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19.06.2018 08:47

Exportkontrolle «in a Nutshell»

Flurina Simeon Kommunikation
Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur

    Sanktionen und Embargos sind eine wachsende Herausforderung für im Export tätige Schweizer KMU. Dabei wissen 62 Prozent der KMU nicht, ob ihre Tätigkeit der Exportbewilligungspflicht untersteht. Ein Leitfaden, der im Rahmen eines Innosuisse-Projekts von der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur erarbeitet wurde, schafft Klarheit.

    Die Iran-Sanktionen durch die US-Regierung und das weltweite Embargo gegen Nordkorea sind nur zwei von vielen aktuellen Geschehnissen, welche die Nachrichten dominieren. Embargos und Sanktionen werden in der internationalen Wirtschaftspolitik und damit für den globalen Wirtschaftsverkehr immer bedeutender. Die Berücksichtigung der Exportkontrollbestimmungen stellt für auslandsorientierte Schweizer Unternehmen, insbesondere für KMU, eine besondere Herausforderung dar.

    Zum einen kann mangelndes Wissen über rechtliche Bestimmungen zu internationalen Gesetzesverstössen beim Export führen. Die Folgen sind Bussen, Ausschluss aus Märkten und Reputationsschaden. Zum anderen kann fundiertes Wissen über rechtliche Bestimmungen zu attraktiven Marktchancen führen, wenn sich aufgrund politischer Veränderungen plötzlich Exportbeschränkungen lockern. Um auf dem agilen Weltmarkt erfolgreich agieren zu können und dabei die rechtlichen Beschränkungen zu befolgen, benötigen exportorientierte Schweizer KMU innovative Lösungen.

    Mangelndes Wissen bei Schweizer Unternehmen
    Eine Befragung von 364 Schweizer Unternehmen der deutsch- und französischsprachigen Schweiz ergab, dass fast drei Viertel der im Ausland tätigen Unternehmen sogenannte Red Flags (Warnindikatoren, die eine Betroffenheit von Exportkontrolle auslösen z. B. unübliche Zahlungsmodalitäten) aufweisen. Ausserdem ergab dieselbe Befragung durch das Schweizerische Institut für Entrepreneurship (SIFE) der HTW Chur, dass sich 62 Prozent der im Aussenhandel tätigen Unternehmen falsch in Bezug auf ihre potenzielle Exportbewilligungspflicht einschätzen und somit riskieren Gesetze zu verletzen.

    Leitfaden zur Exportkontrolle für Schweizer KMU
    Eine quantitative Befragung und Interviews mit im Aussenhandel tätigen Unternehmen wurden im Rahmen eines von der Innosuisse (ehemalige Kommission für Technologie und Innovation KTI) finanzierten Projekts durch die HTW Chur durchgeführt. Diese Befragungen bildeten die Basis, um ein marktfähiges und innovatives Beratungs- und Schulungsinstrumentarium gemeinsam mit den Projektpartnern Würth Logistics, Serconec, Safran Vectronix und ACUTRONIC zu erarbeiten. Ein Teil der Ergebnisse wird nun allen auslandsorientierten Schweizer Unternehmen in Form eines Leitfadens kostenlos zur Verfügung gestellt.

    Der Leitfaden bietet insbesondere KMU die Möglichkeit rasch zu erkennen, ob diese potenziell von Exportkontrolle betroffen sind oder nicht. Praxis wird mit Theorie kombiniert und anhand eines fiktiven Beispielunternehmens veranschaulicht. Der Leitfaden bietet eine Schritt-für-Schritt Anleitung für die Prüfung der vier W-Fragen (Was soll exportiert werden? Wer ist involviert? Wohin soll exportiert werden? Wofür werden die Güter oder Technologien verwendet?). Ausserdem wird die Implementierung eines Internal Compliance Program (ICP) ausführlich erläutert und die Schnittstellen der Exportkontrolle in der Wertschöpfungskette des Beispielunternehmens dargestellt.

    Unternehmensförderung auf wissenschaftlicher Basis
    Das Schweizerische Institut für Entrepreneurship (SIFE) der HTW Chur fördert Unternehmen und unterstützt diese bei der Verwirklichung von Veränderungen. Zusammen mit seinen Partnern in Wirtschaft und Forschung sucht das SIFE neue wirtschaftliche, technische, organisatorische und soziale Lösungen und hilft, diese zielgerichtet umzusetzen. Dabei orientiert es sich an der Praxis und wendet aktuelle Methoden der Wissenschaft an. Thematisch fokussiert sich das SIFE auf vier aktuelle Herausforderungen von Unternehmen, namentlich: Innovation (Strategien, Prozesse und Management für neue Angebote), Internationalisierung (Weg in ausländische Märkte), Digitale Strategien (neue Chancen im digitalen Wandel) und Corporate Responsibility (Verantwortung und Nachhaltigkeit).

    Weitere Auskünfte:
    Jenni Urs, Prof., MBA, Dipl. Ing. FH
    Tel. +41 81 286 24 80
    urs.jenni@htwchur.ch

    Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur
    Die Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur ist eine innovative und unternehmerische Fachhochschule mit rund 1700 Studierenden. Sie bildet verantwortungsvolle Fach- und Führungskräfte aus. Als regional verankerte Fachhochschule überzeugt die HTW Chur mit ihrer persönlichen Atmosphäre über die Kantons- und Landesgrenze hinaus. Mit ihrer angewandten Forschung trägt sie zu Innovationen, Wissen und Lösungen für die Gesellschaft bei. Die HTW Chur bietet Bachelor-, Master- und Weiterbildungsangebote in Architektur, Bauingenieurwesen, Digital Science, Management, Multimedia Production, Photonics, Technik sowie Tourismus an. Die HTW Chur betreibt in allen Disziplinen angewandte Forschung und Entwicklung, führt Beratungen durch und bietet Dienstleistungen an. «Recognised for Excellence» mit vier Sternen im EFQM-Modell bestätigen die ganzheitliche Entwicklung der Fachhochschule. Die Fachhochschule ist zudem ISO 9001 und ISO 29990 zertifiziert. Die Fachhochschule aus Graubünden ist seit dem Jahr 2000 Teil der FHO Fachhochschule Ostschweiz. Bereits 1963 begann aber die Geschichte der HTW Chur mit der Gründung des Abendtechnikums Chur. htwchur.ch


    Weitere Informationen:

    http://www.htwchur.ch/management/institut-sife/kompetenzfeld-internationalisieru... - Exportkontrolle "in a Nutshell"


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Leitfaden Exportkontrolle "in a Nutshell"

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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