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25.09.2003 15:52

"Wegbereiter unserer naturwissenschaftlich-medizinischen Moderne"

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Heidelberger Pathologe Prof. Dr. Klaus Goerttler verfasste Biographien zur Portraitsammlung von Robert Wiedersheim - Tiefer Einblick in die Entstehung der modernen Naturwissenschaften

    Prof. Dr. Klaus Goerttler, emeritierter Pathologieprofessor der Universität Heidelberg, schrieb eine Monographie über die "Wegbereiter unserer naturwissenschaftlich-medizinischen Moderne - 219 Biographien zur Portrait-Sammlung des Anatomen Robert Wiedersheim (1848- 1923)", die in diesem Monat im Buchhandel erscheint ist.

    Der Anatom Robert Wiedersheim sammelte ab 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts privat die Portraits angesehener Wissenschaftler seiner Zeit, deren Namen er im Album nur mit Bleistift vermerkte. Klaus Goerttler erstellte die zugehörigen Biographien. Diese vermitteln zusammen mit den Portraits einen tiefen Einblick in die Entstehung unserer modernen Naturwissenschaften und der darauf aufbauenden Medizin. 129 an dieser Entwicklung beteiligte Gelehrte stammen aus Deutschland. Aus England sind 17, aus Frankreich und der Schweiz je 14, aus Österreich zehn Wissenschaftler in der Sammlung enthalten. Weitere Personen stammen aus anderen europäischen Ländern, einzelne aus den USA und aus Japan.

    Wiedersheim berücksichtigte als vergleichender Anatom zuerst seine akademischen Lehrer, Kollegen, Schüler, erweiterte auf damals bekannte Anatomen, Embryologen, Anthropologen und Paläontologen (119), bezog Naturwissenschaftler verschiedener Disziplinen ein, darunter auch Physiologen und Zoologen (124). Die angewandte Medizin umfasst mit 21 Pathologen, 19 Chirurgen und 14 Internisten/Neurologen neben einzelnen Vertretern anderer Fächer 74 portraitierte und biographierte Personen.

    Über den persönlichen Interessensbereich von Robert Wiedersheim hinaus vermitteln die zu den Portraits erstellten Biographien Einblicke in das nationale und übernationale Feld unserer Wissenschaft. Diese verwandelten sich aus ihrer ursprünglich philosophisch-spekulativen Prägung in eine faktenbezogene, analytische Forschung. Hauptschwerpunkte sind die Entwicklung der Zellenlehre bis in die Verästelungen der Zellpathologie sowie der Ausbau der Abstammungslehre von der Entstehung der Arten aus einem Gerüst von Hypothesen in ein durch Fakten gesichertes Wissen.

    Die gewaltigen Fortschritte der Entstehung von Naturwissenschaften und Medizin werden ebenso lebendig wie die emotionalen Kontroversen zwischen Befürwortern und Gegnern der Lehre von Darwin. Dessen Bedeutung reicht bis in die moderne Genetik, bis in das von Watson und Crick entwickelte Helix-Modell der DNA. Ohne die Pionierleistungen der in den Biographien portraitierten Wissenschaftler wäre unsere Moderne undenkbar.

    Im Buch tritt neben die gesammelten Biographien auch die Person des Sammlers Robert Wiedersheim und dessen Einbindung in seine Zeit. Eine kleine, nicht unwichtige Anzahl biographierter Personen außerhalb der Fachgrenzen des Buches stellt häufig gelesene Schriftsteller der damaligen Zeit dar. Historiker und mitunter streitbare Theologen runden das Umfeld ab, in dem sich auch Naturwissenschaftler und Mediziner in die politische Situation in der Mitte des 19. Jahrhunderts einordnen mussten oder gar in Konflikt mit der Obrigkeit gerieten: Amtsenthebungen, Haft, Verurteilung, Verfolgung, Flucht ins Ausland mit dortigem Asyl, Neugestaltungen des eigenen Lebens waren die Folge.

    Um dieses Zeitdokument einem größeren Kreis von Lesern verständlich zu machen, ist ein 26-seitiges Glossar mit Begriffserklärungen eingefügt.

    Das Buch ist im Verlag Academia-Press/Studentenpresse GmbH Heidelberg erschienen (ISBN-Nr. 3-00-01 1942-6). Es kann bis 31. Oktober 2003 zum Subskriptionspreis von 20 Euro eim Verlag bezogen werden. Im Buchhandel wird der Preis bei ca. 25 Euro liegen.

    Rückfragen bitte an:
    Prof. Dr. Klaus Goerttler
    Pathologisches Institut der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 562632 (vormittags)

    Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher der Universität Heidelberg
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    und
    Irene Thewalt
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Personalia, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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