idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
15.05.2018 14:24

TU Berlin: Kunst, Spinnen und Algorithmen

Stefanie Terp Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni
Technische Universität Berlin

    Der argentinische Künstler Tomás Saraceno lädt am 25. Mai 2018 Experten aus der Robotik und Biologie zum Gespräch

    Die Hybrid Plattform, eine Initiative der TU Berlin und der UdK Berlin, und die Schering Stiftung haben mit den „Hybrid Encounters“ eine Veranstaltungsreihe ins Leben gerufen, die Kunst und Wissenschaft in den Dialog bringt. Hochkarätige, internationale Gäste aus Kunst und Wissenschaft erhalten eine „carte blanche“ für die Gestaltung des Abends und laden Persönlichkeiten ein, die komplementär zum eigenen Hintergrund künstlerisch oder wissenschaftlich tätig sind.

    In der zweiten Ausgabe lädt der argentinische Künstler Tomás Saraceno Experten aus der Bionik, Biorobotik und Biologie zum Gespräch. Die Diskussion wird ergänzt um eine „Arachnid Jam Session“, eine Performance des Musikers David Rothenberg mit einer Spinne.

    Zeit: Freitag, 25. Mai 2018, 19 Uhr
    Ort: Konzertsaal der UdK Berlin, Hardenbergstraße / Ecke Fasanenstraße, 10623 Berlin

    Bitte weisen Sie in Ihrem Medium auf die Veranstaltung hin. Der Eintritt ist frei.

    Tomás Saraceno wird mit Prof. em. Dr. Ingo Rechenberg, Technische Universität Berlin, einem Mitbegründer des Einsatzes von evolutionsbiologischen Algorithmen in den Ingenieurwissenschaften, Prof. Dr. Tim Landgraf, Leiter des BioRobotics-Lab an der Freien Universität Berlin, Alex Jordan, PhD, Leiter der Arbeitsgruppe Mechanismen und evolutionäre Ökologie sozialer Interaktion am Max-Planck-Institut für Ornithologie in Konstanz, diskutieren.

    Im Gespräch sollen die Grenzen und Übergänge zwischen Natur und Kultur erörtert werden. Tomás Saraceno interessiert die Frage, ob und wie künstliche Intelligenz und Maschinenlernen die Differenzierungen in Natur und Kultur zukünftig obsolet werden lassen. Welche Konsequenzen bringt der Einzug der Informatik in die Biologie mit sich? Eröffnet dieser neue Möglichkeiten einer artenübergreifenden Kommunikation?

    Die „Arachnid Jam Session“ des Musikers David Rothenberg mit einer Spinne in ihrem Netz wird an diesem Abend auf faszinierende Weise die artenübergreifende Kommunikation mit Hilfe von Musik und jenseits traditioneller Grenzen erlebbar machen.

    Tomás Saraceno zählt zu den international bekanntesten zeitgenössischen Künstlern. Sein Schaffen ist geprägt von einer engen Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. In seinem Studio unterhält er ein sogenanntes „Spider Lab“, mit dem er das weltweit größte Spinnwebenarchiv aufgebaut hat. Seit Jahren setzt sich der Künstler mit dem Netzbau sozialer und quasisozialer Spinnenarten auseinander. Zudem untersucht er seit einiger Zeit die Kommunikationsmechanismen von Spinnen. Seit Beginn seines künstlerischen Schaffens hat Saraceno eine Praxis entwickelt, die jenseits traditioneller Grenzen verläuft. Seine Werke wurden weltweit ausgestellt, unter anderem auf der Biennale in Venedig, im Metropolitan Museum of Art in New York oder im Hamburger Bahnhof in Berlin. Im Herbst eröffnet er eine Einzelausstellung im Palais de Tokyo in Paris.

    Ingo Rechenberg ist Professor Emeritus für Bionik und Evolutionstechnik an der TU Berlin. Er ist Mitbegründer von evolutionsbiologischen Algorithmen in den Ingenieurwissenschaften und untersucht die Bewegungsstrategien von Tieren unter Extrembedingungen. Forschungsreisen führen ihn regelmäßig in die Sahara, wo er 2006 eine Spinnenart entdeckte, die sich rollend fortbewegt. Aktuell baut er einen Roboter, der diese Bewegungsstrategie imitiert.

    Tim Landgraf ist Professor für Biorobotik und Schwarmintelligenz an der FU Berlin und Leiter des Biorobotics-Labs am Dahlem Center for Machine Learning and Robotics. Er erforscht, wie man das Schwarmverhalten von sozialen Insekten, z.B. bei der gemeinsamen Futtersuche, in Systeme der künstlichen Intelligenz übertragen kann. Im Zuge dieser Forschung hat Tim Landgraf Roboter entwickelt, die mit Bienen oder Fischen kommunizieren können.

    Alex Jordan ist Arbeitsgruppenleiter in der Abteilung „Collective Behaviour“ am Max-Planck-Institut für Ornithologie und der Universität Konstanz. Er untersucht wie sich Sozial- und Sexualverhalten evolutionär entwickelt haben. Er arbeitet mit Fischen, Insekten und Spinnen und beobachtet den Effekt von sozialen Hierarchien auf das Verhalten des Kollektivs. Der Informationsfluss zwischen sozialen Gruppen, die Ursprünge von bestimmten Verhaltensmustern der Arten und die neurologische Grundlage für abweichende Formen des Agierens stehen im Zentrum seiner Untersuchungen.

    David Rothenberg ist Musiker, Komponist und Professor für Philosophie und Musik am New Jersey Institute of Technology. Er interessiert sich seit langem für die musikalische Qualität von Tierlauten und komponiert Stücke, in denen er zusammen mit Tieren musiziert. Untersuchungen von Vogelgezwitscher, Walgesängen, dem Zirpen der Grillen und Singen der Zikaden bilden die Grundlage seiner bekanntesten Bücher und Musikproduktionen.

    Konzipiert und durchgeführt werden die „Hybrid Encounters“ durch die Hybrid Plattform, eine gemeinsame Einrichtung der Universität der Künste Berlin und der Technischen Universität Berlin, und die Schering Stiftung.


    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Nina Horstmann
    Hybrid Plattform
    Tel.: 030 3185–2721
    E-Mail: Nina.Horstmann@hybrid-plattform.org


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
    Biologie, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).