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02.10.2003 09:15

Ruppert Schlagkräftige Forschungseinheiten bilden und auf Qualität bei den neuen Studiengänge achten

Kerstin Wodal Pressestelle
Universität Bayreuth

    Beginn der zweiten sechsjährigen Amtszeit des Universitätspräsidenten
    Neuer Vizepräsident Prof. Krausch: Wisenschaftlicher Nachwuchs verunsichert

    Bayreuth (UBT). Konzentration auf schlagkräftige und auch fachübergreifende Forschungseinheiten, die aktive Umsetzung der im sogenannten Bologna Protokoll festgehaltenen Studienstrukturen im europäischen Maßstab durch Schaffung qualitativ hochwertiger Bachelor-, Master- und Doktoratsstudiengänge sowie organisatorische Änderungen bei den Studiengängen - das sind Eckpunkte der neuen Hochschulleitung der Universität Bayreuth wie sie zu Beginn seiner zweiten Amtszeit Universitätspräsident Professor Dr. Dr. h. c. Helmut Ruppert heute bei einem Pressegespräch darlegte.

    Zweiter Anlass war der gleichzeitige Amtswechsel der bei dem für den Bereich For schung und wissenschaftlicher Nachwuchs zuständigen Vizepräsidenten, wo der Chemiker Professor Dr. Georg Krausch den Ingenieurwissenschaftler Professor Dr.-Ing. Dieter Brüggemann ablöste.

    Die Forschung sei nach wie vor der Kernbereich, auf dem man in der Universität Bayreuth stolz sein könne, unterstrich Professor Ruppert. Er kündigte an, dass man in Zukunft Forschungseinheiten weiter zu Zen-tren zusammenfassen werde, um durch solche auch fachübergreifenden Forschungskonzentrationen besser Drittmittel einwerben zu können. Dies sei für den weiteren Ausbau der Universität in Zukunft ganz wichtig. Der Präsident bezifferte den Anteil der eingeworbenen Drittmittel für dieses Jahr auf rund 25 Millionen Euro, was fast ein Viertel des Gesamthaushaltes ausmache. Außerdem kündigte er die Beantragung eines weiteren Sonderforschungsbereiches im Bereich der Ökosystemforschung bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft an.

    Eindringlich appellierte der Universitätspräsident an die Politik, Mittel für Forschung und Lehre als "Investitionsmittel für die Zukunft" anzusehen und nicht als beliebiges Konsummittel. Es müsse deutlich werden, dass sich Investitionen in ein so wichtiges Gut wie Bildung gesellschaftlich rentiert und notwendig ist. Er habe manchmal den Eindruck, merkte Professor Ruppert an, die Mittel für Forschung und Lehre würden behandelt "wie Zuschüsse für Krankenkassen". Ruppert erinnerte daran, dass über die Bayreuther Drittmittel 600 Personen einen Arbeitsplatz erhalten hätten und damit in diesem Bereich ein wichtiger Beschäftigungseffekt erzielt werde.

    Auf eine 80%ige Erfolgsquote verwies der Universitätspräsident bei der Einrichtung des sogenannten Elite-Netzwerkes, ein Programm des Freistaates für Studierende in höheren Semestern. Auf Ausschreibungen für zehn Elite-Studiengänge und fünf Promotionsstudiengänge seien insgesamt 114 bayerische Anträge eingegangen, von denen mittlerweile 29 vorausgewählt seien. "Wir haben nach ausführlichen Diskussionen fünf Anträge eingereicht von denen vier zur entgültigen Beantragung ausgewählt wurden", berichtete Professor Ruppert. Dies zeige, dass man sich um "wirkliche Qualität" bemühe.

    Weiter kündigte er neue Organisationseinheiten bei den neuen Studiengängen an. Es gehe darum, eine Einheit aus Haupt- und Nebenfach zu bilden und als Ansprechpartner für die Studierenden einen Sprecher des Studiengangs zu installieren.

    Hinsichtlich der in den nächsten Jahren angestrebten Vereinheitlichung der Studiengänge auf europäischer Ebene (Bologna-Prozess) mit der Schaffung praxisnaher sechssemestriger Bachelorstudiengänge, darauf aufbauender und tiefer in die Wissenschaft einsteigender Masterstudiengänge sowie der folgenden forschungsorientierten Doktorratsstudien meinte Professor Ruppert, der seit August auch Vizepräsident für Lehre und Studierende der Hochschulrektorenkonferenz ist, dieser Prozess lasse sich nicht umkehren. Man tue sich aber "nichts Gutes" wenn man nicht auf die Qualität dieser Studienangebote achte. Angesichts der Einschnitte beim Haushalt meinte Professor Ruppert die für das Wintersemester erwarteten 8.600 bis 8.700 Studierenden - dies entspricht einer Steigerung von 4 bis 5 % gegenüber dem vergangen Wintersemester - stelle eine starke Belastung dar, zumal die Universität Bayreuth nur für 5.000 Studierende ausgebaut sei. Er vertraue jedoch auf Zusagen aus München, die Mittel für Bildung und Forschung nicht weiter einzukürzen. In diesem Zusammenhang merkte der bisherige Vizepräsident Professor Brüggemann an, auch die Entwicklung im Bologna-Prozess sei nicht kostenneutral zu haben. Er bezifferte die Zertifizierung, eine externe Qualitätskontrolle der neuen Studiengänge, auf etwa 10.000 Euro pro Studiengang.

    Im Hinblick auf die anstehende Fortschreibung des Hochschulentwicklungsplanes machte Präsident Professor Ruppert deutlich, dass man sich in intensiven Diskussionen bemühen werde, nach einer Stärke- Schwächen-Analyse die Stärken der Universität Bayreuth weiter auszubauen und die Schwächen nach Möglichkeiten auszumerzen. Sei dies nicht möglich, werde man nicht umhin können, den betreffenden Bereich nicht weiter zu führen.

    Eine weitere Vernetzung innerhalb der Universität sah der neue Vizepräsident Professor Krausch als notwendig an. Man müsse die Herausforderungen frühzeitig erkennen und mit nötigen Augenmaß bewältigen. Dieses gelte etwa für den wissenschaftlichen Nachwuchs, wo "einiges zu tun ist". Die geforderte frühere Selbstständigkeit beim wissenschaftlichen Nachwuchs habe zu einer gewissen Verunsicherung und in einigen Fällen zu Abwanderungen in die Industrie geführt. Krausch: "Daran müssen wir arbeiten". Es gebe eine Reihe attraktiver Möglichkeiten wie etwa die Juniorprofessuren und attraktive Drittmittelstellen in Nachwuchsforschergruppen als Alternativen.


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    Gute Laune beim Amtswechsel: (v.l.) Universitätspräsident Professor Ruppert, der neue Vizepräsident Professor Georg Krausch, der bisherige Vizepräsident Professor Brüggemann sowie Kanzler Dr. Ekkehard Beck
    Gute Laune beim Amtswechsel: (v.l.) Universitätspräsident Professor Ruppert, der neue Vizepräsident ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Gute Laune beim Amtswechsel: (v.l.) Universitätspräsident Professor Ruppert, der neue Vizepräsident Professor Georg Krausch, der bisherige Vizepräsident Professor Brüggemann sowie Kanzler Dr. Ekkehard Beck


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