Kurz bevor sich Schachteln für Tabletten falten, werden Verfallsdaten aufgedruckt. Ob dies bei hoher Geschwindigkeit fehlerfrei erfolgt, verrät die Prozesskontrolle. Ein Bildauswertesystem, das drei Kriterien bei laufender Produktion überprüft, ist vom 8. bis 10. Oktober auf der Messe PrintPack in Nürnberg zu sehen.
Selbst Schachteln von Medikamenten sollen mit verführerischen Hüllen Blicke auf sich ziehen. Die meisten verpackten Produkte tragen zugleich Informationen für Lieferanten und Kunden. Zunehmend werden die bunten Schachteln erst in der Verpackungsmaschine bedruckt, um Zeit und Kosten zu sparen. Allerdings laufen diese Vorgänge so schnell ab, dass ein menschlicher Prüfer Fehler der Aufdrucke nicht mehr feststellen kann und Ausschuss droht. Ist die Seriennummer oder das Haltbarkeitsdatum richtig? Ist es lesbar; stimmt die Druckqualität? Sind Flecken auf der Verpackung? Ein automatisches Bildauswertesystem für diese Fragen haben Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Informations- und Datenverarbeitung IITB in enger Zusammenarbeit mit industriellen Partnern entwickelt. Das System wird auf der Verpackungsmesse PrintPack in Nürnberg ausgestellt - in Halle 7 am Stand 628.
Der PrintInspector überwacht die Druckqualität nicht nur in Stichproben, sondern ständig und mit der Fertigung Schritt haltend. Dabei löst er drei Aufgaben zugleich. Die erste erläutert Dr. Willi Hättich, Projektleiter im IITB-Geschäftsfeld Sichtprüfsysteme: "Bei der Prüfung der Druckqualität werden kleine, örtlich begrenzte Abweichungen detektiert. Ein fehlender Kontrast oder verlaufene Farben im Aufdruck erkennt unser System ebenso wie ausgefranste Buchstaben oder Ziffern, also fehlende oder überschüssige Strukturen im Druckmuster." Diese Prüfung betrifft feste Zeichen wie Firmenlogo, Hersteller- und Produktname. Variable Daten wie Serien- und Chargennummern oder ein Haltbarkeitsdatum verifiziert der PrintInspector als zweiten Prüfschritt. Auch diese Werte liest eine hoch auflösende Zeilenkamera mit 4 096 Bildpunkten bei über 80 Millionen Bildpunkten pro Sekunde. Bereits während der Fertigung können sie durch Abgleich mit Datenbanken hinsichtlich ihrer Bedeutung interpretiert werden. Schließlich werden in einem letzten Prüfschritt Flecken, Farbspritzer und andere Verunreinigungen nicht nur in den bedruckten Bereichen, sondern auf der gesamten Verpackung erkannt.
Das System prüft Drucke auf Alufolie, Papier, Karton oder Plastik ebenso wie solche auf Holz. Es kann sowohl mit Durchlicht als auch mit Auflicht arbeiten. Die Oberflächen dürfen eben oder zylindrisch sein - Hauptsache der Druck hebt sich im Bild genügend kontrastreich vom Hintergrund ab. Ob der Inspektor bei dieser Vielfalt von Motiven und Möglichkeiten verlässlich arbeitet, untersuchen die Kooperationspartner derzeit im Praxistest.
Ansprechpartner:
Dr. Willi Hättich
Telefon 07 21 / 60 91-2 63, Fax -4 13, haettich@iitb.fraunhofer.de
Dipl.-Ing. Günter Struck
Telefon 07 21 / 60 91-4 81, struck@iitb.fraunhofer.de
http://www.iitb.fraunhofer.de/?3609
http://www.printpack.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Maschinenbau, Medien- und Kommunikationswissenschaften
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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