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24.09.2003 16:50

30. Vortrag der Erich-Regener-Vortragsreihe: Abwehr von Kometen und Asteroiden

Dr. Bernd Wöbke Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung

    Zum 30. "Erich-Regener-Vortrag" lädt das Max-Planck-Institut für Aeronomie (MPAE) in Katlenburg-Lindau alle interessierten Hörer in seinen Hörsaal ein (Ortsteil Lindau, Max-Planck-Strasse 2). Am Donnerstag, dem 9. Oktober 2003, um 19.00 Uhr, wird Herr Dr.-Ing. Christian Gritzner einen ca. einstündigen Vortrag über das Thema "Abwehr von Kometen und Asteroiden (Asteroiden III)" halten. Dr. Gritzner studierte an der TU Berlin Luft- und Raumfahrttechnik und promovierte dort 1996 mit der Arbeit "Analyse alternativer Systeme zur Beeinflussung der Bahn erdnaher Asteroiden und Kometen". Seit 2000 ist er Oberingenieur am Institut für Luft- und Raumfahrttechnik der TU Dresden.

    Einschläge von kilometergroßen Asteroiden und Kometen auf der Erde sind - an der menschlichen Lebensspanne gemessen - seltene Ereignisse, doch sie haben katastrophale Folgen für die gesamte Biosphäre. Sie können jederzeit eintreten. Da bisher nur ein kleiner Teil der vermuteten Near-Earth Objects (NEOs) bekannt ist, würde der nächste Einschlag die Menschheit wahrscheinlich überraschen. Vorhersagen sind nur möglich, wenn die Bahnen aller oder möglichst vieler NEOs durch viele Einzelbeobachtungen mit guter Genauigkeit bekannt sind. Es gibt zur Zeit verschiedene Suchprogramme mit unterschiedlicher finanzieller Ausstattung, aber kein lückenloses NEO-Frühwarnsystem.

    Für die Abwehr eines sich der Erde nähernden NEO gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: die Zerstörung des Objekts oder seine Umlenkung auf eine ungefährliche Bahn, insbesondere durch eine Geschwindigkeitsänderung. Da die Zerstörung eines NEO gefährliche Trümmer erzeugen kann, kommt diese Möglichkeit nur für relativ kleine NEOs (unter 100 m Durchmesser) in Betracht. Für eine Geschwindigkeitsänderung scheinen gegenwärtig nur wenige denkbare Methoden, z. B. ein Sonnenspiegel oder ein Nuklearsprengsatz, realisierbar zu sein. Dringend benötigt werden immer möglichst lange Vorwarnzeiten (Jahrzehnte!).

    Der Vortrag ist der dritte und letzte einer im April begonnenen und im Juni fortgesetzten Serie über Asteroiden, die die durch diese "kleinen Körper" verursachten Risiken für das Leben auf der Erde verdeutlichen sollte.

    Erich Regener (http://www.physik.uni-stuttgart.de/Allgemein/geschichte/regener.html) (1881 - 1955), dessen Namen die Vortragsreihe trägt, war Physikprofessor an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin und an der Technischen Hochschule Stuttgart. Seit 1938 leitete er in Friedrichshafen am Bodensee die "Forschungsstelle für Physik der Stratosphäre in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft". Aus der Forschungsstelle entstand 1952 in Weissenau bei Ravensburg ein Max-Planck-Institut, das nach Regeners Tod nach Südniedersachsen verlagert wurde und eine der beiden Wurzeln des heutigen MPAE bildet. Regeners Interessen galten insbesondere der Kosmischen Strahlung und dem Ozon der Stratosphäre. Seit 1942 entwickelte er zur Erforschung der hohen Atmosphäre erstmals eine wissenschaftliche Nutzlast für eine Rakete, die zwar noch in Peenemünde in die Spitze einer A4-(V2-)Rakete eingebaut, in den Wirren des endenden Krieges aber nicht mehr gestartet wurde.


    Weitere Informationen:

    http://www.physik.uni-stuttgart.de/Allgemein/geschichte/regener.html
    http://neo.jpl.nasa.gov/
    http://web.mit.edu/newsoffice/nr/2003/asteroids.html
    http://www.dlr.de/dlr/Presse/Presseinfo/pm37_2003.html
    http://neat.jpl.nasa.gov/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Mathematik, Physik / Astronomie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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