idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.06.2018 13:38

Der Deutsche Ethikrat stellt die Menschenwürde in den Fokus seiner Jahrestagung

Ulrike Florian Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutscher Ethikrat

    Der Deutsche Ethikrat feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass sind die Mitglieder des Rates am heutigen Abend zu einem offiziellen Empfang bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eingeladen. An den darauffolgenden beiden Tagen veranstaltet der Rat seine Jahrestagung zum Thema „Des Menschen Würde in unserer Hand – Herausforderungen durch neue Technologien“, zu deren Auftakt Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble und der renommierte israelische Historiker Yuval Noah Harari sprechen werden.

    „Die Berufung auf die Menschenwürde prägt das deutsche Gemeinwesen, aber auch die Europäische Union. Im Gespräch mit der Öffentlichkeit und internationalen Gästen wollen wir prüfen, ob diese Berufung trägt und Orientierung bietet, wenn neue Technologien menschliches Selbstverständnis grundlegend herausfordern“, umreißt der Vorsitzende des Ethikrates, Peter Dabrock, die Absicht der Jubiläumstagung. Was allgemein unter der Menschenwürde zu verstehen ist und was ihr Schutz im Einzelnen gebietet, wird zu Beginn der Veranstaltung erörtert. Anschließend werden drei Technologiebereiche, die uns in unserem menschlichen Selbstverständnis und unserer Würde in besonderer Weise berühren und herausfordern, genauer untersucht: Eingriffe in das Gehirn mit Verfahren wie der Tiefen Hirnstimulation, Eingriffe in das menschliche Erbgut mittels Genome-Editing und Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz.

    Im Sinne einer selbstkritischen Vergewisserung über die zehnjährige Beratungs- und Öffentlichkeitsarbeit wird Peter Dabrock mit Vertretern anderer nationaler und internationaler Ethikräte zum Abschluss die Frage diskutieren, welchen Beitrag Expertengremien zu einem verantwortungsvollen Umgang mit neuen Technologien leisten können.

    Die Vorträge und Diskussionsbeiträge werden in deutscher oder englischer Sprache gehalten und jeweils simultan übersetzt. Die Internetseiten des Deutschen Ethikrates www.ethikrat.org, die pünktlich zum Jubiläum umfassend überarbeitet wurden, bieten neben weiteren Materialien zur Tagung die Möglichkeit, die Veranstaltung per Livestream unter https://bit.ly/2tyOccS zu verfolgen. Interessenten können darüber hinaus unter #Menschenwuerde mitdiskutieren.

    Der Deutsche Ethikrat hat sich auf der Grundlage des Ethikratgesetzes (EthRG) vom 16. Juli 2007 am 11. April 2008 konstituiert und die Nachfolge des im Jahr 2001 von der Bundesregierung eingerichteten Nationalen Ethikrates angetreten.

    Der Ethikrat verfolgt die ethischen, gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen, medizinischen und rechtlichen Fragen sowie die voraussichtlichen Folgen für Individuum und Gesellschaft, die sich im Zusammenhang mit der Forschung und den Entwicklungen insbesondere auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften und ihrer Anwendung auf den Menschen ergeben. Zu seinen Aufgaben gehören die Information der Öffentlichkeit und die Förderung der Diskussion in der Gesellschaft, die Erarbeitung von Stellungnahmen und Empfehlungen für politisches und gesetzgeberisches Handeln sowie die Zusammenarbeit mit nationalen Ethikräten und vergleichbaren Einrichtungen anderer Staaten und internationaler Organisationen.

    In den ersten zehn Jahren seines Bestehens hat der Deutsche Ethikrat 14 umfangreiche Stellungnahmen erarbeitet, unter anderem zu den Themen Anonyme Kindesabgabe, Intersexualität, Präimplantationsdiagnostik, Gendiagnostik, Biosicherheit, Patientenwohl und Big Data. Seit 2012 veröffentlicht der Deutsche Ethikrat auch sogenannte Ad-hoc-Empfehlungen, um auf aktuelle Themen zeitnah reagieren zu können. Bislang hat der Rat sieben derartige Empfehlungen zu Themen wie Beschneidung, Suizidprävention und Keimbahneingriffe beim Menschen veröffentlicht.

    Weitere Informationen unter www.ethikrat.org.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Informationstechnik, Medizin, Philosophie / Ethik, Psychologie, Recht
    überregional
    Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).