Das Sechste Symposium für Jiddische Studien in Deutschland
Zum "Sechsten Symposium für jiddische Studien in Deutschland", das vom 22. bis 24. September 2003 in Trier stattfand, waren 35 Referenten zusammengekommmen. Im Rahmen dieses Symposiums haben in früheren Jahren aufsehenerregende Ausstellungen und außergewöhnliche jiddischsprachige Kulturabende stattgefunden. Dieses Jahr stand allein die Wissenschaft im Mittelpunkt. Was als Kooperation und Forum für den wissenschaftlichen Austausch zwischen den zwei ersten Jiddisch-Lehrstühlen (Trier und Düsseldorf) in Europa konzipiert wurde, wird zu einer regelmäßigen Konferenz von Weltrang.
Referenten waren Trierer und Düsseldorfer - als Vertreter der beiden organisierenden Universitäten, die über die einzigen Jiddisch-Lehrstühle in Deutschland und in Europa verfügen sowie aus anderen Städten, in denen jiddische Studien ohne eine vergleichbare institutionelle Verankerung praktiziert werden. Gastreferenten kamen aus Großbritannien, Holland, Italien, Litauen, Polen, Russland, der Schweiz, aber auch aus anderen Kontinenten wie etwa Israel oder den Vereinigten Staaten. International waren auch die Zuhörer, sie kamen zum Beispiel aus Belgien, Holland, Italien, Österreich etc., so dass immer an die 100 Zuhörer im Tagungssaal zugegen waren.
Da das Symposium bereits zum 6. Mal stattfand, waren die rege Beteiligung und das zahlreiche Publikum keine Überraschung mehr. Das Programm war aber gegenüber dem Vorjahr noch gewachsen: Es war nicht nur vielfältig und niveauvoll, sondern auch komprimiert, so dass an die Aufmerksamkeit der Zuhörer/innen hohe Ansprüche gestellt wurden. Dass eine so große Veranstaltung abwechselnd in Trier und Düsseldorf einen solchen Anklang findet so reibungslos und erfolgreich ablaufen kann, dass die meisten Teilnehmer bei allen Vorträgen interessiert zuhören und sich regelmässig fruchtbare Diskussionen anschließen, verdankt die jiddistische Veranstaltung ihrem ursprünglichen Konzept:
- Alle Themen, die die Welt des Jiddischen betreffen, sind prinzipiell zugelassen und werden den Interessierten angeboten (moderne Sprache und Literatur sowie ihre Vorstufen, die Jiddische Presse und die politischen Bewegungen, deren Sprachrohr sie gewesen ist, Bibliographie, Onomastik und Berührungen mit anderen Sprachgemeinschaften); es gibt nur "Plenarvorträge", keine Unterteilung in Sektionen.
- Alle Vorträge werden in einer von nur zwei Kongresssprachen (Deutsch und Jiddisch) gehalten, so dass niemand wegen unüberwindlicher Sprachbarrieren aus dem Geschehen ausgeschlossen ist.
- Für alle Vorträge ist die gleiche Redezeit vorgesehen, so dass jedem angebotenen Thema inklusive Diskussion 30 Minuten gewidmet sind.
Die Veranstaltung hat wieder einmal ihr Hauptziel erfüllt, nämlich Jiddisch-Forschern,
die meist isoliert arbeiten müssen, Gelegenheit zum Gedankenaustausch mit
Gleichgesinnten zu bieten. Gerade die "neue Forscher/innen-Generation" konnte auch in diesem Jahr ihr Talent beeindruckend unter Beweis stellen. So hat sich diese Tagung zu einer der wichtigsten wissenschaftlichen Konferenzen für die Jiddistik weltweit entwickelt.
Eine Vitrine, in der Neuerscheinungen aus der Feder von Angereisten ausgestellt
wurden unterstrich, welch ein ertragreiches Jahr für die Jiddistik gerade zu Ende ging
(das jüdische neue Jahr begann am letzten Freitag abends).
Weitere Informationen zur Tagung im Internet:
http://www.uni- trier.de/uni/fb2/germanistik/jidd_symposium_vi_programm.html
Kontaktadresse: Universität Trier, Jiddistik, Tel.: 0651/201-2319;
E-Mail: jiddisch@uni-trier
Pressestelle der Universität Trier
Heidi Neyses
Tel.: 0651-201/4238
Fax: 0651-201/4247
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Sprache / Literatur
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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