idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.05.2018 16:12

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert neue Fluglärmstudie an der Universitätsmedizin Mainz

Oliver Kreft M.A. Unternehmenskommunikation
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz

    In einem neuen Forschungsprojekt wollen Wissenschaftler der Universitätsmedizin Mainz Strategien untersuchen, die den negativen Effekten von Fluglärm entgegenwirken. Zu den negativen Effekten zählt, dass simulierter Nachtfluglärm die Schlafqualität vermindert, das Stresshormon Adrenalin erhöht und darauf basierend Gefäßschäden verursacht. Das konnte die Arbeitsgruppe von Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel, Direktor der Kardiologie I im Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz, bereits in einer 2017 im renommierten European Heart Journal veröffentlichten Studie zeigen. Das aktuelle Forschungsvorhaben fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft mit rund 300.000 Euro.

    Gemeinsam mit seiner Arbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit konnte der Direktor der Kardiologie I im Zentrum für Kardiologie der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel 2017 den Nachweis erbringen, dass Fluglärm eine deutliche Erhöhung der Stresshormone und eine Gefäßfunktionsstörung aufgrund vermehrter Bildung freier Radikale hervorruft. Auf Basis dieser Studienergebnisse startet die Arbeitsgruppe von Prof. Münzel nun ein neues Fluglärm-Projekt. In diesem neuen Projekt wird die Wissenschaftlerin Dr. Swenja Kröller-Schön Strategien entwickeln, die möglicherweise die negativen Auswirkungen von Fluglärm abmildern können.
    Hierbei wird sich der Fokus auf Maßnahmen richten, die ein spezielles Protein, die AMP-abhängige Proteinkinase (AMPK), beeinflussen. Dieses Protein ist als zellulärer Energie-Sensor bekannt und wird bei hohem Energie-Verbrauch, zum Beispiel durch Ausdauertraining, aktiviert. In den letzten Jahren rückte die AMPK auch immer mehr in den kardiologischen Fokus, da sie vielfältige gefäßschützende Effekte hat.
    Im Rahmen ihres Forschungsvorhabens wird Dr. Kröller-Schön verschiedene Hypothesen untersuchen. Zum einen will sie herausfinden, ob das Entfernen des aktiven Proteins der AMPK die negativen Effekte von Fluglärm auf das kardiovaskuläre System verstärkt. Zum anderen geht sie der Frage nach, ob sich mittels Ausdauertraining die negativen Effekte von Fluglärm eindämmen lassen. In diesem Zusammenhang erforscht sie zudem, ob die schützenden Effekte von Ausdauertraining bei der Fluglärmexposition durch das Entfernen des aktiven Proteins der AMPK ausbleiben. Des Weiteren will sie aufzeigen, inwieweit eine pharmakologische Aktivierung der AMPK die negativen Effekte von Lärm auf das Herz-Kreislauf-System verhindert. Gegenstand ihrer Forschung ist darüber hinaus das Ziel, zu erkennen, ob sich mittels intermittierendem – also auf Unterbrechungen basierendem – Fasten den von Lärm hervorgerufenen Stressreaktionen des Kardiovaskulären Systems entgegenwirken lässt.
    An diesem Projekt werden auch weitere Arbeitsgruppen, wie die von Univ.-Prof. Dr. Tobias Bopp, Sprecher des Forschungszentrums für Immuntherapie (FZI) der Universitätsmedizin Mainz), und die von PD Dr. Markus Bosmann vom Centrum für Thrombose und Hämostase der Universitätsmedizin Mainz als Kooperationspartner beteiligt sein. Professor Münzel zeigt sich begeistert: „Mehr und mehr wird unsere Leistung in dem Bereich Lärmforschung anerkannt. In den letzten drei Jahren konnten wir mehr als zwei Millionen Euro für Lärmforschung einwerben. Mit unserem Forschungsansatz haben wir nach wie vor ein weltweit einmaliges Alleinstellungsmerkmal.“

    Kontakt
    Univ.-Prof. Dr. Thomas Münzel
    Direktor der Kardiologie I im Zentrum für Kardiologie
    Universitätsmedizin Mainz
    Telefon 06131 17-5737
    E-Mail: tmuenzel@uni-mainz.de

    Pressekontakt
    Oliver Kreft, Unternehmenskommunikation Universitätsmedizin Mainz, Telefon 06131 17-7424, Fax 06131 17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de

    Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
    Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.400 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).