idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
25.05.2018 12:51

Göttinger Forscher entwickeln Skala zur Messung moralischer Bedenken

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    (pug) Agrarwissenschaftler der Universität Göttingen haben eine Methode entwickelt, um die moralischen Normen einer Gesellschaft genau erfassen zu können. Produkte, die von Verbrauchern als ethisch bedenklich eingestuft werden, können so im Handel besser kontrolliert werden.

    Denn die Welthandelsorganisation (WTO) hat die Möglichkeit, über den Rechtfertigungsgrund „öffentliche Sittlichkeit“ Importverbote oder verpflichtende Kennzeichnungen für moralisch bedenklich produzierte Erzeugnisse – etwa aus Kinderarbeit – auszusprechen. Das Messinstrument der Göttinger Forscherinnen und Forscher kann die WTO dabei unterstützen. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Sustainability erschienen.

    „Die WTO benötigt ein verlässliches Messsystem, um zu wissen, wie stark die Gesellschaft bei bestimmten Produktionsformen moralisch besorgt ist“, erläutert Dr. Winnie Sonntag, Hauptautorin der Studie. Die Göttinger Forscher befragten 1.000 Bürgerinnen und Bürger zu den Themen Kinderarbeit und Tierschutz. „Wir konnten eine ethisch fundierte Ablehnung bei beiden Fragen feststellen, die Bürger wollen diese Produkte aus Käfighaltung oder aus Kinderarbeit nicht“, berichtet Prof. Dr. Achim Spiller, der die Arbeit betreute. 70 Prozent der Deutschen wollen auch bei Preisnachlass keine Eier aus Käfighaltung, 76 Prozent zu keinem Preis Produkte aus Kinderarbeit kaufen. „Insgesamt kann dieses Messinstrument helfen, den Welthandel fairer zu machen, da wir nun echte moralische Bedenken von Protektionismus, bei dem Staaten nur ausländische Konkurrenz verhindern wollen, unterscheiden können“, sagt Sonntag.

    Originalveröffentlichung: Winnie Isabel Sonntag & Achim Spiller. Measuring Public Concerns? Developing a Moral Concerns Scale Regarding Non-Product Related Process and Production Methods. Sustainability 2018. www.mdpi.com/2071-1050/10/5/1375

    Kontakt:
    Prof. Dr. Achim Spiller
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Agrarwissenschaften – Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte
    Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
    Tel.: (0551) 39-26241
    E-Mail: a.spiller@agr.uni-goettingen.de
    Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/11280.html


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?id=5028


    Bilder

    Dr. Winnie Sonntag
    Dr. Winnie Sonntag
    Universität Göttingen
    None

    Prof. Dr. Achim Spiller
    Prof. Dr. Achim Spiller
    Universität Göttingen
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Dr. Winnie Sonntag


    Zum Download

    x

    Prof. Dr. Achim Spiller


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).