(pug) Agrarwissenschaftler der Universität Göttingen haben eine Methode entwickelt, um die moralischen Normen einer Gesellschaft genau erfassen zu können. Produkte, die von Verbrauchern als ethisch bedenklich eingestuft werden, können so im Handel besser kontrolliert werden.
Denn die Welthandelsorganisation (WTO) hat die Möglichkeit, über den Rechtfertigungsgrund „öffentliche Sittlichkeit“ Importverbote oder verpflichtende Kennzeichnungen für moralisch bedenklich produzierte Erzeugnisse – etwa aus Kinderarbeit – auszusprechen. Das Messinstrument der Göttinger Forscherinnen und Forscher kann die WTO dabei unterstützen. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Sustainability erschienen.
„Die WTO benötigt ein verlässliches Messsystem, um zu wissen, wie stark die Gesellschaft bei bestimmten Produktionsformen moralisch besorgt ist“, erläutert Dr. Winnie Sonntag, Hauptautorin der Studie. Die Göttinger Forscher befragten 1.000 Bürgerinnen und Bürger zu den Themen Kinderarbeit und Tierschutz. „Wir konnten eine ethisch fundierte Ablehnung bei beiden Fragen feststellen, die Bürger wollen diese Produkte aus Käfighaltung oder aus Kinderarbeit nicht“, berichtet Prof. Dr. Achim Spiller, der die Arbeit betreute. 70 Prozent der Deutschen wollen auch bei Preisnachlass keine Eier aus Käfighaltung, 76 Prozent zu keinem Preis Produkte aus Kinderarbeit kaufen. „Insgesamt kann dieses Messinstrument helfen, den Welthandel fairer zu machen, da wir nun echte moralische Bedenken von Protektionismus, bei dem Staaten nur ausländische Konkurrenz verhindern wollen, unterscheiden können“, sagt Sonntag.
Originalveröffentlichung: Winnie Isabel Sonntag & Achim Spiller. Measuring Public Concerns? Developing a Moral Concerns Scale Regarding Non-Product Related Process and Production Methods. Sustainability 2018. www.mdpi.com/2071-1050/10/5/1375
Kontakt:
Prof. Dr. Achim Spiller
Georg-August-Universität Göttingen
Fakultät für Agrarwissenschaften – Marketing für Lebensmittel und Agrarprodukte
Platz der Göttinger Sieben 5, 37073 Göttingen
Tel.: (0551) 39-26241
E-Mail: a.spiller@agr.uni-goettingen.de
Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/11280.html
https://www.uni-goettingen.de/de/3240.html?id=5028
Dr. Winnie Sonntag
Universität Göttingen
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Prof. Dr. Achim Spiller
Universität Göttingen
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Tier / Land / Forst
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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