Der gemeinsame Forschungspreis 2018 von Systemischer Gesellschaft (SG) und Deutscher Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) wird an Dr. Susanne Witte verliehen. Sie erhält die Auszeichnung für ihre Forschung über Geschwister im Kontext von Misshandlung, Missbrauch und Vernachlässigung.
Berlin/Köln, Juni 2018. Die Systemische Gesellschaft (SG) und die Deutsche Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) haben gemeinsam den Forschungspreis 2018 an Dr. Susanne Margitta Witte vergeben. Die Ergebnisse ihrer empirischen Forschung hat sie unter dem Titel „Geschwister im Kontext von Misshandlung, Missbrauch und Vernachlässigung. Risikokonstellationen, Qualität der Geschwisterbeziehung und psychische Belastung“ veröffentlicht. Susanne Witte hat anhand einer umfangreichen Befragung von Erwachsenen und Geschwisterpaaren zu ihren Kindheitserfahrungen Faktoren herausgearbeitet, die das Erleben von Misshandlung, Missbrauch und Vernachlässigung begünstigen.
Susanne Margitta Witte hat in ihrer Dissertation die Herausforderung bewältigt, das gesellschaftlich äußerst sensible Thema der Kindeswohlgefährdung, das hinsichtlich von Geschwisterbeziehungen eher selten betrachtet wird, zum einen forscherisch zu bewältigen und zum anderen in einer systemisch-familiendynamischen Theoriebildung zu verorten. Die retrospektive Online-Befragung bei Erwachsenen und ihren Geschwistern, ein äußerst innovatives Forschungsdesign zur Erkundung von Dynamiken in sozialen Systemen, ist eine der ersten deutsch-sprachigen Studien zum Zusammenhang von Kindeswohlgefährdung und Geschwisterbeziehung.
Die Arbeit kann nicht nur innerhalb des systemischen Feldes als ein gewichtiger Beitrag bewertet werden, sondern wird auch außerhalb des engeren systemischen Diskurses zahlreiche Anschlüsse herstellen. Der Autorin ist es gelungen, systemische und familiendynamische Erkennt-nisse mit einer individualorientierten Perspektive zu verbinden. Zudem bietet die Arbeit wichtige praxisorientierte Ergebnisse für die sozial-pädagogische Arbeit in der Kinder- und Jugendhilfe sowie für die Kontexte des Kinderschutzes.
Mit ihrem wissenschaftlichen Forschungspreis verfolgen die systemischen Verbände das Ziel, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern, die Weiterentwicklung der Forschungs- und Praxismethoden im Kontext des systemischen Denkens anzuregen und die Bedeutung des systemischen Ansatzes für die therapeutische und beraterische Praxis zu verdeutlichen. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.
Anfragen über:
Systemische Gesellschaft, Tel.: 030-53 69 85 04
info@systemische-gesellschaft.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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