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05.10.2003 14:33

Kardiologentagung: Qualität der medizinischen Versorgung steht auf dem Spiel

Rainer Klawki Pressesprecher
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    Im Rahmen der 27. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK), die vom 16.-18. Oktober in Münster (Halle Münsterland) abgehalten wird, finden mehrere Pressekonferenzen statt, zu denen wir Sie herzlich einladen möchten.

    Auf der ersten Presskonferenz, am Donnerstag um 10:00, fasst der Tagungspräsident, Professor Hugo Katus (Universität Heidelberg), die wichtigsten Inhalte des Kongresses zusammen. Außerdem stellt er ein vom BMBF gefördertes nationales Forschungsprojekt vor - das Herz-Kreislaufnetzwerk im Nationalen Genomforschungsnetz (NGFN, www.ngfn.de). Ziel des Nationalen Genomforschungsnetzes ist es, Krankheiten mit großer gesundheitsökonomischer Bedeutung - neben Herzkreislauferkrankungen zählen hierzu Infektions-, Nerven- und Krebsleiden - mit den Methoden der modernen Genomforschung zu untersuchen. Durch die Aufklärung der genetischen Ursachen dieser Erkrankungen erhofft man sich wichtige Impulse für eine bessere, mehr auf den Einzelnen zugeschnittene Therapie. Eine erwünschte "Nebenwirkung" dieses Großprojekts ist, daß die Spitzenforschung in Deutschland dadurch gefördert und neue Arbeitsplätze in der Biotechnologie geschaffen werden.

    Ebenfalls auf der ersten Pressekonferenz werden die Professoren Thomas Meinertz (Universitätsklinik Hamburg) und Martin Gottwik (Klinikum Nürnberg Süd), zu einem aktuellen Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) Stellung nehmen. Vor kurzem hat der EuGH einem Kieler Klinikarzt recht gegeben, der forderte, der Bereitschaftsdienst sei zu hundert Prozent als Arbeitszeit anzurechnen. Nach dem deutschen Arbeitszeitgesetz gilt der Bereitschaftsdienst nur als Ruhezeit. Die neue Regelung hat für erhebliche Aufregung gesorgt. Während die einen sie als das Ende der Ausbeutung von Ärzten feiern, weisen andere darauf hin, daß der Ärztemangel dadurch weiter zunehmen wird.

    Auf der zweiten DGK-Pressekonferenz, am Freitag um 13:00, informieren Experten über zwei brisante Themen der Gesundheitspolitik: Die Disease Management Programme und das neue Abrechnungssystem - das auf Festpreisen basierende DRG-System. Mit der Einführung von Disease Management Programmen will die Bundesregierung gewissermaßen dem Schlendrian in der Medizin einen Riegel vorschieben. So verlassen sich viele Ärzte bei der Wahl einer geeigneten Therapie lieber auf ihre persönliche Erfahrung als auf die Empfehlungen der einschlägigen Fachgesellschaften. Auch werden zu oft überflüssige Diagnosen und unnötige Therapien vorgenommen. Inwieweit die starren Vorgaben des Disease Managements die richtige Antwort auf dieses Dilemma darstellen, wird auf der 2. PK diskutiert.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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