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20.07.2018 11:11

Wissenschaftler der Universität Göttingen erforschen Ernährung von Dinosauriern

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Forscherinnen und Forscher der Universitäten Leeds und Göttingen haben die Ernährung von pflanzenfressenden Dinosauriern untersucht. Dafür bauten sie Pflanzen unter ähnlichen atmosphärischen Bedingun-gen wie vor etwa 150 Millionen Jahren an. Die Annahme, dass Pflanzen, die in einer Atmosphäre mit hohem Kohlenstoffdioxid-Gehalt wachsen, zwangsläufig nährstoffärmer sind, wurde durch die Studie nicht bestätigt. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Palaeontology erschienen.

    (pug) „Natürlich beschäftigen wir uns normalerweise mit Kühen oder Ziegen, also Tieren, über die wir sehr viel wissen“, sagt Prof. Dr. Jürgen Hummel aus dem Department für Nutztierwissenschaften und gemeinsam mit Dr. A. Reza Sharifi Mitautor der Studie. „Szenarien dazu zu entwickeln, wie die Ernährung von Dinosauriern ausgesehen haben könnte, war aber sehr spannend. Wir mussten die eine oder andere für Säugetiere eigentlich gesicherte Erkenntnis noch einmal überdenken.“ Die Forscherinnen und Forscher züchteten Pflanzen wie Schachtelhalm und Ginkgo in einer Atmosphäre, in der viel Kohlenstoffdioxid vorhanden ist. Damit ahmten sie die Lebenswelt der damals lebenden Sauropoden-Dinosaurier, der vermutlich größten Tiere überhaupt, nach. Die Verdauung der Pflanzenblätter im Magen der Dinosaurier simulierte das Team mit einem künstlichen Verdauungssystem im Göttinger Labor.

    Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass viele der Pflanzen, die Dinosaurier fraßen, einen höheren Nährstoffgehalt hatten als manchmal angenommen. „Fazit unserer Untersuchung mit sechs Pflanzenarten war, dass sich – entgegen unserer Erwartung – in unserer Stichprobe nur in einem Fall ein eindeutig negativer Effekt des CO2-Gehalts in der Atmosphäre auf die Futterqualität ergab“, so Hummel. Die Art, wie Dinosaurier fraßen, lasse Rückschlüsse auf die Art, wie Dinosaurier lebten, zu, so die Autorinnen und Autoren. „Die Menge und Qualität des Futters spielt bei der Erklärung des Gigantismus von Sauropoden eine wichtige Rolle.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Jürgen Hummel
    Georg-August-Universität Göttingen
    Fakultät für Agrarwissenschaften – Department für Nutztierwissenschaften
    Abteilung Wiederkäuerernährung
    Kellnerweg 6
    37077 Göttingen
    Telefon (0551) 39-23359
    E-Mail: j.hummel@gwdg.de
    Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/411871.html


    Originalpublikation:

    Diets of giants: the nutritional value of sauropod diet during the Mesozoic. Fiona L. Gill et al. Palaeontology (2018). Doi: https://doi.org/10.1111/pala.12385


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    Prof. Dr. Jürgen Hummel
    Prof. Dr. Jürgen Hummel
    Universität Göttingen
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Tier / Land / Forst
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Jürgen Hummel


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