustkrebs gilt wie bei allen Krebsarten, je früher er erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Die Magnetresonanz-(MR)-Mammographie ist die hochsensible Diagnose-Methode, mit der bereits 3mm-große Mammakarzinome nachgewiesen werden können. Keine andere Methode kann dies momentan leisten. Trotzdem bestimmen Tastbefunde, Ultraschalluntersuchungen und Röntgenmammographie immer noch den Praxisalltag. Warum? Weil die technisch aufwändige MR-Mammographie beherrscht werden muss und die ausführenden Ärzte sich auf Standards bei der Durchführung einigen müssen. Aus diesem Grund treffen sich alle internationalen Experten auf dem Gebiet zum "3. Internationalen Kongress für MR-Mammographie", der ab morgen (25.09.) bis zum 27. September an der Friedrich-Schiller-Universität Jena stattfindet.
"Obwohl die MR-Mammographie bereits seit 20 Jahren klinisch erprobt und angewendet wird, gehört sie immer noch nicht zur Routinebehandlung. Sie ist zwar sehr genau, aber auch teuer und kompliziert", fasst Prof. Dr. Werner Alois Kaiser zusammen. Der Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Jenaer Uni-Klinikum berichtet, dass bei der MR-Mammographie unterschiedliche technische Standards und zahlreiche Diagnoseansätze existieren. Die Vielzahl der Praktiken erschwere den Vergleich der Resultate und ihre Verwendung in anderen Kliniken. Prof. Kaiser erwartet daher vom Jenaer Kongress, dass hier ein wichtiger Schritt in Richtung Vereinheitlichung getan wird.
"Die Methode ist mittlerweile zumindest an allen großen Kliniken etabliert", weiß Kaiser, der zu den Pionieren der ersten Stunde gehört. Die MR-Mammographie ist verglichen mit der Röntgenmammographie strahlungsfrei, sicherer, präziser. Mit ihr kann der Tumor nachgewiesen oder - und das ist für die Frauen noch wichtiger - mit einer 99-prozentigen Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Das bedeutet, dass durch ihren Einsatz zahlreiche unnötige Brustoperationen und -amputationen verhindert werden können. Die MR-Mammographie nutzt den Umstand, dass Tumorgewebe "hungriger" als normales Gewebe ist. So werden dabei die Gefäße nachgewiesen, die den Tumor mit Nahrung versorgen und ergo kann der Tumor früher als solcher erkannt werden. Eine sichere Diagnose gelingt momentan jedoch nur speziell geschulten Experten. "Praktisch alle Experten aus der ganzen Welt, die auf diesem Gebiet arbeiten, werden in Jena erwartet", berichtet der Jenaer Radiologe. Die 60 geladenen Referenten werden neueste Forschungsergebnisse präsentieren und vor allem "über Standardisierungen diskutieren". Vor allem wird es darum gehen, speziell optimierte Maschinen zu entwickeln und den Computereinsatz bei der MR-Mammographie voranzutreiben.
Kontakt:
Prof. Dr. Werner Alois Kaiser
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Uni Jena
Bachstr. 18, 07743 Jena
Tel.: 03641/934005, Fax: 03641/934038
E-Mail: Werner.Kaiser@med.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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