Fraunhofer ISST und Rechenzentrum Volmarstein rollen »Elektronische FallAkte« in mehreren Modellregionen in NRW aus.
In einem der komplexesten Siegerprojekte der ersten Förderrunde des Leitmarktwettbewerbs Gesundheit.NRW, dem Projekt »I/E-Health NRW«, übernehmen das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST und das Rechenzentrum Volmarstein (RZV) eine wichtige Aufgabe: Gemeinsam entwickeln und betreiben sie ein IT-Portal für den digitalen Informationsaustausch zwischen niedergelassenen und stationären Ärzten mithilfe »Elektronischer FallAkten«, kurz EFA. Das Portal wird in der Region Borken/Ahaus sowie im Raum Dortmund ausgerollt.
Das Projekt »I/E-Health NRW« hat zum Ziel, existierende Insellösungen für den übergreifenden Austausch von elektronischen Daten mittels standardisierter IT-Infrastrukturen für die interdisziplinäre Versorgung nutzbar zu machen und das E-Health-Gesetz in NRW umzusetzen. Die Konsortialführung liegt beim Digital Healthcare e.V., einem eigens von der Krankenhausgesellschaft NRW, der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe und der Healthcare IT Solutions GmbH des Universitätsklinikums Aachen gegründeten Verein.
»I/E-Health« umfasst die vier Modellregionen Borken/Ahaus (Demenz-Akte), Münster/Kreis Warendorf (Geriatrie-Akte), Dortmund (Pädiatrie-Akte) und Düren/Aachen (Notfall-Pflegeakte, Onkologie-Akte), in denen der Einsatz der Elektronischen FallAkte (EFA) in der Spezifikation 2.0 in unterschiedlichen Anwendungsszenarien erprobt werden soll. Um möglichst alle Akteure im Behandlungsprozess technisch an die EFA anzubinden, werden verschiedene technische Integrationsverfahren der EFA im Projekt berücksichtigt. Einige Krankenhäuser, wie z. B. das Klinikum Dortmund, können über eine direkte EFA-2.0-Integration im Krankenhausinformationssystem Fallaktenfunktionen nutzen. Niedergelassene, deren Praxisverwaltungssysteme die im Projekt entwickelte EFA 2.0 – KV Connect Schnittstelle umsetzen, können ebenfalls medienbruchfrei Fallaktenfunktionen in der gewohnten Systemumgebung nutzen. Viele Niedergelassene und Pflegeeinrichtungen aus den Modellregionen verfügen jedoch nicht über solche Schnittstellen. Hier schafft das EFA-Portal Abhilfe, welches im Rahmen des Projekts durch das Fraunhofer ISST entwickelt und durch das RZV betrieben wird.
Das EFA-Portal setzt alle Kernfunktionen der EFA 2.0-Spezifikation um, und bietet weitere für die Modellregionen relevante Mehrwertfunktionen. Kern des EFA-Portals ist die zertifizierte IHE/EFA-API des Fraunhofer ISST. Die IHE/EFA-API wird bereits in etablierten Fallaktenanwendungen (z. B. MDK-Arbeitsplatz) eingesetzt und wurde zuletzt auf dem IHE-Connectathon 2018 in Den Haag erfolgreich getestet. »Wir freuen uns über die Chance, unser Konzept der Elektronischen Fallakte im Rahmen des Projekts direkt gemeinsam mit Ärzten anwendungsnah weiterentwickeln zu können«, so Dr. Sven Meister, der die »eHealthcare«-Forschung am Fraunhofer ISST leitet. »Wir möchten, dass unsere Lösung die Anforderung der Anwender trifft. Hier ist das Projekt ein weiterer wichtiger Schritt.
https://www.isst.fraunhofer.de/de/publikationen/presse/2018/mehr-Austausch-zwisc...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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