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29.09.2003 11:54

Untersuchung der genetischen Ursachen von Alzheimer

Cornelia Glees-zur Bonsen Stabsstelle Kommunikation und Presse
Ludwig-Maximilians-Universität München

    Elisabeth-Gateff-Preis geht an Münchener Biochemiker

    München, 29. September 2003 - Der Elisabeth-Gateff-Preis der Deutschen Gesellschaft für Genetik wird dieses Jahr an den Münchener Biochemiker Stefan Eimer, Adolf-Butenandt-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, verliehen. Die Auszeichnung wird einmal pro Jahr für eine herausragende Doktorarbeit vergeben und ist nach der Stifterin benannt. Im Rahmen seiner Promotion untersuchte Eimer im Labor des Neurogenetikers Professor Ralf Baumeister die Wirkmechanismen der Preseniline. Mutationen in diesen Genen sind die häufigste genetische Ursache für die Alzheimersche Erkrankung. Stefan Eimer nahm die Auszeichnung gestern in einer Feierstunde anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Genetik in Kassel entgegen.

    Eimer erhält den Preis für die Identifizierung eines molekularen Schalters, der die schädlichen Einflüsse von Mutationen in den Presenilin-Genen kompensieren kann. Mit Hilfe des winzigen Fadenwurms C.elegans, eines einfachen Tiermodells, konnte der Forscher in Zusammenarbeit mit seinem kanadischen Laborkollegen, Bernard Lakowski, fünf Komponenten des Genschalters isolieren. Dieser erlaubt, die Gendefekte der Alzheimer-Preseniline schlichtweg abzuschalten. Mehrere hundert Labors arbeiten weltweit fieberhaft an einer Therapie für die Alzheimersche Erkrankung. Der Untersuchung der Presenilin-Gene wird dabei allgemein eine Schlüsselrolle bei der Erforschung und Bekämpfung dieser häufigsten Gehirnerkrankung beigemessen. Für die Pflege von Alzheimer-Patienten fallen allein in Deutschland jedes Jahr Kosten in zweistelliger Milliardenhöhe an.

    Der nur einen Millimeter lange C.elegans gilt als eines der besten und einfachsten Modelle zur Untersuchung von krankheits-relevanten Genen. Immerhin 60 Prozent der Gene des Fadenwurms sind mit denen des Menschen verwandt. Im Jahr 2002 wurde der Nobelpreis für Medizin an drei Forscher verliehen, die ebenfalls an C.elegans arbeiten.

    Die Forschung im Labor von Professor Baumeister am Adolf-Butenandt-Institut der LMU wurde in den vergangenen Jahren bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Philip-Morris-Forschungspreis 2001 und dem Forschungspreis der Familie-Hansen-Stiftung 2002.

    Ansprechpartner:

    Professor Dr. Rudi Balling
    Präsident der Deutschen Gesellschaft für Genetik
    GBF - Gesellschaft für Biotechnologische Forschung mbH
    Mascheroder Weg 1
    D-38124 Braunschweig
    Phone: 0531-6181-500
    E-Mail: balling@gbf.de

    oder

    Professor Dr. Ralf Baumeister
    ABI/ Molekulare Neurogenetik
    Schillerstr. 44
    D-80336 München
    Phone: 089-5996 442
    Fax: 089-5996 483
    E-Mail: baumeister@celegans.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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