GDCh zeichnet Michael Grätzel mit August-Wilhelm-von-Hofmann-Denkmünze aus
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zeichnet Professor Dr. Michael Grätzel, École polytechnique fédérale de Lausanne, CH, mit der August-Wilhelm-von-Hofmann-Denkmünze aus. Die Goldmünze erhält der Chemiker für seine besonderen Verdienste um die Chemie: Der Photovoltaik-Pionier entwickelte die nach ihm benannte „Grätzelzelle“ – eine Farbstoffsolarzelle, die die natürliche Photosynthese erfolgreich nachahmt. Die Verleihung erfolgt am 30. August im Rahmen des 7th EuCheMS Chemistry Congress in Liverpool, UK.
Grätzel leistete Pionierarbeit bei der Erforschung von Elektronen- und Energietransferreaktionen. Unter anderem entwickelte er die Farbstoffsolarzelle (englisch dye-sensitized solar cell, DSSC) – die „Grätzelzelle“ –, die zur Absorption von Licht organische Farbstoffe, zum Beispiel den Blattfarbstoff Chlorophyll, verwendet. Mit diesem revolutionären Ansatz hat er den photovoltaischen Umwandlungsprozess der natürlichen Photosynthese erfolgreich nachgeahmt. Farbstoffsensibilisierte Solarzellen können zum Beispiel als leichte flexible Zellen für die Stromversorgung von tragbaren elektronischen Geräten dienen.
Michael Grätzel wurde 1944 in Dorfchemnitz in Sachsen geboren und studierte Chemie an der Freien Universität Berlin. Er promovierte 1971 an der Technischen Universität Berlin und habilitierte sich 1976 an der Freien Universität Berlin in physikalischer Chemie. 1977 trat er eine Stelle als Associated Professor für Physikalische Chemie an der École polytechnique fédérale de Lausanne (EPFL) an, bis er 1981 als Professor und Direktor des Laboratory of Photonics and Interfaces an der EPFL berufen wurde. Grätzel, der zu den meistzitierten Chemikern weltweit zählt, erhielt für seine Arbeit bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen.
Die GDCh verleiht Michael Grätzel die August-Wilhelm-von-Hofmann-Denkmünze im Rahmen des diesjährigen Kongresses der European Association for Chemical and Molecular Sciences (EuCheMS) in Liverpool vom 26. bis 30. August 2018. Im Anschluss an die Verleihungszeremonie am 30. August gibt der Preisträger in seinem Plenarvortrag „Molecular Photovoltaics and Perovskite Solar Cells“ Einblicke in seine Forschung.
Bildmaterial finden Sie unter http://www.gdch.de/presse.
Die European Association for Chemical and Molecular Sciences ist Nachfolgeorganisation der 1970 unter maßgeblicher Mitwirkung der GDCh gegründeten FECS (Federation of European Chemical Societies). EuCheMS hat über 40 chemiewissenschaftliche Gesellschaften in 33 Ländern als Mitglieder, darunter die GDCh als größte kontinentaleuropäische chemische Gesellschaft mit rund 31.000 Mitgliedern – rund 20 Prozent der von EuCheMS repräsentierten Chemikerinnen und Chemiker. Die wissenschaftlichen Aktivitäten der EuCheMS werden vor allem durch die entsprechenden Divisions und Working Parties wahrgenommen. Im Mittelpunkt steht der alle zwei Jahre stattfindende EuCheMS Chemistry Congress.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Chemie, Energie
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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