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20.07.2018 11:42

Enthüllung einer Gedenktafel für Prof. Dr. Kurt Magnus

Wiebke Ehret Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH

    Die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring würdigt den Erforscher der Kreisel und Schwingungen und Mitbegründer der Mechatronik

    Mit einem Festakt erhielt die Technische Universität München am 19. Juli 2018 eine Gedenktafel zu Ehren von Prof. Dr. Kurt Magnus. Die Gedenktafel wurde von der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring übergeben. Die Stiftung und die Technische Universität München honorieren damit das Lebenswerk eines Mathematikers und Physikers, der in den Fachbereichen Kreiseltheorie, Schwingungslehre und Regelungstheorie große wissenschaftliche Leistungen erbracht hat.

    Magnus lebte von 1912 bis 2003 und war von 1966 bis 1980 Ordinarius für Mechanik an der Technischen Universität München. Hier gründete er 1966 das Institut B für Mechanik. Später wurde es in „Lehrstuhl für Angewandte Mechanik“ umbenannt. Magnus emeritierte 1980.

    Die Enthüllung der Gedenktafel fand vor einem Publikum aus Schülern und Bekannten von Kurt Magnus, dem Stiftungsrat, Jungwissenschaftlern und Alumni der Stiftung statt.

    Die stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring Prof. Dr. Eveline Gottzein begrüßte im Namen des Vorsitzenden des Stiftungsrats und Präsidenten der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, Prof. Dr. Joachim H. Ullrich, die Gäste und insbesondere den Präsidenten der Technischen Universität München Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann. Gottzein dankte Prof. Dr. Daniel Rixen (Lehrstuhl für Angewandte Mechanik an der Technischen Universität München), der sein Institut für diesen Festakt geöffnet hatte.

    In ihrer Rede betonte Gottzein, dass Magnus‘ Arbeiten zu „Nichtlinearen Schwingungen“ und zur „Vorhersage und Vermeidung von Grenzzyklen“ sowohl für die Raumfahrt, in der sie selbst für die Industrie tätig war, als auch für die Trag- und Führregelung von Magnetbahnen von hoher Relevanz sind.

    Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann würdigte Magnus‘ Wirken an der Technischen Universität München: „Kurt Magnus war nicht nur ein hervorragender Wissenschaftler, sondern auch ein brillanter Lehrer mit einem bemerkenswert pädagogischem Geschick. Seine Ideen verfolgte er mit Leidenschaft und hat dabei gezeigt, dass es sich lohnt die Grenzen des eigenen Denkens zu überwinden. Seine visionären wissenschaftlichen Erkenntnisse wirken bis in die heutige Zeit und darüber hinaus. Als Wegbereiter der Mechatronik hat Kurt Magnus wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung von mikroelektromechanischen Systemen beigetragen, die heute in Herzschrittmachern, Autos, Produktionsmaschinen und Satelliten zu finden sind.“

    In der anschließenden Laudatio würdigte Prof. Dr. Werner Schiehlen (Institut für Technische und Numerische Mechanik, Universität Stuttgart) den akademischen Lebenslauf und die wissenschaftliche Arbeit Kurt Magnus‘.

    In einer zum Anlass der Enthüllung erarbeiteten Gedenkschrift über Kurt Magnus beschreiben Prof. Dr. Hartmut Bremer (emeritierter Universitätsprofessor für Robotik an der Johannes Kepler Universität Linz, habilitierte bei Kurt Magnus), Prof. Dr. Friedrich Pfeiffer (emeritierter Professor und Ordinarius für Mechanik an der Technischen Universität München und Nachfolger von Kurt Magnus) und Prof. Dr. Werner Schiehlen seine wissenschaftliche Laufbahn und würdigen seine Verdienste.

    Kurt Magnus promovierte 1937 an der Georg-August-Universität Göttingen auf dem Gebiet „Kraftgekoppelte Kreisel“. 1942 habilitierte sich Magnus zum Thema „Allgemeine Bewegungen starrer Körper in bewegten Bezugssystemen“. Von Göttingen zog es ihn 1958 zur Universität Stuttgart und von dort 1966 zur Technischen Universität München. Magnus war Träger des Ludwig-Prandtl-Rings, der Wilhelm-Exner-Medaille, des Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst, der Grashof-Denkmünze des Vereins Deutscher Ingenieure.

    Die wissenschaftlichen Erkenntnisse Magnus‘ sind unter anderem Wegbereiter heutiger mechatronischer Systeme, der modernen Navigationstechnik und Inertialsensorik. Der „Magnus-Kreisel“ wird bis heute als Lehr- und Lernmittel eingesetzt.

    Auch vor technikgeschichtlichem Hintergrund sind Magnus‘ Arbeiten von großer Bedeutung. Derzeit wird in dem vom BMBF geförderten Projekt Gyrolog eine digitale Kreiselsammlung für historische und didaktische Forschung erstellt. Viele der Sammlungsexponate sind Teil der technischen Kreiselsammlung, die von Kurt Magnus und seinem Mitarbeiter Helmut Sorg in Stuttgart aufgebaut wurde.

    Mit der Errichtung der Gedenktafel an der Technischen Universität München wurde nicht nur den Leistungen Kurt Magnus‘ gedacht, sondern auch die allgemeine Geschichte der Mechanik seit 1866 an der Technischen Universität München hervorgehoben.

    Die Stiftung Werner-von-Siemens-Ring ehrt verstorbene Personen, die sich um die Technik in Verbindung mit den technischen Wissenschaften große Verdienste erworben haben. Zu diesem Zweck werden regelmäßig Denkmäler und Gedenktafeln errichtet.

    Die Auszeichnung von Lebensleistungen in Technik und Naturwissenschaften und die Förderung der aktuellen Technikforschung sind erklärte Ziele der Stiftung. Der Werner-von-Siemens-Ring und die mit dem Ring ausgezeichneten Persönlichkeiten sind seit 100 Jahren wichtige Orientierungspunkte und Motivation immer neuer Generationen von Forscherinnen und Forschern in den Technik- und Naturwissenschaften. Dafür engagieren sich im Stiftungsrat neben den Ringträgern und technisch-naturwissenschaftlichen Fachgesellschaften die Präsidenten und Vorsitzenden der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, des Bundesverbandes der Deutschen Industrie und des Deutschen Verbands Technisch-Wissenschaftlicher Vereine.


    Weitere Informationen:

    https://siemens-ring.de/presse


    Bilder

    Der Präsident der TU München Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann und die stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring Prof. Dr. Eveline Gottzein
    Der Präsident der TU München Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann und die stellvertretende ...
    Foto: Max Gille
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Maschinenbau, Physik / Astronomie
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Der Präsident der TU München Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang A. Herrmann und die stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats der Stiftung Werner-von-Siemens-Ring Prof. Dr. Eveline Gottzein


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