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16.05.2018 14:08

Deutschland braucht ein Primärarztsystem

Philipp Leson Pressekontakt
Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin e. V.

Hausärztinnen und Hausärzte sollten im Gesundheitssystem die erste Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten sein. 80 bis 90 Prozent aller Beratungsanlässe können hier abschließend behandelt werden. Gleichzeitig schützen Allgemeinmediziner so vor Über- und Fehlversorgung. In weiten Teilen der Europäischen Union hat sich bereits ein gegliedertes Primärarztsystem etabliert. Die Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) legt daher ein Positionspapier vor, in dem sie die Vorteile erläutert und notwendige Maßnahmen definiert.

Bisher ist die Versorgungssituation in Deutschland von einer direkten und parallelen Inanspruchnahme von hausärztlichen Praxen und Spezialisten gekennzeichnet. Dieses System wird den Bedürfnissen indes nicht gerecht: In einem optimal gegliederten System, das nachhaltig unnötige Wartezeiten und Fehlversorgung vermeidet, sollten Hausärztinnen und Hausärzte erste Ansprechpartner sein, denn sie behandeln 80 bis 90 Prozent aller Patientenanliegen abschließend – in guter Qualität und besonders kosteneffektiv.
Ein Gesundheitssystem mit einer hausärztlich koordinierten Primärversorgung bietet nachweislich viele Vorteile. Patientinnen und Patienten profitieren von einem niedrigschwelligen Zugang, sie sind zugleich zufriedener mit der Versorgung und durch die höhere Qualität verbessert sich der Gesundheitszustand der Bevölkerung. Und auch die Spezialisten sind zufriedener, weil sie sich mehrheitlich dem widmen können, wofür sie spezifisch ausgebildet wurden. Eine bessere Kommunikation untereinander spart Ressourcen und trägt zur Patientensicherheit maßgeblich bei.
Anlehnend an die neue Definition der Bundesärztekammer für ein „hausarztgeleitete(s) Team von Fachkräften“ in der Primärversorgung und im Einklang mit den Sachverständigenratsgutachten von 2007 bis 2015 fordert die DEGAM daher die Umsetzung eines Maßnahmenkatalogs (s. Positionspapier), um die strukturellen Probleme des deutschen Gesundheitssystems zu reduzieren und die ungesteuerte Inanspruchnahme von Spezialisten zu unterbinden.


Weitere Informationen:

http://www.degam.de/files/Inhalte/Degam-Inhalte/Ueber_uns/Positionspapiere/DEGAM...


Bilder

Ergänzung vom 30.05.2018

Anm.: In einer früheren Version des Positionspapiers und in dieser Pressemitteilung wurde die Definition der Bundesärztekammer als bereits verabschiedet betrachtet. Dies ist jedoch nicht der Fall. Die Definition des Begriffes Primärversorgung der Arbeitsgruppe Allgemeinmedizin befindet sich im Entwurfsstadium. Sie basiert auf der Definition des Expertenausschusses der Europäischen Kommission zu wirksamen Gesundheitsinvestitionen.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin
überregional
Wissenschaftspolitik
Deutsch


 

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