idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.07.2018 15:12

„ChildRescue“ unterstützt Suche nach vermissten Kindern

Nicola Veith Pressestelle
Frankfurt University of Applied Sciences

    Forschungsprojekt entwickelt Tool, das Interaktions- und Wahrnehmungsmuster mithilfe sozialer Netzwerke untersucht

    Jedes Jahr werden in der Europäischen Union (EU) mehr als 250.000 Kinder als vermisst gemeldet – hierzu gehören Minderjährige, die von zuhause weggelaufen sind, die alleine aus einem Krisengebiet fliehen mussten oder die Opfer einer Entführung geworden sind. Die ersten Stunden nach dem Verschwinden sind entscheidend für die Fahndung nach den vermissten Kindern – umso länger sie gesucht werden, desto größer ist die Gefahr, dass sie zu Opfern von Verbrechen werden. Im 2018 gestarteten internationalen Forschungsprojekt „ChildRescue – Collective Awareness Platform for Missing Children Investigation and Rescue“, an dem die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) beteiligt ist, wird ein Analysetool entwickelt, um diese Suche unter Einbezug der sozialen Medien zu verkürzen. Gleichzeitig zielt das Projekt darauf ab, der Koordination zwischen Hosting-Einrichtungen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge nachzugehen. Das Forschungsprojekt wird mit rund 2.000.000 Euro über einen Zeitraum von drei Jahren durch das Forschungsprogramm Horizont 2020 der EU (Grant Agreement Nummer 780938) gefördert. Der Verband Missing Children Europe und das Hellenische Rote Kreuz wollen die Projekt-Ergebnisse in allen relevanten europäischen Freiwilligenorganisationen sicherstellen.

    „Die Ermittlungsverfahren und -instrumente zur Suche nach vermissten Kindern sind in ganz Europa sehr unterschiedlich. Zudem verursacht eine ineffiziente oder schwierige Zusammenarbeit zwischen Strafverfolgungsbehörden und NGOs oder anderen Beteiligten Verzögerungen und Doppelarbeit. Mit ChildRescue soll die Zeitspanne zwischen der Vermisstenmeldung und dem Finden des gesuchten Kindes effektiv reduziert werden“, erklärt Prof. Dr. Barbara Klein, Professorin am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt UAS. Das Projekt erforscht Interaktions- und Wahrnehmungsmuster vermisster Kinder und Jugendlicher durch Open-Social-Linked-Daten, also durch die Verknüpfung von Funktionen sozialer Netzwerke und mobiler Standorte, unter Berücksichtigung des Datenschutzes. Das bedeutet, dass die Daten nicht gespeichert und nur öffentliche Daten ausgewertet werden. So können Persönlichkeitsprofile der Kinder erstellt werden, um deren Aufenthaltsort zu bestimmen und den Vermisstenfall möglichst schnell aufzuklären. Im Forschungsprojekt wird ein Analysetool entwickelt, welches Informationen aus psychologischen Berichten und phyischen Charakteristika des Kindes um Daten zur öffentlich zugänglichen Online-Präsenz und dem Verhalten des vermissten Kindes erweitert. Hier werden Sentiment-Analysis, d.h. die Analyse von Meinungen und Gefühlen, sowie Social Media-Analyseverfahren genutzt, mit denen Stimmung, Aktivitäten, Einflüsse und Bekanntschaften der gesuchten Person ermittelt werden. Mit „ChildRescue“ soll zudem eine kostenfreie App entwickelt werden, die es Bürgerinnen und Bürgern ermöglicht, bei der Suche nach den vermissten Kindern zu helfen.

    „ChildRescue“ soll darauf ausgelegt werden, die Strafverfolgung, die Hotline für vermisste Kinder 116 000, das Alarmsystem für vermisste Kinder „AMBER Alert“ sowie Einsatzorganisationen und Freiwilligenorganisationen wie die europäischen Niederlassungen des Roten Kreuzes effektiv zu unterstützen und Zusammenarbeit zu stärken. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen von den zuständigen Einrichtungen des Alarmsystems „Amber Alert“ und der Notfall-Hotline weiter gesteuert und umgesetzt werden.

    Das Projektmanagement in ChildRescue erfolgt durch die National Technical University of Athens (NTUA); neben der Frankfurt UAS beteiligen sich weitere Kooperationspartner/-innen an ChildRescue, darunter: Ellinikos Erythos Stavros (REDCROSS), die European Federation for Missing and Sexually Exploited Children AISBL (MCE), die Fondation pour Enfants disparus et sexuelement exploites (Child Focus), die Made Group Astiki Mi Kerdoskopiki Etaireia(MADE), SingularLogic (SILO), Suite5 Data Intelligence Solutions Limited (SUITE5), The Smile of the Child (SoC) und Ubitech Limited (UBITECH).

    Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 4: Soziale Arbeit und Gesundheit, Prof. Dr. Barbara Klein, Telefon: +49 69 1533-2877, E-Mail: bklein@fb4.fra-uas.de

    Weitere Informationen zu ChildRescue unter http://www.childrescue.eu; mehr zum Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit unter http://www.frankfurt-university.de/fb4.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Barbara Klein, Telefon: +49 69 1533-2877, E-Mail: bklein@fb4.fra-uas.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).